Die Stimmen zur 19. Etappe der Tour de France 2025

Aldag: “Wir sind erleichtert, das ist das richtige Wort“

Foto zu dem Text "Aldag: “Wir sind erleichtert, das ist das richtige Wort“"
Rolf Aldag (Red Bull - Bora - hansgrohe) hält an der Doppelspitze für die Tour de France fest. | Foto: Cor Vos

25.07.2025  |  (rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat die 19. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Der Niederländer rettete wenige Meter Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), die zeitgleich die Bergankunft in La Plagne erreichten.

Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) griff nach wenigen Kilometern der letzten Alpenetappe an, bekam aber nie viel Vorsprung. Er wurde im Schlussanstieg eingeholt und verlor schließlich viel Zeit und im Gesamtklassement drei Positionen. Sein Teamkollege Florian Lipowitz konnte sich dagegen zwei Kilometer vor dem Ziel seines Podiums-Kontrahenten Oscar Onley (Picnic – PostNL) entledigen. Er zog anschließend bis zum Sprint die beiden besten Fahrer dieser Tour und festigte so den dritten Gesamtrang und behauptete das Weiße Trikot

Die Stimmen zur 19. Etappe der Tour de France 2025:

Thymen Arensman (Ineos Grenadiers / Sieger / Flash-Interview): 
“Ich bin komplett kaputt. Ich kann es nicht glauben. Eine Etappe in der Tour gewonnen zu haben, war schon unglaublich. Das war aus der Ausreißergruppe, heute habe ich es aus der Favoritengruppe heraus geschafft – gegen die stärksten Fahrer der Welt. Ich glaube ich träume. Ich habe keine Ahnung, was ich da gerade geschafft habe.“

Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG / Dritter / Flash-Interview): 
“Bis zum letzten Anstieg haben wir sehr gute Arbeit geleistet, dann haben einige Fahrer gedacht, dass sie die 19 Kilometer einfach raufsprinten können. Ich hab mir gedacht, dass Jonas vielleicht auch die Etappe gewinnen will, aber dann hat er sich nur an mein Rad gehängt. Die Attacke von Arensman war gut, ich habe mich aber dazu entschieden, in meinem Rhythmus zu bleiben. Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist. Zwei Tage bis Paris.“

Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe / Vierter / Flash-Interview): 
"Nach gestern wusste ich, dass Oscar (Onley) sehr stark ist. Ich musste an ihm dranbleiben. Das ist mir heute sehr gut gelungen. Im letzten Anstieg habe ich viel nachgedacht. Man weiß nie, wie die Beine sind. Zwei Kilometer vor Schluss habe ich mich aber nach wie vor gut gefühlt und als Oscar zurückfiel, habe ich einfach alles gegeben. Ich bin super zufrieden mit dem heutigen Tag.“

Felix Gall (Decathlon – AG2R / Sechster / Eurosport): 
“Ich und mein Team haben einen unglaublichen Job abgeliefert. Wir haben ein hohes Tempo angeschlagen, um Roglic mehr Zeit einzuschenken. Das hat geklappt. Nur darum ging es mir heute, ich habe alle anderen Fahrer einfach vergessen. Ich habe nur ans GC gedacht. Mit Vingegaard und Pogacar wäre es unglaublich schwer gewesen, die Etappe zu gewinnen.“

Tobias Johannessen (Uno-X Mobility / Siebter / Eurosport): 
“Der Schlussanstieg war lang. Und es war kalt und superschwer. Nach unserer tollen Teamleistung zu Beginn der Etappe wollte ich es unglaublich gern vollenden. Mir wurden über Funk viele positive Nachrichten gemeldet. Wir sind glaube ich im Klassement Plätze gestiegen und können demnach zufrieden sein.“

Tobias Foss (Ineos Grenadiers / 40. / Eurosport): 
“Im Schlussanstieg hatte ich den Funk die ganze Zeit an, um zu wissen, was vorn passiert. Es war wirklich aufregend und so schön zu hören, dass Thymen es bis ins Ziel geschafft hat. Wenn es einen Diesel im Feld gibt, dann ist es Thymen. Diese letzte Woche war perfekt für ihn. Es sind lange, gleichmäßige Anstiege, auf denen er seine sechs Watt pro Kilo oder so wegmahlen kann.“

Bernhard Eisel (Sportlicher Leiter Red Bull – Bora - hansgrohe / Eurosport): 
“Es ist immer wieder schwierig mit Primoz, weil er unbedingt diesen Etappensieg wollte. Das hat leider nicht funktioniert. Wir wussten, dass Florian wirklich stark ist und haben uns auf ihn den ganzen Tag konzentriert. Man weiß nie ganz genau – und er selbst auch nicht – wie stark er ist. Und dann kommen immer leichte Zweifel auf. Aber er hat unglaublich gut gekämpft und war zur richtigen Zeit bei Onley am Hinterrad, um ihm im Blick zu haben. Er ist dann an ihm vorbeigefahren und das war der Moment, in dem Onley wirklich in Schwierigkeiten kam. Dann hat er es nach Hause gefahren.“

Rolf Aldag (Sportdirektor Red Bull – Bora – hansgrohe / ARD):
"Grund zu feiern gibt es erst auf der Champs-Élysées in Paris, davor noch nicht. Wir sind aber erleichtert, das ist das richtige Wort. Gestern war eine schwierige Etappe, Florian hat enormen Einsatz gezeigt, weshalb wir nicht wussten, was heute passiert. Dann hat es noch geregnet und es war kalt, aber er hat das wirklich gut gemacht.“

Grischa Niermann (Sportlicher Leiter Visma Lease a Bike / Wielerflits): “Wenn die Etappe länger gewesen wäre, hätten wir noch etwas probiert. Aber so war es klar, dass es sehr schwer werden würde. Man schaue sich nur Primoz Roglic an. Er hatte einen schönen Versuch unternommen und hat da im Schlussanstieg richtig für bezahlt. Die Tour nochmal richtig umzukrempeln wäre schwer gewesen.“

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine