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31.05.2023 | Unser erste Saison-Höhepunkt steht an – die Tour de Kärnten. Über sechs Etappen führt das Rennen rund um den Faaker See bei Villach. Die Equipe in Celeste ist mit elf Fahrern am Start und wird versuchen, an die bisherigen Erfolge der Saison anzuknüpfen. Wir werden uns hier jeden Tag melden und den Renntag kurz Revue passieren lassen.
Servus aus Kärnten! Flach ist bei der Tour de Kärnten traditionell eher unbekannt, und so galt es auch auf der heutigen Königs-Etappe zum Magdalensberg auf 110 km knapp 2000 Höhenmeter zu überwinden. Nach dem gestrigen Renntag, der nach meinem Empfinden eher mit der Intensität eines Eintages-Klassikers ausgefahren wurde, waren die Beine beim Einrollen zur Startlinie ganz schön schwer. So langsam zeichnen sich bei jedem Fahrer die Strapazen der vergangenen Etappen ab, richtig frisch ist hier keiner mehr…
Daher waren wir sehr zufrieden, als sich nach Kilometer zehn eine vierköpfige Spitzengruppe mit Fabian Thiele gebildet hatte. Dank stark ansteigender Bergform, die er als treuer Helfer in den letzten Tagen mehrfach unter Beweis gestellt hatte, war ich mir sicher, dass er in dieser Konstellation um den Sieg hätte mitfahren können.
Für den Rest also ein entspannter Tag im Peleton? Leider weit gefehlt - zahlreiche Konter-Attacken in der welligen Anfahrt zum ersten echten Anstieg des Tages sorgten für einen hektischen Auftakt, in dem wir unseren Mann in Gelb (Moritz Beinlich) nach besten Kräften aus dem Wind und Positionskämpfen halten konnten. Dabei taten sich insbesondere Lukas Klöckner, Ben Witt und Jannis Wittrock durch ihre unermüdliche Führungsarbeit hervor.
Dann war es bei Kilometer 45 einmal mehr Phil Peitzmeier, der die Strassacker-Fahrer in den rund acht Kilometer langen Anstieg führte. Der bis dahin verbliebene Teil der Spitzengruppe wurde gestellt, weitere Attacken blieben indes aus, sodass in der nachfolgenden Abfahrt etliche Fahrer den Anschluss an das Hauptfeld wieder herstellen konnten.
In geschlossener Formation ging es dann mit rund 100 Mann in den elf Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Magdalensberg. Im Stile des Teams Sky zu besten Zeiten reihten sich alle verbliebenen Team-Fahrer ein, um meine Moritz Beinlichs entscheidende Attacke im letzten Steilstück vorzubereiten. Nach getaner Arbeit scherten Fabian Thiele und Jonas Brzenczek vier Kilometer vor dem Ziel aus - und ich war an der Reihe.
Mit eine ordentlichen Tempoverschärfung im immer steiler ansteigenden letzten Drittel des Magdalensberg konnten wir die verbliebene Spitzengruppe sprengen, sodass neben Moritz Beinlich und Chris Mai nur noch Stefan Kirchmair folgen konnte.
Durch eine erneute Tempoverschärfung auf dem 20 Prozent steilen Schlusskilometer konnte Moritz Beinlich sich schließlich von seinen Begleitern absetzen und einen souveränen Sieg herausfahren. Kurz dahinter folgten Stefan Kirchmair (Platz 2) und Chris Mai (Platz 3), während ich nach getaner Arbeit noch auf Platz fünf über den Zielstrich rollte.
Bei Kaiserschmarrn vor dem Gipfelhaus Magdalensberg und einem tollen Panorama-Blick ins Kärntner Land konnten wir den Sieg und eine tolle geschlossene Mannschaftsleistung gebührend feiern. Ein rundum gelungener Tag!
Morgen erwartet uns mit 60 Kilometern eine kurze Abschluss-Etappe, auf der wir uns mit Sicherheit nochmal so rcihtig aktiv am Renngeschehen beteiligen werden;-)
Bis morgen!
Euer Moritz
Moritz Palm ist Fahrer im Team Strassacker.