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05.04.2016 | (rsn) – Bei einem großen UCI-Rennen mit nur einem Begleiter fast 20 Minuten vor dem Feld zu fahren ist eine Chance, auf die jeder Profi hofft. Zum Auftaktet der Sarthe-Rundfahrt (2.1) kam Grischa Janorschke (Roth) in diesen Genuss, doch der von einer Virus-Erkrankung geschwächte Franke konnte die günstige Konstellation nicht ausnutzen. Ganz im Gegensatz zu seinem Begleiter Marc Fournier (FDJ), der seinen ersten Profisieg einfuhr.
“Leider hatte ich heute für den Sieg nicht die Beine. So ist das eben im Radsport. Ein anderes Mal hat man die Beine, aber nicht die Chance auf den Sieg. Schon ärgerlich“, sagte Janorschke am Abend zu radsport-news.com.
Der sprintstarke Franke war bereits beim Rennkilometer 2 der insgesamt 183 Kilometer langen Etappe dem Feld enteilt und bekam kurz darauf Gesellschaft von Fournier. Schnell konnte sich das Duo laut Meldungen einen Vorsprung von knapp 20 Minuten herausfahren.
“Ich bin nicht sicher, ob es tatsächlich 20 Minuten waren. Bevor das auf der Tafel stand, waren es nämlich um 15 Minuten und der nächste Vorsprung, der uns nach den 20 Minuten angezeigt wurde, war 14 Minuten“, schränkte Janorschke ein. “So oder so habe ich aber noch nie so viel Vorsprung gehabt."
Trotz des deutlichen Abstands gab sich der Roth-Profi aber keine echte Siegchance. “Es war natürlich ein großer Kraftakt, überhaupt so einen Vorsprung heraus zu fahren“, so Janorschke, der von einem 40er-Schnitt in den ersten drei Rennstunden und durch das ständige Auf und Ab von insgesamt 2500 Höhenmetern berichtete. “Als wir dann auf den Zielrunden waren, habe ich schon mal kurz gedacht, dass wir es sogar ins Ziel schaffen könnten - da gingen dann bei mir leider aber schon allmählich die Lichter aus“; gestand der 28-Jährige allerdings ein.
So kam es, dass Fournier kurz darauf seinen deutschen Begleiter, der sich nach den Drei Tagen von Westflandern eine hartnäckige Virus-Erkrankung eingefangen hatte, die ihn zwei Wochen komplett vom Radtraining abhielt, an einer Steigung abschüttelte.
“Vor den Rennen hier habe ich erst wieder 1,5 Wochen trainiert und so hat die aktuelle Verfassung leider nur für 140 Kilometer im Wind gereicht. Das hat mein Begleiter gemerkt und dann nach einer längeren Führung von mir einfach am Berg ordentlich drauf gedrückt“, so Janorschke, der noch vom Feld ein- und überholt wurde und mit zehn Minuten Rückstand das Ziel erreichte, während sich Fournier über den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere freuen konnte.