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25.02.2019 | (rsn) - Zwei Kilometer vor dem Ziel an der Marina Mall am Hafen von Abu Dhabi sah es gut aus für die deutschen Sprinter: Sunweb und Bahrain - Merida positionierten sich mit Max Walscheid und Phil Bauhaus weit vorne im Feld, als es die Corniche, die Strandpromenade, entlang ging. Auch Katusha - Alpecin mit Marcel Kittel war stets innerhalb der ersten 20 Mann im Feld zu sehen. Und als es 1,3 Kilometer vor dem Ziel um die letzte Rechtskurve ging, hatte zwar Groupama - FDJ kurz die Führung des Feldes übernommen, doch die Sprintzüge der deutschen Hoffnungsträger waren weiterhin gut positioniert.
Trotzdem war Platz acht von Kittel am Ende das beste deutsche Ergebnis. Bauhaus wurde Zwölfter, Walscheid kam als 14. ins Ziel. Es schien, als wären ihre Anfahrer im Gegenwind auf der langen Zielgeraden jeweils etwas zu früh an einer der windanfälligsten ersten fünf Positionen des Feldes gewesen. Denn auf den letzten 500 Metern schossen die Mannen von Deceuninck - Quick-Step mit Elia Viviani sowie Alexander Kristoff und Fernando Gaviria für UAE Team Emirates an ihnen vorbei und machten den Sieg schließlich unter sich aus.
Sowohl Kittel als auch Bauhaus und Walscheid sahen sich jedoch nicht zu früh zu weit vorne positioniert, sondern waren sich eher einig, dass sie den Sprint einfach zu spät eröffnet hatten. "Wir sind mit drei Mann in die letzte Kurve reingefahren, aber dann hatten wir leider einen kurzen Moment des Zögerns, weil mein Kommando nicht nach vorne durchdrang", erklärte Walscheid radsport-news.com im Ziel. "Und wenn man in so einem Sprint zwei Sekunden zu lange wartet, ist man eingebaut."
"Wir hätten mehr Selbstvertrauen haben können"
Bauhaus' erste Analyse klang beinahe deckungsgleich, und der 24-Jährige, der im Vorjahr an selber Stelle noch gewonnen hatte, sagte außerdem: "Wir hätten einfach ein bisschen mehr Selbstvertrauen haben können, denn Heino (Haussler, Anm. d. Red.) und ich waren noch superfrisch - und jeder kennt Heino: Der ist superstark und kann auch bei 500 schon losfahren."
Kittel wollte nach kurzem ersten Gespräch mit Anfahrer Marco Haller gegenüber radsport-news.com noch nicht allzu tief in die Analyse einsteigen. "Ehrlich gesagt muss ich es mir nochmal im Video angucken", sagte er, um dann aber hinzuzufügen: "Auf dem letzten halben Kilometer hat uns irgendwie der Punch gefehlt in den Sprint rein. Der war doch schneller als ich gedacht hätte, da habe ich mich ganz ehrlich verspekuliert."
Einig waren sich alle drei jedoch darin, dass sie sich auf der vom Wind geprägten Etappe der UAE Tour über 184 Kilometer von der Yas Mall auf Yas Island zur Big Flag am Hafen von Abu Dhabi gut gefühlt hatten und bei den zwei verbleibenden Sprintchancen um eine Top-Position werden kämpfen können. Kittel schaffte es sogar, bei den Windkantenspielen zu Rennmitte in die erste Gruppe, Bauhaus verpasste zwar den Zug, kannte das Szenario aber vom Vorjahr und war sich deshalb sicher, dass es wieder zusammenlaufen würde, und Walscheid hatte dort Pech: Ein Plattfuß im falschen Moment sorgte dafür, dass er in der letzten Gruppe saß.