Ronde-Debütant 200 Kilometer an der Spitze

Kanter war noch nie so stolz, “ein Rennen gefinisht zu haben“

Von Peter Maurer aus Oudenaarde

Foto zu dem Text "Kanter war noch nie so stolz, “ein Rennen gefinisht zu haben“"
Max Kanter (Movistar) überzeugte bei seiner ersten Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

03.04.2022  |  (rsn) - Bei der mit 272,5 Kilometern zehntlängsten Austragung der Flandern-Rundfahrt lag Debütant Max Kanter (Movistar) über 200 Kilometer an der Spitze des Feldes. Der 24-jährige Deutsche schaffte nach etwa 13 Kilometern den Sprung in die Gruppe des Tages und wurde erst knapp 60 Kilometer vor dem Ziel bei der zweiten Überquerung des Oude Kwaremont von den Favoriten rund um den späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) gestellt. Kanter kämpfte sich danach auf Platz 91 mit einem Rückstand von über zehn Minuten ins Ziel, um danach ein sehr zufriedenes Resümee über die erste Ronde seiner Karriere zu ziehen.

"Ich war noch nie so stolz, ein Rennen gefinisht zu haben", berichtete der Cottbuser gegenüber radsport-news.com. Gemeinsam mit seinem Ausreißerkollegen Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty – Gobert Materiaux) wurde er als Letzter der neunköpfigen Gruppe nach über viereinhalb Stunden an der Spitze des Rennens gestellt.

"Ich war an den letzten drei Tagen etwas angeschlagen und wusste daher nicht, wie gut meine Beine sind. Deshalb habe ich versucht in die Gruppe zu gehen und das hat funktioniert", schilderte Kanter seine Herangehensweise an seine erste Flandern-Rundfahrt. Mit acht Kontrahenten konnte er sich nach kurzem, hartem Kampf schon früh aus dem Feld lösen und sich einen Maximalvorsprung von rund 4:30 Minuten herausfahren.

"Es war ein geiles Gefühl und ich habe es genossen auf dem Rad zu sitzen, auch wenn es einer der härtesten Tage für mich war", erzählte der im Winter zur spanischen Equipe gewechselte Sprintspezialist. Die großartige Stimmung unter den belgischen Fans, die nach einer Pause von drei Jahren wieder an den Streckenrand zurückkehrten, genoss Kanter sichtlich.

"Die Beine haben nicht mehr hergegeben"

Als er eingeholt wurde, versuchte er noch seinen Teamkollegen Ivan Garcia Cortina zu unterstützen: "Ich wollte mit ihm über den Anstieg kommen, aber dazu hat es dann leider nicht mehr gereicht. Ich glaube, mir haben 50 Meter gefehlt, aber die Beine haben es nicht mehr hergegeben."

Im Feld der an die Spitze nachspringenden Fahrer wurde Kanter dann schnell durchgereicht. "Die letzten 60 Kilometer waren nur noch Überlebenskampf", erklärte der zweimalige Deutsche U23-Meister, der mit Ausnahme der E3 Saxo Bank Classic alle belgischen Rennen der letzten elf Tage bestritt und bei seiner ersten Frühjahrskampagne als Dreizehnter von Brügge-De Panne auch ein Ergebnis verbuchen konnte.

"Ich hatte gehofft, dass wir noch ein bisschen weiter kommen mit der Ausreißergruppe", meinte Kanter, doch das frühe Eingreifen der Top-Favoriten verhinderte dies. "Die Kälte hat auch viel Kraft gekostet, vielleicht hatte ich auch zu wenig gegessen", bilanzierte er abschließend und fügte an: "Jetzt muss ich mich erst mal gut erholen." Viel Zeit dazu bleibt Kanter aber nicht, denn am kommenden Wochenende steht zum Abschluss seiner Klassikersaison noch das Amstel Gold Race in seinem Rennkalender steht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.04.2022Moscon beendet desaströse Klassikerkampagne vorzeitig

(rsn) - Gianni Moscons Klassikerkampagne verlief bisher desaströs. Der italienische Astana-Neuzugang erkrankte im Januar an Corona und kam danach nie richtig in Fahrt. Zum Auftakt der belgischen Stra

04.04.2022Analyse zur Ronde: Supermänner schlagen Superteams

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat zum zweiten Mal nach 2020 die Flandern-Rundfahrt gewonnen – und zum dritten Mal im Duell zweier Titanen des Sports. Nach dem Triumph über Wout

04.04.2022Van der Poel: “Das war meine stärkste Flandern-Rundfahrt“

(rsn) – Zum dritten Mal in Folge ging Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) bei der Flandern-Rundfahrt in einen Zweiersprint auf die Zielgerade in Oudenaarde - und zum zweiten Mal hatte er die Na

03.04.2022Reusser: “Wir haben echt das Maximum herausgeholt“

(rsn) – Als erst zweite Belgierin nach Grace Verbeke 2010 feierte Lotte Kopecky (SD Worx) bei der 19. Austragung der Flandern-Rundfahrt einen umjubelten Heimsieg. Einen großen Anteil daran hatte i

03.04.2022Highlight-Video der 106. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - In einem dramatischen Finale hat sich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) seinen zweiten Sieg bei der Flandern-Rundfahrt gesichert. Der Niederländer verwies nach 272,5 Kilometern von Antw

03.04.2022Highlight-Video der 19. Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) - Lotte Kopecky (SD Worx) hat als erste zweite belgische Fahrerin nach Grace Verbeke 2010 die Flandern-Rundfahrt der Frauen gewonnen. Die 26-Jährige setzte sich 158,6 Kilometern rund um Oudenaa

03.04.2022Flandern-Rundfahrt: Kopecky schlägt van Vleuten im Sprint

rsn) - Lotte Kopecky (Team SD Worx) hat die Flandern-Rundfahrt der Frauen (1.WWT) gewonnen. Die Belgische Meisterin setzte sich nach 158,6 Kilometern rund um Oudenaarde im Sprint eines Spitzentrios v

03.04.2022Pogacar: “Van der Poel und ich waren etwa gleich stark“

(rsn) - Die 106. Flandern-Rundfahrt bot ein packendes Finale, das lange Zeit vom späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) geprägt wurde. Doch dur

03.04.2022Van der Poel zockt Pogacar eiskalt ab und gewinnt die Ronde

(rsn) - In einem dramatischen Sprint konnte Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) die 106. Austragung der Flandern-Rundfahrt vor Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und Valentin Madouas (Groupama

03.04.2022Asgreen: “Peile einen zweiten Sieg bei ´Flanderns Schönster´ an“

(rsn) - Die 106. Flandern-Rundfahrt hat nach dem Corona bedingten Ausfall von Wout Van Aert (Jumbo - Visma) mit Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) nur noch einen Top-Favoriten. Wir haben vor dem S

03.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

02.04.2022106. Flandern-Rundfahrt: Alle Aufgebote im Überblick

(rsn) - 25 Teams stehen am Samstag am Start der Flandern-Rundfahrt, dem zweiten Monument der Saison 2022. Die Fahrer müssen bei der 106. Ausgabe der "Ronde" insgesamt 273 Rennkilometer zurücklegen,

Weitere Jedermann-Nachrichten

16.07.2025Abrahamsen fährt für Uno-X zum größten Erfolg der Teamgeschichte

(rsn) – Eigentlich weiß Thor Hushovd ganz genau, wie es sich anfühlt, eine Etappe der Tour de France 2025 zu gewinnen. Schließlich gelang ihm das während seiner aktiven Karriere zwischen 2022 un

16.07.2025Nachwuchsfahrer Privitera lebensgefährlich verletzt

(rsn) – Samuele Privitera (Hagens Berman Jayco) hat sich am Mittwoch bei einem Sturz im Rahmen der 1. Etappe des Giro Ciclistico della Valle d´Aosta - Mont Blanc (2.2U) lebensgefährliche Verletzun

16.07.2025Schweizer Meister Schmid Zweiter bei der Tour in Toulouse

(rsn) - Die Enttäuschung war im ersten Moment groß bei Mauro Schmid. Minuten lang kauerte er vor dem Bus seines Teams Jayco - AlUla, schien nicht fassen zu können, was ihm gerade geschehen war. Fas

16.07.2025Van Aert: “Ich bin hier, um Etappen zu gewinnen“

(rsn) - Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 11. Etappe der Tour de France 2025 (2.UWT) gewonnen. Als Ausreißer setzte er sich auf einem Vollgas-Teilstück gegen Mauro Schmid (Jayco - AlUla) du

16.07.2025Van der Poel kommt bei Abrahamsens Sieg zu spät

(rsn) – Ein Sprint entschied über den Sieger der 11. Etappe der Tour de France 2025. Es war allerdings keiner aus einem großen Feld heraus. Ein Duo kam nach 157 Kilometern rund um Toulouse gemeins

16.07.2025Ingebrigtsen und Svarre zu Uno-X

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.07.2025Tückisches Finale in Toulouse

(rsn) – Nach dem ersten Ruhetag geht es bei der 112. Tour de France in Toulouse ziemlich hitzig zur Sache. Die 11. Etappe ist zwar nur 157 Kilometer lang, aber vielleicht tückischer, als es das Pro

15.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.07.2025Vor den Pyrenäen ist die Stimmung bei Red Bull “supergut“

(rsn) - Nach den ersten zehn Etappen der Tour de France belegen Red-Bull-Kapitän Primoz Roglic und sein Edelhelfer Florian Lipowitz, der eigentlich kein richtiger Edelhelfer sein soll, die Plätze ac

15.07.2025Teams nutzen bei der Tour Zeitfahrreifen in allen Etappen

(rsn) - Auf einer dreiwöchigen Rundfahrt gehen nicht nur die Athleten ans Limit, auch beim Material wird an jeder Schraube gedreht, um die Räder schneller zu machen. Einen großen Einfluss haben dab

15.07.2025Pogacar, Vingegaard und Evenepoel kampfbereit in die Pyrenäen

(rsn) – Zur Halbzeit der 112. Tour de France war Ruhe im Peloton angesagt – zumindest was Rennen anbelangt. Am Dienstag standen in Toulouse Ausfahrten auf dem Programm, Entspannung durfte aber auc

15.07.2025Lipowitz: “Ich würde mich als Edelhelfer bezeichnen“

(rsn) - Am ersten Ruhetag der Tour de France freut sich Florian Lipowitz nach einer kleinen, zweistündigen Ausfahrt mit kurzen Belastungen, damit der Körper im Modus bleibt, auf ein kurzes Mittagssc

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine