Schwedin feiert in Durango ersten Saisonsieg

Johanssons Knoten platzt da, wo vor zehn Jahren alles begann

Von Felix Mattis

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Emma Johansson (Orica-AIS) gewinnt in Durango. | Foto: Cor Vos

09.06.2015  |  (rsn) - Neun Monate und zwei Tage ist es her, dass Emma Johansson (Orica-AIS) in Berg-en-Terblijt, dem Zielort des Amstel Gold Race, die Schlussetappe der Boels Rental Ladies Tour gewonnen hat. Seitdem jagte die ehemalige Weltranglistenerste vergeblich einem Sieg hinterher und wurde im Frühjahr auch noch von einem Schlüsselbeinbruch gestoppt. Im baskischen Durango ist nun aber der Knoten geplatzt: Johasson gewann dort das 110 Kilometer lange Eintagesrennen Emakumeen Saria Durango im Zweiersprint gegen Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv).

„Worte können nicht beschreiben, wie ich mich fühle", twitterte die 31-Jährige unmittelbar nach dem Rennen. Als sie nach der Zieldurchfahrt die Sonnenbrille abnahm, waren ihre Augen feucht - das sagt wohl alles. „Ich hatte ein etwas schwieriges Frühjahr, und ich denke, das gilt für das ganze Team", so Johansson in einer Pressemitteilung des australischen Rennstalls Orica-AIS. Das Team hatte ebenfalls erst am 31. Mai seine ersten Siege auf europäischem Boden im Jahr 2015 eingefahren: durch Gracie Elvin bei Gooik-Geraardsbergen-Gooik und durch Lizzie Williams beim GP Cham in der Schweiz.

Nun legte Kapitän Johansson im Baskenland auch selbst nach. Die Schwedin setzte sich gemeinsam mit Niewiadoma und der US-Meisterin Megan Guarnier an der letzten Steigung des Tages, dem fünf Kilometer langen Anstieg von Muniketa, etwas mehr knapp 15 Kilometer vor dem Ziel aus einer zehnköpfigen Spitzengruppe ab und behauptete sich mit der Polin bis zum Ziel an der Spitze. Guarnier war zwischenzeitlich wegen eines Defekts zuückgefallen, während das Duo gut 20 Sekunden Vorsprung herausfuhr. 

Am Ende aber wurde es noch einmal eng und Elena Cecchini (Lotto-Soudal) kam mit Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) bis auf vier Sekunden heran. Die Italienerin schlug die US-Amerikanerin, die zwei Tage zuvor genau wie Guarnier noch beim Weltcuprennen in Philadelphia auf der anderen Seite des Atlantiks gestartet und auf Platz sechs gefahren war, im Sprint um Rang drei. Fünfte wurde mit 39 Sekunden Rückstand Johanssons Teamkollegin Katrin Garfoot.

Die Australierin war nur eine von den fünf Frauen, bei denen sich Johansson für ihre Unterstützung bedankte, weil das Team Orica-AIS über die gesamte Distanz viel gearbeitet und das Feld zusammengehalten hatte. „Der Sieg heute zeigt, dass wir ein starkes Team für den Rest der Saison haben", so Johansson, für die dieser lang ersehnte erste Saisonerfolg eine ganz besondere Note hatte: „Ich bin wirklich glücklich! Das ist der Ort, an dem ich vor zehn Jahren meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe", erklärte sie. „Es ist sehr speziell, hier endlich zu gewinnen."

Am morgigen Mittwoch beginnt im Baskenland die fünftägige Rundfahrt Euskal Emakumeen Bira, traditionell eines der wichtigsten Vorbereitungsrennen auf dem Weg zum Giro Rosa. Johansson gewann die Rundfahrt vor zwei Jahren und will sich den Titel nun zurückholen. 2014 war Pauline Ferrand-Prevot (Rabobank-Liv) siegreich, die diesmal aber verletzungsbedingt fehlt. Zuvor hatten auch die beiden Deutschen Judith Arndt (2009 & 2012) und Claudia Lichtenberg (2010) die Rundfahrt bereits gewonnen.

Ergebnis:
1. Emma Johansson (Orica-AIS)
2. Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv) + 0:00
3. Elena Cecchini (Lotto-Soudal) + 0:04
4. Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) + 0:04
5. Katrin Garfoot (Orica-AIS) + 0:39
6. Jessie Daams (Lotto-Soudal) + 0:40
7. Anna Van der Breggen (Rabobank-Liv) + 0:40
8. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 0:40
9. Chiara Pierobon (Top Girls Fassa Bortolo) + 0:40
10. Tetyana Riabchenka (Inpa Sottoli Giusfredi) + 0:40

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