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06.05.2017 | (rsn) – „Sei zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“ – so lautet laut Homepage von Bora-hansgrohe das Motto von Lukas Pöstlberger. Und genau das trat am Freitag zum Giro d`Italia ein. Der Österreicher war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und sicherte sich mit einer späten Attacke den Auftaktsieg, der ihm auch das Rosa Trikot bescherte.
Doch wer ist dieser Österreicher, der am Freitag als erster Giro-Etappensieger und erster "Rosaner" seines Landes Radsportgeschichte schrieb?
Zum einen ist der Allrounder ein harter Knochen. 2012 stieß er bei Tempo 50 mit einem Traktor zusammen und brach sich dabei den zweiten und dritten Mittelhandknochen sowie das Schulterblatt. Drei Tage später stand er bereits – unter starken Schmerzen – bei den nationalen Zeitfahrmeisterschaften am Start und wurde Fünfter.
2013 war aufgrund einer Knieverletzung zum Saisonstart und einem Schlüsselbeinbruch bei der Tour de l`Avenir im Herbst auch nur eine begrenzte Zahl von Renneinsätzen möglich, und im Jahr darauf stürzte Pöstlberger bei der U23-Ausgabe der Flandern-Rundfahrt und zog sich dabei einen Beckenbruch zu. Gegenüber radsport-news.com scherzte er bereits vor Jahren: “Ich kann anscheinend immer noch nicht Radfahren, sonst würde ich nicht alle zwei Monate die Straße küssen.“
Sportlich gesehen machte der 25-Jährige in den letzten Jahren einen Schritt nach dem anderen. 2014 und 2015 fuhr er für das österreichische Team Tirol, nachdem er bereits 2012 in jungen Jahren im Dress von Gourmetfein Wels Staatsmeister auf der Straße geworden war und einen Etappensieg bei der Tour de l`Avenir geholt hatte. Mit der Empfehlung eines Etappensieges bei der Österreich-Rundfahrt und dem Gesamterfolg beim An Post Ras in Irland 2015 wechselte Pöstlberger als Stagiaire zu Bora-hansgrohe, damals noch Bora-Argon 18, und überzeugte dort die Verantwortlichen um Ralph Denk, so dass diese ihn mit einem Profivertrag ausstatteten.
In seiner ersten Profisaison gewann er eine Etappe der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) und zeigte auch bei den Klassikern gute Ansätze. So richtig platzen wollte der Knoten aber erst 2017, wo er beim WorldTour-Klassiker E3 Harelbeke auf Platz fünf fuhr. Doch an einen Traumstart beim Giro d`Italia war damals Ende März sicher noch nicht zu denken.