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08.09.2020 | (rsn) - Aus deutscher Sicht verläuft die 107.Tour de France bisher nicht nach Wunsch. Noch vor dem ersten Ruhetag musste manuel Buchmann (Bora - hansgrohe) seine Podiumshoffnungen aufgeben, und die anderen deutschen Profis warteten noch auf ein Spitzenergebnis auf einer Etappe.
Das schaffte auf der 10. Etappe, die auf der Ile de Ré endete, André Greipel (Israel Start-Up Nation). Der zum Auftakt der Frankreich-Rundfahrt gestürzte Hürther hatte sich seitdem mehr oder weniger nur vom Start bis ins Ziel gequält, der Ruhetag am Montag scheint dem elfmaligen Tour-Etappensieger aber gut getan zu haben. "Ich habe mich am Ruhetag schon besser gefühlt und wollte heute in den Sprint eingreifen", erklärte Greipel im Ziel.
Von einem zwölften Etappenerfolg war der 38-Jährige zwar ein gutes Stück entfernt, doch ein sechster Platz war nach dem hektischen Etappenverlauf mit einigen Windkantenaktionen und vielen Stürzen ein mehr als nur respektables Resultat. "Es war ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels. Nach der schweren Zeit vor der Etappe bin ich froh, dass ich mal wieder vorne mitmischen konnte", sagte Greipel zufrieden.
Der Deutsche sprach von einem Tag, der "ziemlich verrückt" gewesen sei. "Es war ziemlich windig, man musste die ganze Zeit konzentriert sein, um vorne dabei zu bleiben. Die Mannschaft hat einen super Job gemacht", lobte Greipel, der es im Finale gemeinsam mit seinen Teamkollegen Hugo Hofstetter und Tom Van Asbroeck in die erste Gruppe schaffte.
Greipel freut sich schon auf die nächsten Etappen
"Auch die beiden haben einen super Job gemacht, um mich in Position zu halten", lobte Greipel, fügte aber selbstkritisch an: "Als es los ging, war ich zu weit hinten und konnte dann nur noch von Rad zu Rad springen", erklärte er.
Gut möglich, dass ihm im Finale sein Zimmerkollege Nils Politt noch wertvolle Hilfe hätte leisten könnten. Doch der Zweite von Paris - Roubaix 2019, der wie Greipel zum Tour-Auftakt gestürzt war, kam auch am Dienstag zu Fall und erreichte das Ziel unter Schmerzen mit über sieben Minuten Rückstand.
Während dies für den Klassikerspezialisten Politt ein weiterer Tiefschlag bei dieser Tour war, zeigt bei Greipel das Stimmungsbarometer nach oben. An einen Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt will er aber noch keinen Gedanken verschwenden. "Wir gehen es Schritt für Schritt an, aber ich freue mich auf die nächsten Etappen", blieb Greipel vorsichtig.