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08.08.2016 | (rsn) - An diesem Wochenende fand eine Doppelveranstaltung der Rad-Bundesliga in Cottbus statt: am Samstag ein 30 Kilometer langes Einzelzeitfahren und am Sonntag der Radklassiker Cottbus-Görlitz-Cottbus über 207 Kilometer.
Um eine perfekte Ausgangssituation für das am Samstag anstehende Zeitfahren zu ermöglichen, ging es für mein Team und mich schon am Freitagnachmittag nach Cottbus. Gleich nach dem Frühstück am Samstagmorgen besichtigten wir die relativ unspektakulären Strecke des Zeitfahrens.
Ich startete um 14:12 Uhr und von da an hieß für mich alles zu geben, um in der Bundesliga-Gesamtwertung nicht zu viele Punkte liegen zu lassen. Der gleich nach dem Start einsetzende Regen störte zunächst nicht, nach einigen Kilometern beschlug jedoch mein Helmvisier und die Sicht wurde zunehmend schlechter. Zum Glück fuhr mein Teamkollege Toni im Begleitfahrzeug hinter mir her und sammelte das Visier auf, als ich es einfach in die Wiese warf.
Am Ende reichte es für Platz 29, ein durchaus befriedigendes Ergebnis. Nach einem mal wieder sehr leckeren Abendessen im Böhmischen Rasthof schauten wir noch das Finale des Olympiarennens, dann hieß es auch schon sich bettfertig machen, denn am Sonntagmorgen war für 9:30 Uhr der Startschuss in Cottbus geplant.
Voll motiviert und mit einem klaren Ziel vor Augen schickte uns unser Trainer Lars Wackernagel auf die lange Strecke von Cottbus nach Görlitz und wieder zurück. Nach einer wie zu erwarten hektischen Anfangsphase, bildete sich nach rund 50 Kilometern eine achtköpfige Spitzengruppe. Nachdem wir uns über die genaue Besetzung und den Abstand der Gruppe informiert hatten, stiegen relativ zeitig zwei Mann unseres Teams in die Nachführarbeit ein, um das Tempo im Feld hoch zu halten.
Da die anderen Teams kein Interesse an einem Zusammenschluss hatten, mussten wir einen Großteil der Arbeit alleine leisten, um das Loch von fünf Minuten zuzufahren. Mein Team leistete dabei unglaubliche Arbeit und opferte sich vollständig für mich auf. Der Rückstand verringerte sich nach und nach, und als die Führungsgruppe auf drei Fahrer geschrumpfte war, wurde die Wahrscheinlichkeit eines Massensprints zunehmend größer.
Nun hieß es für mich die restlichen Kräfte zu sammeln und sich zu konzentrieren. Mir war klar, dass es ein sehr hektisches und durchaus auch gefährliches Finale werden würde und so kam es auch. 1,5 Kilometer vor dem Ziel kam es im vorderen Feld zu einem Massensturz, den ich glücklicherweise als einer der letzten Fahrer noch passieren konnte.
Nun waren nur noch rund 20 Mann zusammen und ein Fahrer, der spätere Sieger Carl Soballa, alleine knapp vor dem Feld. Im Sprint wurde ich leider so eingebaut, dass ich am Ende "nur“ auf einen fünften Platz spurten konnte. Damit liege ich auf Platz sechs in der Gesamt-Einzelwertung.
Trotz alledem bin ich heute mit unserer Mannschaftsleistung sehr zufrieden und mit diesem Ergebnis schauen wir optimistisch auf das nächste Bundesligarennen, das Mannschaftszeitfahren in Genthin. Wir haben häufiger auf dem Zeitfahrrad trainiert und werden diese Kontinuität und unseren Teamgeist nutzen, um dann das bestmögliche Ergebnis einzufahren.
Bis dahin
Konrad