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04.12.2017 | (rsn) - Nacer Bouhanni hat in einem Interview mit dem französischen Radsport-Portal Cyclism Actu erklärt, dass sein Sturz bei der Tour de Yorkshire Ende April schwerwiegendere Folgen hätte haben können, als viele Leute wissen. "Mein Sehnerv war ziemlich beschädigt", sagte der 27-Jährige nun. "Ich habe schlecht gesehen, konnte nicht mehr 100% sehen und wenn ich müde war, sah ich manchmal doppelt. Im Grunde hätte ich beinahe meine Sehkraft verloren."
Nach seinem Sieg auf der 2. Etappe in Harrogate war Bouhanni auf der 3. Etappe der Tour de Yorkshire rund 25 Kilometer vor dem Ziel schwer gestürzt. Wegen einer Gehirnerschütterung setzte er anschließend bis zum Start des Criterium du Dauphiné für fünf Wochen aus. "Niemand wusste, dass neben der Gehirnerschütterung auch meine Sehnerven ziemlich beschädigt waren", so Bouhanni.
Er spürte die Probleme auch noch bei der Tour de France, sagte nun aber: "Meine Sehkraft war nicht bei 100% und ich hatte visuelle Ungleichgewichte, wie sie viele Radfahrer haben. Manchmal wenn ich müde war, habe ich auch da noch doppelt gesehen, aber glücklicherweise ist das nur selten während des Rennens passiert."
Inzwischen sei er wieder vollständig geheilt, was Tests an der Uni-Klinik von Nancy-Brabois gezeigt hätten. "Die Ärzte sagten mir nach dem Sturz, dass die Genesung zwölf Monate dauern würde. Deshalb bin ich sehr erleichtert, dass nach sieben Monaten, in denen ich mit niemand außerhalb des Teams darüber sprechen konnte, alles wieder in Ordnung ist", so Bouhanni.
Warum er und das Cofidis-Team die Probleme nicht schon früher öffentlich machten, erklärte er nicht. Bouhanni betonte aber, er sei "keine Gefahr auf dem Rad oder in den Sprints gewesen, weil meine Sehkraft nicht bei 100 Prozent war. Ich war immer konzentriert auf die Rennen, an denen ich teilgenommen habe".