Colombia 2.1: Zeitfahrsieg mit riesigem Vorsprung

EF fuhr 2.700 Meter über dem Meer in einer eigenen Liga

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "EF fuhr 2.700 Meter über dem Meer in einer eigenen Liga"
Das Team EF Pro Cycling im Mannschaftszeitfahren von Tunja bei der Tour Colombia 2.1. | Foto: Cor Vos

12.02.2020  |  (rsn) - Wie schon vor einem Jahr im 1.500 Meter hoch gelegenen Medellin, so hat das Team EF Pro Cycling auch 2020 im 2.700 Meter hohen Tunja das Auftakt-Mannschaftszeitfahren der Tour Colombia 2.1 gewonnen - und zwar ebenfalls genau wie 2019 vor Deceuninck - Quick-Step und dem britischen Team des Tour de France-Siegers Egan Bernal, das damals noch Sky hieß und nun den Namen Ineos trägt. 

Und doch ist einiges anders als 2019, denn die US-amerikanische Equipe in Pink und Lila gewann diesmal nicht mit acht und zehn Sekunden Vorsprung vor ihren ärgsten Kontrahenten, sondern mit deren 45 beziehungsweise 46.

"Ich dachte mir, dass wir gewinnen würden oder dem Sieg zumindest sehr nah kommen würden. Aber eine Führung von 45 Sekunden über 16 Kilometer herauszufahren, das ist verrückt! Einen so großen Vorsprung habe ich in einem Mannschaftszeitfahren seit wahrscheinlich zehn Jahren nicht mehr gesehen", freute sich Teamchef Jonathan Vaughters über die starke Leistung seines Sextetts, das vom Kolumbianer Jonathan Klever Caicedo über den Zielstrich geführt wurde.

Fünf der sechs EF-Profis kamen gemeinsam an, einzig Rigoberto Uran hatte unterwegs abreißen lassen und rollte mit 3:37 Minuten Rückstand ins Ziel, so dass er aus dem Kampf um den Gesamtsieg raus ist. Für den kommen nun wohl in erster Linie seine Teamkollegen in Frage: Caicedo, Sergio Higuita, Daniel Felipe Martinez und Tejay Van Garderen führen das Rennen zeitgleich an. Lawson Craddock, der seine Kollegen auf dem Schlusskilometer ziehen ließ, hat neun Sekunden Rückstand.

Steimle gehört zu Quick-Steps Top 4

Für Deceuninck - Quick-Step liegen Julian Alaphilippe und Bob Jungels nun bereits 45 Sekunden zurück - übrigens: Auch der deutsche Neo-Profi Jannik Steimle gehörte zu jenen vier Fahrern, die das belgische Team ins Ziel brachte. Die Ineos-Kapitäne Egan Bernal und Richard Carapaz haben 46 Sekunden Rückstand, Fabio Aru fuhr mit UAE Team Emirates auf Rang fünf und verlor eine Minute.

"Wir haben ein paar Fehler gemacht", gab Bernal zu. "Aber wir haben nicht erwartet, so viel Zeit zu verlieren. Es war kein schlechtes Zeitfahren, aber was Education First gemacht hat, war sehr gut." EF Pro Cycling brauchte für den 16,7 Kilometer langen, nur leicht welligen Kurs rund um das 2.700 Meter hoch gelegene Tunja - der höchste Punkt der Strecke lag auf 2.790 Metern - lediglich 18:01 Minuten und absolvierte ihn somit mit 55,6 Stundenkilometern - mehr als zwei km/h mehr als die nächsten Konkurrenten.

"Man kann es sich immer vorstellen, wie alles glatt läuft. Aber das auch umzusetzen, ist etwas anderes. Dass wir mit so einem Vorsprung gewonnen haben zeigt, dass jeder einzelne den Plan heute perfekt ausgeführt hat", freute sich Van Garderen, während der 26-jährige Gesamtführende Caicedo sagte: "Das bedeutet uns allen sehr viel. Wir haben viel Respekt für dieses Rennen und werden in den kommenden Tagen hart arbeiten."

"Es wird schwer werden, so viel Zeit zurückzuholen"

Neben den US-Amerikanern Van Garderen und Craddock sowie den Kolumbianern Uran, Higuita und Martinez ist er der einzige Ecuadorianer im EF-Aufgebot in Kolumbien und nicht der ausgemachte Kapitän. Trotzdem aber ist die Chance groß, dass auch Caicedo sich bis zum Rundfahrtende auf einer Top-Platzierung hält, so groß ist der Vorsprung der EF-Profis.

"Es wird schwer werden, so viel Zeit zurückzuholen", blickte Bernal, der die Rundfahrt vor zwei Jahren gewonnen hatte, auf die kommenden Tage voraus. Hauptsächlich die 4. Etappe, die mit einem Anstieg der 3. Kategorie in Santa Rosa de Viterbo endet, und die Schlussetappe auf den 3.274 Meter hohen Alto El Once Verjon haben Potential, das Gesamtklassement noch einmal umzuwerfen. Die anderen Etappen sind zwar schon durch die reine Höhe weit jenseits der 2.000 Meter schwer, aber im Finale jeweils weniger profiliert.

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