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06.02.2015 | (rsn) – Bei der Tour Down Under verzichtete Orica-GreenEdge noch auf Caleb Ewan – und das, obwohl er zuvor mit Platz zwei im Straßenrennen der Australischen Meisterschaften gute Frühform gezeigt hatte. Möglicherweise hat die Teamleitung die Entscheidung bereut, denn beim Heimspiel ging der Mannschaft leer aus. Dafür läuft es nun bei der – wenn auch deutlich schwächer besetzten - Herald Sun Tour (2.1) umso besser. Dafür war zunächst gestern Cameron Meyer mit seinem Sieg auf der 1. Etappe verantwortlich, mit dem er sich auch an die Spitze der Gesamtwertung setzte.
Am Freitag nun machte es Ewan seinem Teamkollegen gleich und schlug auf der 2. Etappe zu. Der 20-Jährige ließ nach 123 Kilometern von Bendigo nach Nagambie im Massensprint alle Konkurrenten hinter sich und sorgte so für den zweiten Orica-Sieg in Folge.
„Es ist gut, einen Sieg in einem UCI-Rennen zu holen“, freute sich Ewan über seinen Erfolg, den er sich vor seinen Landsleuten Steele von Hoff (Nationalteam) und Sam Witmitz (Budget Forklifts) sicherte. Das soll aber erst der Beginn einer erfolgreichen Saison gewesen sein. „Ich strebe in diesem Jahr fünf oder sechs in UCI-Rennen an, deshalb ist es gut, schon einen verbuchen zu können“, fügte der der Zweite im Straßenrennen der U23-Weltmeisterschaften von Ponferrada an. Den zweiten will Ewan wenn möglich schon bei der Herald Sun Tour holen. „Ich weiß, dass ich hier alle Jungs schlagen kann und gehe jetzt mit noch mehr Selbstvertrauen in die nächste Etappe“, kündigte er an.
Orica-GreenEdge konnte sich aber nicht nur über den Tagessieg freuen – Cameron Meyer verteidigte seine Gesamtführung und liegt weiter vier Sekunden vor dem Neuseeländer Joseph Cooper (Avanti) und 15 vor dessen Landsmann und Teamkollegen Patrick Beivin.
Doch vor allem zu Beginn der Etappe hatten Meyer und seine Teamkollegen alle Hände voll zu tun, wie der 27-Jährige später berichtete. „Jedes Team hat uns attackiert und in der Anfangsphase haben wir das Rennen nicht unter Kontrolle bekommen“, gestand Meyer ein. „Es gab Ausreißergruppen von 20-30 Mann und es war richtig hart, aber am Ende […] gab es einen perfekten Sprint für Caleb, den er sich holte und deshalb sind wir gut durch den Tag gekommen.“
Der hatte mit vielen Attacken begonnen. Erst nach 40 turbulenten und anstrengenden Kilometern kehrte Ruhe im Feld ein. Da nämlich erhielten die im Gesamtklassement ungefährlichen Tyler Farrar (MTN-Qhubeka), William Clarke (Drapac) und Michael Cumming (JTL Condor) freie Fahrt. Allerdings hielt das Feld das Trio am kurzen Zügel, gestand keine drei Minuten an Abstand zu und holte zunächst Cumming und einige Zeit später auch Clarke und Farrar wieder zurück.
Nachdem sich Orica-GreenEdge bei der Verfolgung der Spitzengruppe zurückhalten konnte, weil vor allem UnitedHealthcare das Tempo vorgab, schickte Ewan seine Helfer erst auf den letzten 400 Metern an die Spitze, um ihm den Sprint vorzubereiten, in dem es auf den letzten Metern noch zu einem Sturz kam, der den Ausgang der Etappe aber nicht mehr beeinflusste.