Die Hausberge der Radprofis, Teil 10: Jon Knolle

Der Kohlberg: Eklige Rampe im Mittelteil

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Der Kohlberg: Eklige Rampe im Mittelteil"
Eine der Serpentinen hinauf zum Kohlberg | Foto: Jon Knolle

01.07.2020  |  (rsn) – Gut 20 Kilometer von Iserlohn im Sauerland liegt der 514 Meter hohe Kohlberg. An seinem Hausberg hält Jon Knolle (SKS Sauerland) den KOM-Rekord bei Strava. Im Gespräch mit radsport-news.com beschrieb der Westfale den Anstieg sowohl landschaftlich als auch trainingstechnisch als "einzigartig. Vor allem eine gute Aussicht im oberen Teil des Anstiegs ist eine Seltenheit im eher bewaldeten Sauerland“, so Knolle.

Den Kohlberg kann man von zwei Seiten befahren. Aus dem Westen kommend ist der Anstieg von Altena aus deutlich länger, nämlich zehn Kilometer, bei einer Durchschnittssteigung von etwa vier Prozent. Doch nicht nur das biete einen Mehrwehrt: “Die Auffahrt aus Altena ist die schönere und gleichzeitig auch die schwierigere, da es besonders im mittleren Teil eine eklige Rampe gibt“, meinte Knolle, der hier für seine Rekordfahrt 19:23 Minuten benötigte.

Die ersten fünf Kilometer verlaufen recht gleichmäßig bei maximal fünf Prozent Steigung. “In Dahle macht die Straße dann einen Rechtsknick. Im mittleren Teil gibt es dann eine steile Rampe von 200 Metern. Anschließend führt die Straße dann mit mehreren Serpentinen auf den Kohlberg“, erklärte der 20-Jährige.

Die östliche Auffahrt führt dagegen nur knapp drei Kilometer bergauf. “Aus Neuenrade kommend ist der Anstieg gleichmäßig, mit knapp sieben Prozent Steigung, und dazu gut asphaltiert. Auch hier gibt es mehrere Serpentinen, die besonders auf einer Abfahrt Spaß machen“, fügte Knolle an.

Allerdings seien beide Auffahrten zu Stoßzeiten viel befahren, da es sich um Hauptverkehrsstraßen handele. "Gerade im unteren Teil des Anstiegs aus Altena ist der Asphalt relativ schlecht, da viele Bauunternehmen und Fabriken im Lennetal sitzen“, sagte Knolle: "Richtig schön wird der Anstieg oben raus auf den letzten fünf Kilometern, wo die Straße neu asphaltiert und daher in gutem Zustand ist.“

Der etwa 50 Kilometer vom Gipfel entfernt lebende Jon Knolle baut den Anstieg meistens bei seinen längeren Trainingsausfahrten ab drei bis vier Stunden ein. “Da ich jedoch immer in Richtung Sauerland fahre, fällt er oft in meine Routenplanung. So fahre ich den Kohlberg in der Mitte des Trainings aus Altena kommend. Für längere Intervalle eignet sich der Berg perfekt“, sagte er rsn.

Aber auch zu einem Päuschen lädt der Anstieg ein. “Auf dem Kohlberg ist eine kleine Aussichtsplattform, von der ein schöner Ausblick über das westliche Sauerland möglich ist“, verriet Knolle: “Weitere Wanderwege führen von der Spitze auf weitere Aussichtspunkte über die Hügel des Sauerlands.“

Wer sich vor der zehn Kilometer langen Steigung noch stärken möchte, der sollte dies in Altena tun. “Dort gibt es zwei gutes Cafés. Da kann man sich auch gut an die Lenne setzen und den Ausblick auf die Burg Altena oder auf den breiten Fluss genießen“, meinte Knolle abschließend.

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