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02.05.2017 | (rsn) - Nach seinem sensationellen Giro-Debüt im vergangenen Jahr, bei dem er als erster Luxemburger seit fast 60 Jahren das Rosa Trikot trug und im Schlussklassement letztlich auf Rang sechs landete, hat Bob Jungels bei der am Freitag auf Sardinien beginnenden 100. Italien-Rundfahrt wieder die Gesamtwertung ins Visier.
"Nach seiner letztjährigen Vorstellung wollen wir Bob helfen, einen weiteren Schritt nach vorn zu machen. Der Giro war schon immer ein herausforderndes Rennen, aber er ist gut vorbereitet; wir schauen, wie sich die die Dinge entwickeln und ziehen ein Zwischenfazit nach dem Zeitfahren in Foligno (10. Etappe), obwohl wir wissen, dass die schwere dritte Woche schnell noch zu Änderungen im Gesamtklassement führen kann“, sagte Sportdirektor Davide Bramati zu den Klassement-Ambitionen seiner Mannschaft.
Jungels, der zuletzt Achter der Tour de Romandie-Rundfahrt war, führt in Italien das neunköpfige Quick-Step-Floors-Team an, das mit Fernando Gaviria auch einen schnellen Mann an der Start bringt, der bei seiner ersten Italien-Rundfahrt Sprintsiege erringen soll. Dabei ist der Kolumbianer mit seinen 22 Jahren nicht einmal der jüngste Fahrer im Quick-Step-Aufgebot. Das ist der erst 21-jährige Belgier Laurens De Plus, ebenso wie Gaviria und der 23 Jahre alte Italiener Davide Martinelli ein GrandTour-Neuling. Gemeinsam mit dem auch erst 24-jährigen Jungels verkörpern sie die junge Riege im Giro-Aufgebot des belgischen Rennstalls.
Umso mehr Erfahrung bringen dagegen Eros Capecchi (30), Dries Devenyns (33), Iljo Keisse (34), Maximiliano Richeze (34) und der von einem Schlüsselbeinbruch genesene Pieter Serry (28) mit, wobei Capecchi, Keisse und Richeze (2) sogar insgesamt vier Giro-Etappensiege vorweisen können.
Die Routiniers Keisse und Richeze werden sich in diesem Jahr allerdings in den Dienst von Gaviria stellen, der ein heißer Sieg-Kandidat für die Sprintankünfte ist, auch wenn Bramati abwiegelte: “Fernando wird erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour bestreiten, deshalb geht es für ihn an erster Stelle darum, Erfahrungen zu sammeln. Aber wir verhehlen nicht, dass wir ihm zutrauen, ein gutes Resultat auf den Flachetappen einzufahren.“
Während Gaviria einige wertvolle Helfer an seiner Seite weiß, dürfte Jungels auf den Bergetappen ziemlich auf sich allein gestellt bleiben. Mit Capecchi befindet sich nur ein Fahrer im Giro-Team, der auch über Bergauf-Qualitäten verfügt. Dennoch zeigte sich Bramati zuversichtlich, dass Quick-Step den letztjährigen Gewinner des Nachwuchstrikots auch in den schweren Anstiegen zu den Bergankünften am Ätna, am Blockhaus, Sankt Ulrich oder Piancavallo wird unterstützen können. „Unsere Mannschaft ist ausgeglichen besetzt“, sagte der Italiener. "Deshalb sind wir zuversichtlich mit Blick auf die erste große Rundfahrt des Jahres, von der wir hoffen, dass sie für unser Team eine gute sein wird.“