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23.08.2018 | (rsn) - Hat der Wetterdienst beim Team Bora-hansgrohe nicht funktioniert? „Wir hatten die Info, dass im Finale kein Wind sein wird und man schon lange fahren kann. Doch als ich rausgegangen bin, habe ich es gespürt: richtig Gegenwind“, erklärte Anfahrer Rüdiger Selig nach der knappen Niederlage seines Kapitäns Pascal Ackermann, der die 1. Etappe der neuen Deutschland Tour von Koblenz nach Bonn nach 157 Kilometern im Fotofinish gegen Alvaro Hodeg (Quick Step Floors) verloren hatte.
Selig: „Bei Gegenwind hat man im Windschatten schon einen extremen Vorteil. Besonders, wenn man ein gutes Timing hat, wie Hodeg, der ja auch ein Weltklassesprinter ist.“ Der Gegenwind oder sein Sturz letzten Sonntag bei den Cyclassics in Hamburg einen Kilometer vor dem Ziel könnten plausibel als Entschuldigung durchgehen, doch Ackermann ließ beides nicht gelten! „Die Wunden merke ich. Es ist eine große Fläche. Vielleicht hat es ein bisschen Kraft gefehlt. Deshalb habe ich aber nicht verloren. Alvaro hat es einfach richtig gemacht. Er kam mit der schnelleren Geschwindigkeit von hinten. Deshalb hat er verdient gewonnen. Das muss man einfach zugeben“, erklärte er beeindruckend ehrlich und lachte dabei!
Dass er möglicherweise etwas zu früh im Gegenwind war, wird die Analyse am Abend wohl ergeben haben. „Das war mein Empfinden. In meinen Augen war es bei dem Gegenwind ein wenig zu lang. Aber ich werde es mir noch mal im Fernsehen anschauen“, erklärte Selig, der Ackermann aber nicht kritisieren wollte: „Pascal ist einfach losgefahren, obwohl ich noch ein wenig hätte weiterführen können. Es ist aber immer ein gutes Zeichen, wenn der Sprinter so selbstbewusst ist, dass er selbst entscheidet und nicht wartet bis der Leadout-Führer sagt: ‚fahr los!‘“
Ackermann ist so aktuell selbstsicher, weil er weiß, dass er das nächste Duell wieder für sich entscheiden kann. Denn er ist stark und sein Team stärkt ihm den Rücken. Ackermann: „Wir haben gezeigt, dass wir den schnellsten Zug hier haben, dass alles harmoniert und wir uns gegenseitig vertrauen. Morgen geht es weiter. Ich denke, die nächsten Etappen werden interessant, weil sie nicht unbedingt für Sprinter geeignet sind. Ich habe eine gute Form. Von daher will ich morgen noch mal zeigen, was ich kann.“