Am Tag nach seinem “zweiten Geburtstag“

Furchtloser Molano holte sich die “Sprinter-Weltmeisterschaft“

Von Peter Maurer aus De Panne

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Das Podium in De Panne, v.l.: Jonathan Milan (lidl - Trek), Juan Sebastian Molano (UAE Emirates – XRG), Madis Mihkels (EF Education - EasyPost) | Foto: Cor Vos

27.03.2025  |  (rsn) – Seitdem Brügge – De Panne sich von einem Etappen- zu einem Eintagesrennen gewandelt hat, versuchen die Organisatoren mit dem Slogan “die inoffizielle Sprinterweltmeisterschaft“ ihr Event weiter zu etablieren. Mit Genugtuung blickt man auf die immer sehr gut besetzte Startliste. Nur 2020 vermieste Yves Lampaert den Sprintern als Solist den Tag, ansonsten gewannen fast immer nur die absolut Besten ihres Fachs.

Nach sechs europäischen Siegen durch Elia Viviani, Dylan Groenewegen, Sam Bennett, Tim Merlier und zuletzt zweimal Jasper Philipsen beendete nun ein Südamerikaner diese Serie. Mit einem langen Sprint sicherte sich der Kolumbianer Juan Sebastian Molano (UAE Emirates – XRG) seinen bislang wohl größten Karriereerfolg. Und diesen feierte er einen Tag nach seinem quasi zweiten Geburtstag. Am 25. März 2023 nämlich wurde Molano unweit von De Panne bei einer Trainingsausfahrt von einem Auto umgefahren.

“Der Zwischenfall ist noch sehr in meinen Kopf eingebrannt. Ich war damals in guter Form, hatte das Rennen zuvor in Denain gewonnen und war auch hier ein gutes Rennen gefahren. Und dann war ich für drei Monate komplett raus“, erinnerte sich der 30-Jährige auf der Pressekonferenz in De Panne.

“Ich mag das Rennen“, sagte Molano mit einem Lächeln und fügte an, dass Brügge – De Panne den Titel als inoffizielle Sprintweltmeisterschaft durchaus verdienen würde: “Da musst du nur auf die Startliste schauen und liest Namen wie Philipsen, Merlier oder Milan. Das war auf dem Papier schon ein weltmeisterlicher Sprint.“

“Gefährliches Finale – so ist halt der moderne Radsport“

Allerdings waren die letzten fünf Kilometer des Rennens wenig weltmeisterlich. Viele heftige Stürze prägten das Bild. “Das ist echt ein gefährliches Finale. Drei der Stürze habe ich selbst gesehen, bei einem davon habe ich sogar eine Berührung an meinem Bein gespürt“, erzählte der Sieger, der im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen das Rennfinale aber nicht als zu extrem empfand: “So ist halt der moderne Radsport und der bedeutet viel Stress. Es wird nicht mehr gebremst, aber das habe ich auch nicht, denn du willst gewinnen. Für die, die stürzen, ist es aber unschön.“

Nach seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana zeigte der Kolumbianer nun auch, dass er bei flachen Klassikern zu den Siegfahrern zu zählen ist. Auch deshalb umfasst seine Kampagne noch weitere Rennen, wie am Freitag den E3 Saxo Classic, Gent-Wevelgem am Sonntag oder Dwars door Vlaanderen in der Woche darauf. Die Ronde van Vlaanderen wird Molano diesmal nicht bestreiten, dafür steht er gemeinsam mit seinem Kapitän Tadej Pogacar in der Startliste für Paris-Roubaix, was gestern offiziell bekanntgegeben wurde.

Über das Roubaix-Debüt des Weltmeisters zeigte er sich nicht überrascht. “Wir haben darüber ja schon bei der UAE Tour gesprochen. Ich freue mich für Tadej und habe ihm auch schon erklärt, was das für ein hartes Rennen wird“, erzählte der neue Sprintweltmeister von De Panne.

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