14. bis 26. Juni - 4800 km - Tagebuch Kurt Matzler

Race Across America: Ein Professor in der Wüste

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Kurt Matzler | Foto: k19.at

16.06.2022  |  Am 14. Juni um 13:05 Uhr startete Kurt Matzler, Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck, in sein erstes Race Across America als Solo-Fahrer. Als Mitglied des "Team Rotary RAAMs Polio" verbindet Rotarier Matzler das Rennen mit einem Spenden-Projekt zur Ausrottung der Kinderlähmung. Das Ziel des 52-jährigen: In weniger als zwölf Tagen finishen, und eine Million Dollar an Spenden sammeln.

radsport-news.com wird in den nächsten Tagen immer wieder Notizen aus Kurts Tagebuch veröffentlichen. Hier die Einträge der ersten beiden Tage, aufgezeichnet von Florian Phleps und Martin Ebster.

14. Juni
Um 13:05 Uhr ist Kurt Matzler mit der Startnummer 654 bei strahlendem Sonnenschein am Pier in Oceanside in in sein erstes Race across America als Solo-Fahrer gestartet. Während der ersten 16 km ist Kurt alleine unterwegs, da es den Team-Fahrzeugen nicht erlaubt ist zu folgen.
Die Temperatur steigt bereits auf gegen 30 Grad. Kurt geht das Rennen nach Plan an und ist beim seinem ersten Fünf-Minuten-Stop nach drei Stunden in einer sehr guten Verfassung.

17:30 Uhr
Noch 10 km Anstieg in Richtung Ranchita, danach die kurvige und gefährliche Abfahrt „Glass Elevator“ in Richtung Borrego Springs. Nach der Abfahrt ist Kurt an der ersten Timestation in Borrego Springs angekommen - bei 40 Grad C. Nun sind es 57 Meilen bis zur nächsten Timestation in Brawley. Der Plan von Kurt ist, am ersten Tag 21 Stunden nonstop auf dem Rad zu sitzen.

19:30 Uhr
Kurt kommt in der Wüste hinter Borrego Springs zum tiefsten Punkt des RAAM 2022: 194m unter Meereshöhe.

20:30 Uhr
Auf einer mehrere Meilen langen Geraden kurz vor Brawley überholt Kurt einen Konkurrenten nach dem anderen. Im Interview auf dem Rad sagt er, sich wohlzufühlen, und hofft, dass er nicht zu schnell fährt. Die zweite Timestation in Brawley erreicht Kurt als Gesamt-Vierter.

23:15 Uhr
Erster Crew-Wechsel kurz vor Glamis. Crew-Chief Zoltan Bogdan hat Kurt übernommen, der Wechsel war problemlos. Kurt ist auf das Zeitfahrrad umgestiegen; nächste Timestation ist Blythe, in 61 Meilen.

15. Juni
1:15 Uhr

Kurt hat gerade Leah Goldstein überholt. Sie hat letztes Jahr das RAAM gewonnen, mit der besten Zeit aller Teilnehmer, Männer und Frauen. Leah fährt heuer das Race across the West, das unmittelbar vor dem RAAM ebenfalls in Oceanside gestartet ist, auf der gleichen Strecke wie das RAAM, aber mit Ziel bereits in Durango/ Colorado, nach 930 Meilen.

8:30 Uhr
Kurt ist während der ganzen Nacht sehr schnell gewesen und liegt zu Beginn des zweiten Tages vor seiner Sollzeit. Er geht jetzt in seine erste lange Pause. Insgesamt liegt er mit 327,4 zurückgelegten Meilen vor dieser Pause auf Platz vier in seiner Alterswertung. 

15 Uhr
Nach der ausgiebigen Pause, um der brütenden Hitze in der Wüste Arizonas etwas zu entgehen, und einer medizinischen Kontrolle hat Kurt das Rennen wieder aufgenommen. Durch die Pause sind natürlich einige Plätze verloren gegangen. Er pirscht sich allerdings schon wieder an seine Vorderleute heran. Auf der unendlich langen Geraden in Richtung der nächsten Anstiege werden 40 Grad C gemessen.

18:30 Uhr
Nach einer ca 15-minütigen Pause, noch immer bei horrender Hitze von über 45 Gard C, macht sich Kurt in den Aufstieg zum Yarnell-Pass. Nach der Überquerung geht es noch rund eineinhalb Stunden in Richtung Prescott, wo bei Timestation 7 ein Problem mit der Schaltung repariert werden muss.
Die Strecke von Prescott nach Flagstaff/ Arizona ist in einem weiten Bereich wegen eines Flächenbrands gesperrt. Die Umleitung führt über Winslow, was nicht nur den Zeitplan durcheinanderbringt, sondern auch die Organisation der Hotelzimmer vor neue Aufgaben stellt.

20:30 Uhr
Nach einem sehr heißen Nachmittag in der Wüste Arizonas ist Kurt im Prescott National Forest über den Mingus Mountain mit 900 Höhenmetern Anstieg unterwegs. Aufgrund einer kurzfristigen Streckenänderung wird Kurt die heute geplante Etappe um ca 200 km verlängern müssen und seine nächste Schlafpause erst in Tuba City machen können.
Die heutige Nacht war geprägt von mechanischen Problemen an seinem Rennrad, und vielen organisatorischen Umplanungen. Körperlich und mental ist Kurt aber weiterhin sehr stark.

Nach einer Fahrzeit von 30 Stunden (Stand: 12 Uhr MEZ) hat Kurt 790 Kilometer absolviert und liegt in seiner Altersgruppe an fünfter Stelle. In Führung ist der deutsche Top-Favorit Rainer Steinberger, gefolgt von der besten Dame im Rennen, der Schweizer Ultra-Weltmeisterin Nicole Reist.
Morgen mehr...

Hier das Video von Kurts zweitem Tag

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