Italiener ist sich keiner Schuld bewusst

Santambrogio: „Testosteron-Kur gegen Erektionsprobleme"

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Mauro Santambrogio bestreitet Doping-Absichten. | Foto: Cor Vos

19.12.2014  |  (rsn) – Der nach Angaben des Radsport-Weltverbandes UCI am 22. Oktober positiv auf Testosteron getestete Mauro Santambrogio behauptet, das Ergebnis sei Folge einer medikamentösen Behandlung gegen Erektionsprobleme. „Ich habe nichts zu verbergen. Ich wurde getestet, als ich unter dem Einfluss einer Behandlung mit Andriol (Produktname des testosteronhaltigen Medikaments) stand“, sagte der Italiener zu cyclingnews.com. „Mein Testosteronspiegel war niedrig und ich hatte Erektionsstörungen plus Probleme mit der Fruchtbarkeit. Deshalb wurde mir Andriol verschrieben.“

Santambrogio war noch vor Ablauf seiner 18-monatigen Sperre wegen EPO-Dopings erneut auffällig geworden. Das ursprüngliche Strafmaß von zwei Jahren war um sechs Monate reduziert worden, weil der Kletterspezialist nach anfänglichem Leugnen ein Geständnis abgelegt und mit der von der UCI ins Leben gerufenen Reform-Kommission (CIRC) kooperiert hatte. In der kommenden Saison wollte Santambrogio für den italienischen Drittdivisionär Amore & Vita fahren. Seit dem 2. November war er wieder startberechtigt, doch der Weltverband hat ihn mittlerweile wieder suspendiert.

Santambrogio erklärte, dass er sich keiner Schuld bewusst sei. Er habe UCI-Arzt Mario Zorzoli darüber informiert, dass er sich einer ärztlich verordneten, dreimonatigen Kur mit Andriol und dem Prostata-Medikament Aprosten unterzogen habe. Er habe den Kontrolleuren auch das entsprechende Rezept gezeigt und sei erstaunt darüber, dass die UCI seinen Fall bekannt gemacht habe, ohne ihm die Gelegenheit einzuräumen, sich zu erklären.

Zudem habe er zu dem Zeitpunkt der Kontrolle keine Lizenz besessen und sei davon ausgegangen, dass der Test schon deshalb nicht als positiv gewertet werden würde. Aber auch ein gesperrter Fahrer bleibt im Testpool der UCI und selbst für die medizinisch verordnete Einnahme von Testosteron gibt es laut Reglement keine Ausnahmegenehmigung (TUE).

Santambrogio behauptete ferner, dass er zum Zeitpunkt der Kontrolle noch nicht einmal beschlossen habe, wieder in den Radsport zurückzukehren. Das sei erst eine knappe Woche später geschehen, als er am 28. Oktober Amore & Vita kontaktierte und zwei Tage später einen Vertrag für 2015 unterschrieben habe.

Auf die Öffnung der B-Probe will der 30-Jährige verzichten, da er den Testosteron-Nachweis als solchen nicht bestreite. Er werde aber beweisen, dass er nichts Falsches getan habe. „Wenn mir die Welt des Radsports aber ein Comeback verwehrt, dann werde ich dieses Urteil akzeptieren. Ich wollte aber niemanden betrügen. Ich wurde einfach nur aufgrund eines Problems behandelt und dachte nur an meine Zukunft als Vater“, sagte Santambrogio.

Sein Team Amore & Vita kündigte an, Santambrogio zu unterstützen. Die UCI war auf Anfrage von cyclingnews.com zu keiner Stellungnahme bereit. Dem ehemaligen Lampre- und BMC-Profi droht nun eine lebenslange Sperre.

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