Eneco-Tour: Belgier auch neuer Gesamtführender

Gilbert holt dritten Lotto-Sieg in Folge

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Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) gewinnt die Königsetappe der Eneco-Tour. | Foto: ROTH

11.08.2011  |  (rsn) – Philippe Gilbert hat auf der Königsetappe der Eneco-Tour für sein Omega Pharma-Lotto-Team den dritten Tagessieg in Folge herausgefahren. Der Belgische Meister gewann das vierte Teilstück über 191,2 Kilometer von Heers nach Andenne nach einer Attacke im vorletzten Anstieg rund sieben Kilometer vor dem Ziel als Solist mit acht Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Platz zwei sicherte sich der Slowene Grega Bole (Lampre-ISD) vor Gilberts Landsmann Ben Hermans (RadioShack).

"Wir hatten viel Wind, und ich wusste, dass ich hart würde arbeiten müssen. Ich habe meine Mannschaft an ihr Limit gebracht und musste nach meiner Attacke hart arbeiten“, sagte Gilbert im Ziel. „Die Strecke liegt mir und ich wusste, dass ich im letzten Anstieg genug Vorsprung hatte. Ich habe bis ins Ziel alles gegeben.“

Eine starke Vorstellung zeigte Linus Gerdemann (Leopard-Trek), der hinter dem Niederländer Koen de Kort (Skil-Shimano) auf Rang fünf landete. Sechster wurde der tschechische Crossweltmeister Zdenek Stybar vor dem Belgier Dires Devenyns (beide Quick Step). Platz acht belegte der Däne Lars Ytting Bak (HTC-Highroad). Der Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) musste sich mit Platz neun zufrieden geben und verpasste den Sprung an die Spitze der Gesamtwertung.

Mit seinem 15. Saisonsieg übernahm Gilbert die Führung im Gesamtklassement vom US-Amerikaner Taylor Phinney (BMC), der 35 Sekunden hinter dem 29-Jährigen in der zweiten Verfolgergruppe ins Ziel kam.

In der Gesamtwertung führt Gilbert vor dem morgigen Einzelzeitfahren mit fünf Sekunden auf Boasson Hagen und 13 auf den Schotten David Millar (Garmin-Cervélo), der ebenfalls in der ersten Verfolgergruppe das Ziel erreichte. Phinney (+0:34) fiel auf Rang acht zurück, Gerdemann (+0:38) rückte als bester deutscher Fahrer auf Position 13 vor.

Boasson Hagen führt die Punktewertung und die des besten jungen Fahrers an. Sein Sky-Team steht zudem an der Spitze der Mannschaftswertung.

Der Däne Alex Rasmussen (HTC-Highroad), der Franzose Julien Fouchard (Cofidis) sowie die beiden Niederländer Tom Veelers (Skil-Shimano) und Stefan Van Dijk (Veranda's Willems-Accent) bildeten die Gruppe des Tages. Die vier Ausreißer setzten sich auf dem Ritt durch die Ardennen mit berühmten Anstiegen wie der Mur de Huy nach rund 27 Kilometern ab und fuhren einen Maximalvorsprung von 9:40 Minuten heraus.

Dabei hatte Rasmussen als Vierter des Gesamtklassements ganze neun Sekunden Rückstand auf Phinney, doch dessen Team hatte im Verbund mit anderen Mannschaften wie Sky und Omega Pharma-Lotto bei auch heute wechselnden Windverhältnissen alles unter Kontrolle.

45 Kilometer vor dem Ziel waren rund zwei Minuten vom ursprünglichen Vorsprung übrig, und als 28 Kilometer vor dem Ziel Leopard-Trek im Feld das Tempo diktierte, schmolz der Abstand noch schneller zusammen – und die Spitzengruppe auseinander. Zunächst musste Fouchard im Anstieg Chemin de Gueses zurück, kurz darauf war Rasmussen gestellt. Van Dijk und Veelers hielten sich noch vorne, verschwanden aber bei Gegenwind 17 Kilometer vor dem Ziel ebenfalls wieder im Feld, das zu diesem Zeitpunkt nur noch rund 60 Fahrer umfasste.

Den letzten Zwischensprint des Tages sicherte sich Boasson Hagen vor Gilbert und Roelandts und zog dadurch in der Gesamtwertung mit Phinney gleich. In der Folge diktierte Omega Pharma-Lotto das Geschehen. Der Belgier Jelle Vandendert bereitete im vorletzten Anstieg zu La Flime die von allen erwartete Attacke seines Kapitäns vor. Der trat sieben Kilometer vor dem Ziel in unwiderstehlicher Manier an und fuhr sich einen Vorsprung von knapp 20 Sekunden heraus.

Obwohl die Verfolger alles taten, um Gilbert auf den letzten Kilometern wieder einzufangen, verfügte der noch über genügend Reserven, um über den letzten kurzen Anstieg rund drei Kilometer vor dem Ziel zu kommen und nach rasender Abfahrt mit knappem Vorsprung das Ziele in Andenne zu erreichen.

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