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09.11.2015 | Der Startschuss fällt, eine Horde rennt los – dabei ist "Red Bull Velodux" ein Radrennen. 300 Meter weiter halten den Startern ihre Partner die Quer-Velos hin.
Gefahren wurde in Zweier-Teams,
jeweils einer ist auf der Strecke, der andere erholt sich. Von Beginn weg kämpfen die
Gebrüder Flückiger (CH), der Junioren-Weltmeister Mountainbike und Cyclocross Andreassen
mit seinem Partner Carstensen Fini (DK), und Rohrbach-Winterfeld um die Führung.
Runde
um Runde wechseln sie sich auf den ersten drei Positionen ab.
Nach 60 Minuten Rennzeit wird die letzte Runde eingeläutet, und Rohrbach setzt den
entscheidenden Angriff: Er schickt nicht seinen Kollegen ins Rennen, sondern fährt durch,
und gewinnt auf der sandigen Start-Ziel-Geraden wichtige Meter.
Allerdings geht Rohrbach auf der
Schlussrunde
dann zu Boden, und kann nur einen kleinen Vorsprung halten. «Danach wurde es richtig
hart, denn die beiden anderen Fahrer waren frischer; sie kamen ja aus der Pause.» Doch Rohrbach mobilisiert seine letzten Reserven, und bleibt vorne. «Gewinnen ist immer schön,
aber so macht es besonders viel Spass», findet sein Partner Lukas Winterfeld.
Das
schnellste Frauen-Team ist Krähenmann
-
Frei
aus der Schweiz. «Die lange Treppe hinunter war extrem
hart» bekennt Sina Frei: «Entscheidend war, dass wir sturzfrei blieben, und konstante Runden
fahren konnten. So hatten wir das Rennen gut im Griff.»
Sturzfrei zu bleiben war auch das Ziel von Pascal Richard, Quer-Weltmeister 1988 und
Strassen-Olympiasieger 1996, der sich nach über 20 Jahren wieder auf ein Querfeldein-Velo setzte.
Das Teilnehmerfeld las sich wie ein Überblick
über die Disziplinen des Radsports, vertreten
durch nationale und internationale Top-Athleten: Die Mountainbike-Weltspitze war durch die
genannten Teams, wie auch durch Florian Vogel, Martin Gujan und weitere Weltcup-Athleten gut vertreten.
Ralph Näf fuhr sein erstes Rennen als Ex-Profi im Duo mit dem
Strassenfahrer Michael Albasini. Strassen-Schweizermeister Danilo Wyss war einer von
diversen weiteren Asphalt-Spezialisten am Start. Von der Bahn kam der frischgebackene
Weltmeister Stephan Küng, der mit seinem Kollegen Silvan Dillier ein Team bildete.
Der Parcours führte über eine lange Treppe hinauf
ins Schloss von Estavayer, durch
enge Durchgänge in der Schlossmauer, dann über die Pflastersteine der Altstadt, garniert mit
einer Steilkurve, einer Wellenbahn und weiteren Elementen, die man eher aus dem
Freestyle kennt.
Der Untergrund wechselte von Wiese, Sand und Schlamm zu Pflaster und Asphalt. Die härteste Prüfung, nicht nur für das Material, waren die 104 Treppenstufen hinunter ins Flachstück. Der harte Parcours kontrastierte mit dem milden Herbstwetter, das allen, die nicht gerade auf Teufel komm raus in die Pedale traten, ein Lächeln ins Gesicht zauberte...