Westmattelmanns Portugal-Tagebuch

Auf flachem Terrain konnten wir uns an den Iberern „rächen"

Von Daniel Westmattelmann

Foto zu dem Text "Auf flachem Terrain konnten wir uns an den Iberern „rächen
Daniel Westmattelmann (Kuota-Lotto) | Foto: Cor Vos

04.08.2015  |  (rsn) - Heute Morgen (Montag, d. Red) fiel mir das Aufstehen aufgrund der Prellungen und Schürfwunden etwas schwer. Glücklicherweise hatten wir von unserem 5-Sterne Hotel nur einen sechs Kilometer langen Transfer zum Start.

Nach dem Startschuss zur 170 Kilometer langen Etappe ging direkt eine Attacke nach der anderen bis sich nach rund zehn Kilometer 12 Fahrer vom Feld absetzen konnten. Von dort an wurde das Rennen von W52, dem Team des Gesamtführenden Veloso, kontrolliert.

Nachdem wir die ersten beiden Bergwertungen des Tages passiert hatten, verlief die Strecke vorwiegend flach am Meer entlang. Da der Wind auffrischte, wurde es sehr nervös im Feld, da besonders die Teams aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden die Chance für eine Windkante witterten. Andi Fließgarten, unser surfender Lehrer (nicht zu verwechseln mit einem Surflehrer!), versuchte noch uns zu beruhigen und zu erklären, warum der Wind heute nicht allzu stark werden würde.

Damit hatte er recht, denn alle Aktionen der verschiedenen Team waren erfolglos. Mittlerweile hatten wir die ersten Fahrer der Ausreißergruppe eingeholt, als Chris mich fragte, ob wir nicht einfach mal attackieren sollten, um zu den verbliebenen Ausreißern aufzuschließen. Trotz der Tortur von gestern willigte ich direkt ein und zu zweit konnten wir uns vom Feld lösen.

Die Ausreißer haben wir dann nach und nach eingeholt und zum Teil sogar abhängen können. Nach den Tagen in den Bergen, wo uns die Iberer haben alt aussehen lassen, konnten wir uns heute auf flachem Terrain revanchieren. In der Gruppe lief es richtig gut, was dazu führte, dass Chris und ich den Löwenanteil der Führungsarbeit übernommen haben, um möglichst viel Vorsprung in den Schlussanstieg der 3. Kategorie nehmen zu können.

Von Kameramotorädern und dem Helikopter begleitet ging es dann auf die letzten Kilometer und wissend, dass meine Liebste zu Hause zu schaut, gab ich alles. Leider wurden Chris und ich in dem Kopfsteinpflasteranstieg rund zwei Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Dennoch bin ich nach dem gestrigen Tag jetzt wieder deutlich optimistischer und sehr zufrieden mit meiner Leistung.

Dass es wieder so gut lief, habe ich auch Brigitte und Willi Monreal zu verdanken, die mich gestern bei meinen Ritt vor dem Besenwagen tapfer begleitet haben und mich ständig mit PowerBar Gels, Riegeln und kalten Getränken versorgt haben.

Am Dienstag steht ausnahmsweise eine Etappe ganz ohne Bergwertungen auf dem Plan.

Bis morgen!
Euer Daniel

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.08.2015Bei der „Tour d’Honneur“ Selfies mit dem Gelben Trikot

(rsn) - Die Nacht vor der letzten Etappe war leider relativ laut, da ein Alleinunterhalter mit seinem Programm das gesamte Hotel beschallt hat. Schließlich hat er wohl gegen ein Uhr in der Nacht den

09.08.2015Für einige Zeit sogar auf dem „heißen Stuhl"

(rsn) - Freitagabend ging ich früh ins Bett, damit ich ausgeruht in das Einzelzeitfahren starten konnte, für das ich in den letzten Tagen versucht hatte, so viel Kraft wie möglich zu sparen. Nach e

08.08.201544er Schnitt bei Hitze und auf welligem Terrain ist nicht ohne

(rsn) - Den drei Kilometer langen Transfer zum Start konnten wir heute (Freitag, d. Red) gemütlich mit dem Rad bewältigen und hatten somit Gelegenheit, uns noch etwas die Beine nach den Strapazen vo

07.08.2015Froh, dass dieser Tag vorbei ist

(rsn) - Wie erwartet, wurde es heute kein leichter Tag, da die Königsetappe über 172 Kilometer anstand. Nach dem Ruhetag ging es gut gelaunt in den Startort, wo wir noch Zeit für einen Espresso hat

06.08.2015Beim Motortraining für die Königsetappe vorbelastet

(rsn) - Nach den ersten sieben Renntagen hatten wir heute (Mittwoch, d. Red) unseren verdienten Ruhetag, den jeder nach einem ausgiebigen Frühstück relativ frei gestalten konnte. Ich habe mich da

05.08.2015Am Ruhetag steht Besichtigung der Zeitfahrstrecke an

(rsn) - Die ersten sieben Renntage liegen nun hinter uns und Max (Walscheid, d. red) und ich haben es geschafft sieben Tage entweder Flip-Flops oder Radschuhe zu tragen! Vergangene Nacht war nicht

03.08.2015Unangenehme Bierdusche auf die frischen Wunden

(rsn) - Dass es heute (Sonntag, d. Red.) kein leichter Tag werden würde, war bereits beim Blick auf das Höhenprofil klar, das mit vier Bergwertungen und knapp 4.000 Höhenmetern gespickt war. Aber f

02.08.2015Generalangriff während der Pinkelpause des Spitzenreiters

(rsn) -So sehen in Portugal also „Flachetappen“ aus. Bei der Besprechung heute Morgen hatten wir noch Hoffnung auf einen Massensprint, da 2 der 3 Bergwertungen auf den ersten 40km lagen und es

01.08.2015Unglaublich, wie schnell die Portugiesen ihre Regenjacke an hatten

(rsn) - Nachdem Max und mein Wecker aufgrund der späten Startzeit wieder erst um 8:30 klingelte, was ich von zuhause nicht so häufig gewohnt bin, gab es erstmal ein ausgiebiges Frühstück. Reis und

31.07.2015Auf dem Profil sah die Schlussrunde relativ flach aus...

(rsn) - Heute (Donnerstag, d. Red) wurde es bei rund 35 Grad zum ersten Mal ernst. Die Etappe führte über 200 Kilometer und 3.000 Höhenmetern, einschließlich je einer Bergwertung der 3. und 2. Kat

29.07.2015So etwas habe ich in 15 Jahren Radsport nicht erlebt

(rsn) - Nach der langen Reise gestern konnten wir heute etwas ausschlafen. Nach dem Frühstück haben wir uns noch einmal etwas die Beine locker gefahren und dabei das Zeitfahrmaterial getestet. Dabei

29.07.2015Zeitfahr-Vorbereitung mit Videoanalyse und Intervalltraining

(rsn) - In den kommenden beiden Wochen werde ich euch täglich von der Tour of Portugal (UCI 2.1) berichten und so hoffentlich einen spannenden Einblick hinter die Kulissen bei einer 12-tägigen Rundf

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

29.05.2025Van Gils feiert sein Comeback bei der Tour of Norway

Seit seinem verletzungsbedingten Ausscheiden bei Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Maxim Van Gils kein Rennen mehr bestritten. Doch die Probleme am Rücken, die ihm seine großen Ziele in den Ardennen mÃ

29.05.2025Papst Leo XIV segnet die Giro-Starter auf der Schlussetappe

(rsn) - Kürzlich hat Papst Leo XIV. den SSC Neapel, den neuen Italienischen Fußballmeister, empfangen. Bereits zuvor traf er sich privat mit der Nummer 1 der Tenniswelt, Jannik Sinner. Am Sonntag nu

28.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

28.05.2025Highlight-Video der 17. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) hat sich von seiner gestrigen Niederlage beim Giro d’Italia gut erholt gezeigt. Der 21-jährige Mexikaner gewann die 17. Etappe über 155 Kilom

28.05.2025Entspanntem Steinhauser fehlte im Finale ein bisschen

(rsn) – Nachdem Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) am Dienstag den besten Eindruck der Anwärter auf den Gesamtsieg beim 108. Giro d’Italia gemacht und seinen Rückstand auf den Leader Is

28.05.2025“Bin nicht superspeziell“: Del Toro spielt Fähigkeiten herunter

(rsn) - Große Champions zeichnet aus, nach Niederlagen wieder zurückzukommen. Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) ist noch kein solcher, aber er hat den Charakter, einer zu werden. Nach d

28.05.2025In der Lombardei ein Tag für die schnellen Männer

(rsn / ProCycling) – Nach der gestrigen Bergetappe steht heute wieder ein Tag für die Sprinter im Giro-Programm. Die 18. Etappe führt über 144 Kilometer von Morbegno nach Cesano Maderno bei Maila

28.05.2025Bardet: “Del Toro ist gefahren wie ein Wahnsinniger“

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) meldete sich auf der 17. Etappe des Giro d’Italia eindrucksvoll zurück. Der 21-jährige Mexikaner gewann die 155 Kilometer lange Bergetappe

28.05.2025Tiberi und Storer im Giro-Klassement die Verlierer des Tages

(rsn) – Nachdem er am Dienstag viel Zeit auf seine direkten Konkurrenten eingebüßt hatte, revanchierte sich Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) auf der 17. Etappe des Giro d’Italia. Zwar h

28.05.2025Del Toro schlägt zurück und baut Giro-Führung wieder aus

(rsn) – Nachdem er gestern das Rosa Trikot fast eingebüßt hatte, hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) auf der 17. Etappe des Giro d`Italia zurückgeschlagen und über 155 Kilometer v

28.05.202577. Critérium du Dauphiné mit dem Tour-Podium 2024

(rsn) – Ab dem 8. Juni trifft in Südfrankreich erstmals in dieser Saison das Podium der letztjährigen Tour de France aufeinander. Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), Jonas Vingegaard (Visma

28.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine