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30.06.2013 | (rsn) – Jan Bakelants gilt zuweilen als ungeduldiger Mensch. Für den Belgier gibt es nichts Schlimmeres, als beispielsweise an der Supermarktkasse warten zu müssen. Doch manchmal kommt der Erfolg schließlich zu dem, der warten kann, wie sich auf der 2. Tour-Etappe heraus stellte, die Bakelants nach einer späten Attacke völlig überraschend als Solist gewann und sich zur Belohnung auch noch das Gelbe Trikot überstreifen durfte.
Für den 27-Jährigen, zuletzt Dritter der Luxemburg-Rundfahrt, ging mit diesem Sieg auch eine fünfjährige Durstrecke zu Ende. Beim Giro 2010 und der Vuelta 2011 war der RadioShack-Profi bereits zwei Mal ganz dicht dran gewesen, eine Etappe bei einer Grand-Tour zu gewinnen. Beide Male stürzte Bakelants jedoch nach einer Attacke auf dem letzten Kilometer und musste den Sieg anderen überlassen.
Deshalb bangte Bakelants auch dieses Mal auf dem letzten Kilometer, nachdem er sich von seinen Kontrahenten gelöst hatte. „Auf den letzten 500 Metern habe ich mir immer wieder gesagt: Halte durch, halte durch. Das wird der schönste Tag deines Lebens. Und ich habe es geschafft“, sagte der neuer Träger des Gelben Trikots.
Bakelants hatte aber schon auf den letzten sieben Kilometern, als er sich mit fünf weiteren Fahrern aus der gut 90 Fahrer starken Spitzengruppe gelöst hatte, den großen Coup vor Augen. „Ich habe mich ganz leicht gefühlt. Immer wenn ich in der Führungsposition war, hatte ich das Gefühl, dass ich schneller fahren würde als die anderen. Vielleicht war ich auch einfach stärker", berichtete er.
Am Ende reichte es sogar zum doppelten Glück: denn neben dem Etappensieg sprang auch noch das begehrteste Trikot des Radsport heraus. Doch Bakelants machte sich keine Illusionen darüber, es längere Zeit behaupten zu können. „Das wird vielleicht das einzige Mal in meiner Karriere sein, dass ich das Trikot habe, aber heute trage ich es", fügte er lachend an.
Bakelants Freude war umso größer, als es im Frühjahr noch gar nicht gut aussah mit den Aussichten auf die Tour-Teilnahme. Die Tour de Romandie musste er wegen einer Entzündung im Knie aufgeben, was ihn auch dern Start beim Critérium du Dauphiné kostete.
Doch bei der Luxemburg-Rundfahrt holte er sich letztlich doch das Tour-Ticket. „Das Team ging ein Risiko ein, als es mich zur Tour mitnahm", erklärte er und sein Sportlicher Leiter Kim Andresen ergänzte im Ziel gegenüber Reportern: „Er war oft verletzt und hatte einen schlechten Start in die Saison. Umso glücklciher war er über seine Tour-Teilnahme. Seine Mission war es, die 2. oder die 3. Etappe zu gewinnen", ergänzte der Däne.
Diese Mission hat Bakelants erfüllt.