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03.03.2023 | (rsn) - Am 4. März starten die WorldTour-Profis wieder auf den "Strade Bianche", über 184 Kilometer, davon 63 km meist staubtrockene Schotterstraßen. Obwohl es das Rennen erst seit 1997 als Jedermann-"Granfondo", und als Profi-Ausgabe sogar erst seit 2007 gibt, zählen viele Fans die "Strade Bianche" bereits als sechstes der Radsport-Monumente.
Beim "Gran Fondo Strade Bianche" sind die maratonisti immer einen Tag nach den Profis unterwegs, also am Sonntag. Die "Strade Bianche", auf Deutsch weiße Straßen, sind Schotterstraßen, oft schon hunderte Jahre alt, die sich durch die Toskana ziehen, Asphaltstraßen verbinden oder abgelegenene Höfe erschließen. Bekannt geworden sind die vor allem durch das Kult-Rennen "Eroica", bei dem immer im Oktober tausende Radsportler auf historischen Stahlrennrädern und mit Woll-Trikots die großen Zeiten des Radsports wieder aufleben lassen.
Der Gran Fondo Strade Bianche ist gewissermaßen die moderne Version auf aktuellen Rennrädern; über 5000 Hobbysportler starten mittlerweile jährlich Anfang März in Siena. Zur Auswahl stehen der Gran Fondo mit 138,5 km, davon 44 km auf Schotter, und der Medio Fondo mit 87 km und 21 km Schotter.
Die bei Trockenheit staubigen Schotter-Passagen verwandeln sich bei Regen in ein recht schmieriges Geläuf. Dazu gibt's immer wieder auch größere Schlaglöcher, und nervige Querrillen, die von den schweren Traktoren verursacht werden. Der Gran Fondo Strade Bianche verlangt daher nicht nur eine gute Fahrtechnik, sondern auch kräftige Beine. Vor allem bergab erfordern die Schotter-Passagen vorausschauendes Fahren, hohe Konzentration und gute Bremsen.
Der längste Schotter-Sektor San Martino in Grania hat satte 9,5 Kilometer, die meisten anderen sind zwischen drei und sechs Kilometern lang. Die Anstiege haben nicht selten deutlich über zehn Prozent Steigung, gelegentlich, wenn auch meist nur kurz, bis nahe an 20 Prozent.
Und man sollte sich seine Körner gut einteilen: Sienas Altstadt liegt auf einem Hügel, und wird über die 16 Prozent steile, kopfsteingepflasterte Via Santa Caterina erreicht - motiviert durch den Jubel der vielen Zuschauer in den Gassen.