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21.07.2017 | (rsn) - Es ist fast geschafft. Als Christian Knees den Sky-Konvoi am Freitag über die Ziellinie der 19. Etappe in Salon-de-Provence führte, richteten sich bereits alle Augen auf die morgigen 22,5 Kilometer - das einzige Hindernis, das Chris Froome vor den Feierlichkeiten in Paris noch überwinden muss. Und die Herausforderung erscheint mehr als nur machbar für den Briten: ein Einzelzeitfahren – eine Disziplin, in der er ebenfalls zu den Besten der Welt zählt.
Froome dürfte der vierte Gesamtsieg bei der 104. Frankreich-Rundfahrt nicht mehr zu nehmen sein, einzig die geringen Zeitabstände lassen bei Sky noch niemanden in großen Jubel ausbrechen: Romain Bardet (Ag2r) auf Platz zwei liegt lediglich 23 Sekunden hinter dem Titelverteidiger, Rigoberto Uran, von Hause aus ein mehr als nur passabler Zeitfahrer, hat 29 Sekunden Rückstand. Ein Defekt, ein Sturz oder einfach nur ein schelchter Tag – die Tour hat schon so manche Dramen geboten. Froome ist also gewarnt, eben weil er von fast allen schon als der Gesamtsieger genannt wird.
"Zu diesem Zeitpunkt kann ich das Rennen nur noch verlieren. Ich muss alles richtig machen. Ich habe hoffentlich keinen schlechten Tag und alles läuft wie erwartet", sagte der 32-Jährige im Ziel der drittletzten Etappe.
Optimistisch stimmen Froome die Streckendetails von Marseille. "Es ist ein schneller Kurs mit einem kleinen Anstieg außerhalb der Stadt. Er sollte mir liegen, da es ein sehr kraftbetontes Zeitfahren wird", so Froome, der Tony Martin (Katusha-Alpecin) und Primoz Roglic (LottoNl-Jumbo) als Kandidaten für den Tagessieg bezeichnete.
Das 19. Teilstück konnten Froome und seine Sky-Helfer im Schongang absolvieren. Eine Ausreißergruppe machte den Tagessieg unter sich aus und Froome kam nach 222,5 Kilometern zusammen mit dem Hauptfeld 12:27 Minuten hinter Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) ins Ziel.
"Heute war ein guter Tag für uns Klassementfahrer, um nach all den Strapazen der Alpen ein wenig Erholung für das Zeitfahren zu bekommen", bilanzierte Froome zufrieden. Morgen dagegen wird er ein letztes Mal gefordert sein. Und sollte alles nach Plan verlaufen, erhält der Sky-Kapitän als Lohn endgültig das Gelbe Trikot dieser Tour.