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04.01.2009 | (rsn) - Paul Voß steht vor seiner ersten ProTour-Saison. Im Interview mit Radsport News spricht der 22-jährige Milram-Neuzugang, der im vergangenen Jahr noch für den Drittdivisionär Team 3C-Gruppe fuhr und im Winter als erstklassiger Crosser für Schlagzeilen sorgt, über seine Rennplanung für 2009 und über seine Ziele als Profi.
Wie sind ihre ersten Eindrücke vom neuen Team?
Voß: Durchweg positiv. Die großen Namen im Team zeigen überhaupt keine Star-Allüren, gehen gleich auf die jüngeren Fahrer zu. Wir haben eine sehr gute Stimmung im Team. Ich freue mich jedes Mal, die Leute wieder zu sehen.
Was sind die größten Unterschiede zwischen ihrem ehemaligen Team 3C Gruppe und Milram?
Voß: Bei Milram ist natürlich alles größer und professioneller. Man muss sich als Radprofi einfach um wenige Dinge abseits der Straße kümmern und kann sich voll und ganz auf das Radfahren konzentrieren. Das habe ich bisher sehr genossen. Bei Lamonta war es für GS3-Verhältnisse schon sehr professionell, aber trotzdem merke ich den Unterschied zu Milram eigentlich jeden Tag.
Hat sich an ihrer Vorbereitung etwas geändert?
Voß: Ein wenig. Nach der Straßensaison habe ich erst einmal vier Wochen Pause eingelegt. So werde ich bei den Crossrennen wohl nicht ganz die Top-Form der Vorjahre haben, hoffe bei der WM aber dennoch gut abschneiden zu können.
War die Teamleitung gleich einverstanden, dass sie weiterhin im Winter Crossrennen fahren?
Voß: Ja, Gerry van Gerwen hat schon bei den ersten Vertragsgesprächen gesagt, dass es ihm gefallen würde, wenn ich sowohl im Cross als auch auf der Straße starte. So hat das Team zudem Werbung bei den Crossrennen, die ich in der Vergangenheit ja auch ganz gut gefahren bin. Mein Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar auf der Straße.
Wie wird ihr Rennkalender aussehen?
Voß: Ich starte mit der Andalusien-Rundfahrt, dann kommt die Murcia-Rundfahrt und die Hel van het Groene Hart in den Niederlanden. Anschließend stehen die Türkei-Rundfahrt und die Rundfahrt Coppi e Bartali auf dem Programm. Auch auf einen Start bei den Ardennenklassikern hoffe ich. Da muss ich aber erst mal abwarten, wie ich zu diesem Zeitpunkt drauf bin, schließlich schickt die Teamleitung bei diesen wichtigen Rennen die acht stärksten Fahrer an den Start. Als Abschluss der ersten Saisonhälfte ist für mich aber auf jeden Fall der Giro d`Italia geplant.
Als welchen Fahrertyp würden sie sich beschreiben?
Voß: Ich komme gut über Anstiege, die nicht all zu lange sind und kann dazu ganz gut sprinten. Ich bin sicherlich kein Mann für einen Massensprint, aber aus einer Gruppe heraus kann ich schon gut sprinten. Ich würde mich gerne in die Richtung eines Fabian Wegmanns oder Davide Rebellin entwickeln. Die Ardennenklassiker könnten mir irgendwann liegen. Ich werde in diesem Jahr zwar viele Rundfahrten bestreiten, denke aber nicht, dass ich mich zum Rundfahrer entwickeln werde. Dafür bin ich einfach im Zeitfahren zu schwach.
Gegen Ende des Jahres stand beim Milram-Sponsor Nordmilch das Engagement auf dem Prüfstand. Es wurde über einen sofortigen Ausstieg nachgedacht. Wie haben sie diese Zeit erlebt?
Voß: Erst habe ich das gar nicht so recht wahrgenommen. Als aber die Pressemeldung rauskam, habe ich anschließend zwei Nächte wirklich schlecht geschlafen. In dieser Zeit konnte ich wirklich nachempfinden, wie es den Gerolsteiner-Fahrern in den letzten Monaten ging. Aber zum Glück hat sich jetzt alles zum Guten gewendet.
Welche Ziele haben sie sich für ihr erstes Profijahr gesteckt?
Voß: Ich möchte erst einmal reinschnuppern und bei meinen Renneinsätzen möglichst viel lernen. In erster Linie möchte ich meine Teamkollegen unterstützen. Springt aber mal ein gutes Ergebnis für mich raus, werde ich mich sicherlich nicht dagegen wehren.
Mit Paul Voß sprach Christoph Adamietz
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