--> -->
19.02.2015 | (rsn) – Nach zuletzt drei Etappensiegen bei der Katar-Rundfahrt hat Alexander Kristoff (Katusha) nun auch bei der Tour of Oman zugeschlagen. Der 27 Jahre alte Norweger gewann in großer Hitze die 3. Etappe über 158,5 Kilometer mit Start und Ziel in Al Mussanah Sports City im Sprint vor dem Italiener Andrea Guardini (Astana), der den Auftakt für sich entschieden hatte – als sich Kristoff noch mit Rang fünf begnügen musste.
Dritter wurde wie schon auf der 1. Etappe Guardinis Landsmann Matteo Pelucchi (IAM), gefolgt vom Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis), dem Niederländer Danny van Poppel (Trek) und Sacha Moldo, dem dritten italienischen Sprinter unter den besten Sechs.
„Es war ein perfekter Sprint. Der ‚Leadout‘ war so, wie er sein sollte. Wir haben im Vergleich zur Vergangenheit einen großen Fortschritt gemacht. Jedes Rennen ist ein weiterer Schritt nach vorn. Ich bin so glücklich mit meinem Sprintzug“, lobte Kristoff sein Team nach seinem bereits vierten Sieg in diesem Jahr.
Dagegen bleibt Pelucchi bis auf weiteres bei zwei gewonnen Rennen - beide bei der Mallorca Challenge - in der noch jungen Saison. „Natürlich war ich wieder auf dem Podest, aber ich habe nicht gewonnen. Ich hätte gern diesen Sieg der Mannschaft und der Betreuung geschenkt, für all die harte Arbeit, die sie seit dem Beginn der Tour vollbracht haben", sagte der 26-Jährige und erkannte an: „Kristoff war heute wirklich ein Stück besser. Ich habe die rechte Seite gewählt, mit dem Wind von vorne, aber habe es nicht geschafft mich durchzusetzen.“
Im Gesamtklassement führte die Flachetappe zu keinen Veränderungen. Der Schweizer Fabian Cancellara (Trek) brachte sein gestern errungenes Rotes Trikot sicher ins Ziel und führt unverändert mit vier Sekunden Vorsprung auf den Spanier Alejandro Valverde (Movistar). Dritter bleibt der Österreicher Patrick Konrad vom deutschen Zweitdivisionär Bora-Agon 18, der fünf Sekunden Rückstand auf Cancellara aufweist.
Erneut aktiv zeigte sich das belgische Topsport Vlaanderen-Team, das gleich zwei Fahrer in die Offensive schickte – und wie bereits gestern handelte es sich dabei um Jef Van Meirhaeghe und Preben Van Hecke. Die beiden Belgier zogen gemeinsam mit dem Italiener Alessandro Tonelli (Bardiani CSF) praktisch mit dem Startschuss auf und davon und bekamen vom Feld schnell einen großen Vorsprung zugestanden, der nach nur 35 gefahrenen Kilometern bereits rund zehn Minuten betrug.
Danach gingen die Sprinterteams bei Temperaturen von 38 Grad aber daran, auf komplett flachem Terrain den Rückstand zu reduzieren und schon 16 Kilometer vor dem Ziel war es um die Ausreißer geschehen. Genau genommen handelte es sich dabei nur noch um Van Hecke und Tonelli, wogegen Van Meirhaeghe bereits einige Kilometer zuvor nach dem letzten Zwischensprint des Tages seine Bemühungen aufgegeben hatte.
Kurz vor dem Zusammenschluss wurde das Peloton noch durch einen Sturz kurzzeitig aus dem Tritt gebracht, bei dem unter anderem Warren Barguil (Giant-Alpecin) und Matteo Trentin (Etixx-Quick Step) zu Boden gingen. Während der 23-jährige Franzose seine Fahrt fortsetzen konnte, war für den zwei Jahre älteren Italiener das Rennen beendet.
Auf den letzten Kilometern kam es zu dem altbekannten Szenario, bei dem die Sprinterteams versuchten, ihre Kapitäne in die bestmögliche Position zu bringen. Kristoff war nach eigenen Worten auf dem Schlusskilometer in einer „komfortablen Situation“, nachdem ihn der Lette Gatis Smukulis und der Italiener Jacopo Guarnieri lange aus dem Wind gehalten hatten.
Als zunächst Orica-GreenEdge und dann Trek den Sprint anzogen, hatte der Katusha-Kapitän den richtigen Riecher, blieb an van Poppels Hinterrad und ging erst spät in den Wind. „300 Meter vor dem Ziel war ich an Danny van Poppels Hinterrad, aber ich habe bis zu den letzten 100 Metern gewartet, ehe ich Vollgas gegeben habe”, schilderte Kristoff das Finale, in dem er sich schließlich mit einer halben Vorderradlänge gegen Guardini durchsetzte.
„Die Jungs haben exakt das umgesetzt, was wir vor der Etappe besprochen hatten. Sie sind ein cleveres Rennen gefahren und kamen genau im richtigen Moment nach vorn”, pries Katusha-Sportdirektor Torsten Schmidt die Leistung seiner Mannschaft. Wir wussten, dass es auf den letzten Kilometern starken Gegenwind gab. Die Jungs haben Kristoff gut geschützt, aber Alex hat auch eine super Leistung gebracht. Für ihn muss es schwer bei diesem Wind schwer gewesen sein. Er ist ein starker Bursche.”