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03.05.2017 | (rsn) - Ohne erklärten Kapitän tritt Cannondale-Drapac beim 100. Giro d’Italia an. Der US-Rennstall kann bei der ersten großen Rundfahrt des Jahres zwar auf den Franzosen Pierre Rolland bauen. Doch der Giro-Vierte von 2014 hat sich wie schon vor drei Jahren das Double aus Italien- und Frankreich-Rundfahrt vorgenommen und sich beim Giro einen Etappensieg zum Ziel gesetzt. Letzteres wollen auch der Italiener Davide Formolo, der bereits im Jahr 2015 eine Etappe seiner Heimat-Rundfahrt gewinnen konnte, und der Niederländer Tom Jelte-Slagter.
Für Überraschungen auf den Bergetappen sorgen könnten der Kanadier Michael Woods (bei seiner ersten GrandTour überhaupt), der US-Amerikaner Joe Dombrowski und der Brite Hugh Carthy. Der Slowene Kristijan Koren, der Spanier Davide Villella und der US-Amerikaner Alex Howes vervollständigen das ausgeglichen besetzte Cannondale-Team, das seine Chancen bei Etappenjagden suchen wird, auch wenn der 30-jährige Rolland als Sechster der Tour of the Alps bewiesen hat, dass er auch in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden könnte. Dagegen sprechen allerdings die beiden langen Zeitfahren, in denen der Kletterspezialist viel Zeit verlieren dürfte.
Dennoch ist Sportdirektor Charles Wegelius von einem starken Giro-Auftritt seines Kapitäns überzeugt. "Ich glaube, dass Pierre einer der wenigen Fahrer im Feld ist, die den Giro und die Tour erfolgreich bestreiten können. Er hatte einen relativ ruhigen Frühling, aber bei der Tour of the Alps haben wir ihn in ansteigender Form gesehen und ich denke, wir werden auch beim Giro etwas Gutes von ihm sehen“, sagte der Brite.
"Etwas Gutes“ will Rolland, der noch auf einen Tageserfolg bei der Italien-Rundfahrt wartet, vor allem in den Bergen zeigen, wo er sich am wohlsten fühlt. "Mein erstes Ziel ist ein Etappensieg. Vielleicht kann auch ein Wertungstrikot interessant sein, je nach Rennverlauf. Das Sprintertrikot liegt mir in dieser Saison“, fügte er scherzhaft unter Anspielung auf die Katalonien-Rundfahrt an, wo er sich das Weiße Trikot sicherte, das der an den Zwischensprints erfolgreichste Fahrer bekommt. Tatsächlich könnte vor allem mit Blick auf die schwere letzte Giro-Woche das Bergtrikot ein lohnendes Ziel für Rolland sein.