Verlässt Clasica-Sieger seine belgische Heimat?

Evenepoel bastelt an der ganz großen Karriere

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Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) hat die 39. Clasica San Sebastian gewonnen. | Foto: Cor Vos

04.08.2019  |  (rsn) - Bei der Clasica San Sebastian hielt Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) im Finale die Weltelite in Schach und gewann das baskische WorldTour-Eintagesrennen nach beeindruckender Leistung als Solist. Nur seine Gefühle hatte der 19-jährige Belgier nicht unter Kontrolle.

"Auf den letzten drei, vier Kilometern hatte ich Tränen in den Augen. Es war sehr emotional. Denn ich hatte realisiert, dass das ein ganz großer Schritt meiner Karriere sein würde", sagte Evenepoel, der seinen Freudentränen nach der Überquerung der Ziellinie freien Lauf ließ.

Dass Evenepoel ein solch anspruchsvolles Eintagesrennen in seiner ersten Profisaison erfolgreich würde meistern können, war vielen klar. Nicht aber, dass es zum ganz großen Coup langen könnte. "Ich wusste, dass ich in guter Form hierher kommen würde. Aber mit dem Sieg hat niemand gerechnet, nicht einmal innerhalb des Teams. Am Ende ist es dann doch passiert. Das Niveau war richtig hoch, viele Fahrer sind in Topform aus der Tour gekommen und die Strecke mit über 4000 Höhenmeter ist wohl die härteste im Kalender der Eintagesrennen", sagte Evenepoel gegenüber Sporza über das baskische WorldTour-Rennen.

In den ersten zwei, drei Stunden habe er sich zwar nicht gut gefühlt, erklärte der zwischenzeitlich schon zurückgefallene Belgier. Doch dann sei es immer besser gelaufen. "Und am Ende hatte ich noch genügend Kraft im Tank", fügte Evenepoel an. Im Finale attackierte der Deceuninck-Profi gemeinsam mit Toms Skujins (Trek - Segafredo) und distanzierte den Letten im bis zu 19 Prozent steilen letzten Anstieg zehn Kilometer vor dem Ziel.

In der  Abfahrt und dem finalen Flachstück büßte Evenepoel nur wenige Sekunden gegenüber den Verfolgern ein und holte sich so als jüngster Fahrer  den Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Überhaupt waren sogar nur zwei Fahrer jünger als Evenepoel, als sie ihren ersten großen Klassiker gewannen. Victor Fastre gewann 1909 mit knapp 19 Jahren Lüttich-Bastogne-Lüttich, Georges Ronsse holte sich 1925 mit 19 Jahren und 102 Tagen den Sieg in Lüttich. Evenepoel triumphierte am Samstag in San Sebastian im Alter von 19 Jahren und 190 Tagen. "Es wird nun ein paar Tage dauern, bis ich es realisiert habe", fügte er an.

Im Herbst noch WM-Start?

Viel Zeit zum Feiern bleibt aber nicht, stehen die nächsten großen Aufgaben doch schon an. Am Donnerstag etwa tritt Evenepoel in Alkmaar im Zeitfahren der Straßen-Europameisterschaften als einer der Favoriten an. "Das ist für mich ein weiteres wichtiges Rennen, das ich entdecken möchte. Ich weiß nicht, was mich dort erwarten wird, aber ich bin motiviert und werde mein Bestes geben", sagte er.

Zudem macht sich Evenepoel noch Hoffnungen auf die Straßen-WM in Yorkshire Ende September. Zuvor stehen noch ein Trainingslager in Livigno und der Start bei der Deutschland Tour auf dem Programm, danach folgen eventuell noch die beiden WorldTour-Eintagesrennen in Kanada.

Um seine Karriere weiter voranzutreiben, überlegt der 19-Jährige zudem,  seine belgische Heimat zu verlassen. Als neue Wohnorte sind die "Steuerparadiese" Monaco oder Andorra im Gespräch. "Es ist noch nicht zu 100 Prozent klar, was ich machen werde. Aber es gibt in der Tat Pläne, dass ich umziehe. Der Fokus ist auf das Training gelegt. Viele andere Gründe stecken nicht dahinter", so Evenepoel, der sich zuletzt von seiner Freundin Oumi getrennt hatte. "Das war die beste Entscheidung. Sie will studieren, da wäre es mit uns schwierig geworden. Wir haben uns als Freunde getrennt", begründete er gegenüber Het Nieuwsblad die Entscheidung.

 

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