48. Tirreno-Adriatico

Goss lässt alle im Regen stehen

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Matthew Goss (Orica-GreenEdge) gewinnt die 2. Etappe von Tirreno-Adriatico. | Foto: ROTH

07.03.2013  |  (rsn) – Matthew Goss (Orica GreenEdge) hat auf der 2. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico die Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen. Der Australier siegte nach der Mammutdistanz von 232 Kilometern von San Vincenzo nach Indicatore und feierte im Dauerregen seinen ersten Saisonsieg.

Dass sein Teamkollege Michael Albasini bei Paris-Nizza eine knappe Stunde zuvor ebenfalls die Etappe des Tages gewonnen hatte, erfuhr Goss erst im Ziel. „Ein großer Tag für unser Team“, kommentierte der 26-Jährige den Doppelschlag auf der Pressekonferenz. Zweitrangig war für Goss, dass er in Indicatore die versammelte Weltklasse um Cavendish, Greipel und Sagan hinter sich gelassen hatte. „Es ist egal wer hinter einem Platz zwei und drei belegt, wenn man den Sieg holt", so der Vizeweltmeister von 2011 selbstbewusst

Die restlichen Poidumsplätze sicherten sich der Italiener Manuel Belletti (Ag2r) und der Pulheimer Gerald Ciolek (MTN Qhubeka), der damit seine herausragende Form bestätigte. „Das war der perfekte Start in unser erstes WorldTour-Rennen“, freute sich Ciolek; der Überraschungszweite Belletti erklärte: „Schade, dass es nicht mit dem Sieg geklappt hat. Aber die Beine sind gut, das ist das, was zählt.“

Lange Gesichter sah man dagegen bei den großen Favoriten auf den Tagessieg. Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) verteidigte zwar seine Gesamtführung, dafür war der Tagesfünfte mit der Leistung seiner Teamkameraden überhaupt nicht einverstanden. André Greipel (Lotto-Belisol) und der Slowake Peter Sagan (Cannondale) konnten zwar auf eine gute Sprintvorbereitung ihrer Mannschaften bauen. Doch den Kapitänen ging auf den letzten Metern die Luft aus, so dass sich Greipel und Sagan am Ende mit den Plätzen sieben und neun zufrieden geben mussten.

„André hatte heute einfach nicht die Kraft“, kommentierte sein sportlicher Leiter Herman Frison das Ergebnis. John Degenkolb (Argos-Shimano), die dritte deutsche Sprinterhoffnung, verpasste auf Platz 14 sogar die Top Ten.

„Gerade gegen Cavendish und Greipel habe ich im letzten Jahr nicht oft gewonnen", gab Goss dann doch indirekt zu, dass es ihn schon kümmerte, wer hinter ihm gelandet war. Nun möchte er bei Mailand-San Remo seinen nächsten großen Sieg einfahren. „Ich liebe dieses Rennen, es ist eines meiner großen Saisonziele“, sagte der Tasmanier, der 2011 die Primavera gewinnen konnte.

Lange Zeit bestimmten bei eher gemächlichem Tempo der Italiener Cesare Benedetii (NetApp-Endura), der Belgier Kevin Hulsmans (Vini Fantini) und der Spanier Garikoitz Bravo (Euskaltel-Euskadi) das Geschehen. Mehr als neun Minuten bekam das Trio auf der langen Reise vom Peloton zugestanden.

Trotzdem wurden Benedetti und Hulsmans, die 70 Kilometer vor Rennende den entkräfteten Bravo stehen ließen, genau 30 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Zumindest für den zuerst eingeholten Bravo hatte sich der Ausritt gelohnt, denn er übernahm die Führung in der Bergwertung vor dem punktgleichen Benedetti.

„Das war eine sehr gute Leistung von Cesare. Er hat sich sehr bemüht, dass er in diese Gruppe kommt. Leider konnte er die erste Bergwertung nicht für sich entscheiden. Er hat alles versucht und hätte es verdient, hier auf dem Podium vor den italienischen Fans mit dem Bergtrikot ausgezeichnet zu werden. Schade, dass es dann so knapp nicht gereicht hat“, sagte NetApp-Enduras Sportlicher Leiter Enrico Poitschke nach dem Rennen.

Schon früh liefen bei den Sprintermannschaften die Vorbereitungen auf die Massenankunft auf Hochtouren. Sowohl Lotto Belisol als auch Cannondale zeigten sich immer wieder an der Spitze. So war es letztlich auch Greipels Mannschaft, die das Feld auf die letzten 1500 Meter führte und dabei auch noch Unterstützung eines BMC-Fahrers bekam.

Gut 300 Meter vor dem Ziel eröffnete Greipel den Sprint, doch schnell wurde klar, dass der 30-Jährige diesmal nicht den Tagessieg würde erringen können. Stattdessen war es sein ehemaliger Teamkollege Goss, der unwiderstehlich aufkam und alle seine Konkurrenten hinter sich ließ.

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