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21.08.2011 | (rsn) – Bereits der Auftakt der 66. Vuelta a Espana hat für einige Überraschungen und sogar für erste deutlichere Abstände zwischen den Favoriten gesorgt. War der Sieg des von Weltmeister Fabian Cancellara angeführten Leopard-Trek-Teams im Mannschaftszeitfahren von Benidorm noch zu erwarten gewesen, spielten andere Favoriten wie Sky (20.), Rabobank (15.), RadioShack (14.) oder Garmin Cervélo (9.) keine Rolle.
Dagegen überraschte Liquigas-Cannondale um Titelverteidiger Vincenzo Nibali mit Platz zwei, nur vier Sekunden hinter Leopard-Trek, aber auch Astana (4.), Movistar (5.) und Skil-Shimano (8.) mit den drei Deutschen Marcel Kittel, Simon Geschke und Johannes Fröhlinger zeigten starke Vorstellungen.
Aus dem Kreis der Favoriten konnte sich Nibali am meisten über das Ergebnis freuen. „Ich bin nicht überrascht, weil wir in Teamzeitfahren immer gut abschneiden“, sagte der 26 Jahre alte Sizilianer, der nun beste Karten im Unternehmen Titelverteidigung hat. „Das ist ein guter Tag für mich, weil ich Zeit auf meine Kontrahenten gut gemacht habe.“
Einen schlechten Tag erlebten dagegen der zweifache Vuelta-Sieger Denis Mentschow (Geox-TMC), der 39 Sekunden auf Nibali verlor, und der Britische Meister Bradley Wiggins, der 38 Sekunden aufgebrummt bekam. Allerdings hatten beide Teams Pech mit Stürzen und technischen Problemen – ebenso wie RadioShack (Janez Brajkovic direkt nach dem Start), Lampre-ISD (mit dem Giro-Zweiten Michele Scarponi) und Saxo Bank-Sungard (Sturz von Nick Nuyens).
Trotzdem nahmen alle die Zeitabstände relativ gelassen. „Wenn wir nicht diese Probleme gehabt hätten, wären wir näher an den anderen Vuelta-Favoritenteams wie Katjuscha und Euskaltel dran gewesen. Aber dieser Rückstand macht uns keine großen Sorgen, denn das Rennen hat ja gerade erst begonnen“, sagte etwa Mentschows Sportlicher Leiter Joxean Fernandez Matxin.
Uneingeschränkten Grund zur Freude hatte dagegen Skil-Shimano. Der niederländische Zweitdivisionär, der beim Debüt die diesjährige Vuelta eröffnen durfte, legte eine Zeit vor, an der sich die meisten Teams die Zähne ausbissen. Am Ende waren Kittel, Geschke, Fröhlinger und Co. als Siebte nur 18 Sekunden langsamer als Leopard-Trek.
„Unsere Taktik war: im drei Kilometer langen Anstieg zusammen bleiben, kein Risiko in der Abfahrt eingehen und dann im Flachen alles geben“, erklärte Kapitän Alexandre Geniez. "Das war ziemlich einfach und es lief alles gut. Wir sind glücklich mit unserem Ergebnis. Das ist meine erste große Rundfahrt und ich möchte vor allem in den Bergen vorne dabei sein“, kündigte der 23 Jahre alte Franzose an.