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30.09.2003 | Die Retrolympics, ein Sportfest mit Disziplinen, die einstmals zum olympischen Programm gezählt haben, wurden vom Verein zur Förderung ehemaliger olympischer Sportarten e. V. in diesem Jahr erstmals in Thüringen durchgeführt. Mehrere Fahrer stellten sich in verschiedenen Radsportdisziplinen, die in den Anfängen der Olympischen Spiele zu deren Programm gezählt haben, dem Wettkampf. Sieben Sprinter rangen im 333,33 m-Rennen um den Sieg, wobei der Sieger, Björn Götze aus Goldbach, mit 25,2 Sekunden eine absolute Spitzenleistung hinlegte. Gefahren wurde auf einer entsprechend langen Asphaltpiste.
Fünf Fahrer nahmen den Wettbewerb im sogenannten 12-Stunden-Rennen auf, d. h. gezählt wurde die Zahl der zurückgelegten Kilometer. Auf einem 445 m langen Rundkurs legte Helmut Erlebach aus Apolda 744 Runden zurück, dies entsprach einer Leistung von 331 km und 80 m. Mit zwei „Boxenstopps“ über je ½ Stunde hielt er sich damit fast 11 Stunden dauerhaft im Sattel und war nach zurückgelegter Strecke vor den Augen der zwischenzeitlich unzähligen Zuschauern immer noch recht frisch. Auch der Zweite, Carsten Hennig aus Stadtilm, hielt die 12 Stunden durch und brachte es auf 290 km. Bedenkt man, dass der Olympiasieger von 1896, Adolph Schmal aus Österreich, nur 295 km und 300 m zurückgelegt hatte und dies auf einer runden Zementbahn, kann man die Leistung der beiden Erstplatzierten nicht hoch genug bewerten.
Die nächsten Retrolympics werden über das Fronleichnamwochenende in Süddeutschland ausgetragen. Der genaue Austragungsort für die Radrennen, sowie eine mögliche Erweiterung des Programms (um ein 2000 m Tandemradrennen und ein 100 km Mannschaftszeitfahren) werden in Kürze bekannt gegeben.