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09.12.2020 | (rsn) - Nach seiner starken Tour de France 2019, als er in Frankreich Vierter wurde, wollte Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) in diesem Jahr den Angriff auf das Podium wagen.
Zunächst gelang Buchmann auf Mallorca auch ein perfekter Saisonauftakt mit einem Sieg bei der Trofeo Serra de Tramuntana (1.1) und Rang neun bei Pollenca - Andratx (1.1). "Der Sieg auf Mallorca war schön. Ich gewinne ja nicht so oft, da ist das schon was Besonderes, auch wenn es ein eher kleines Rennen war", blickte Buchmann gegenüber radsport-news.com auf den verheißungsvollen Start zurück. Doch dann lief es für ihn aufgrund von Stürzen und damit verbundenen Verletzungen nicht mehr rund.
"Ich kann leider auf nicht viel Positives zurückblicken. Das Ziel war die Tour de France und dort um das Podium zu fahren. Alles andere habe ich diesem Ziel untergeordnet, und von daher war es ein Jahr zum Vergessen", bilanzierte Buchmann gegenüber radsport-news.com.
Schon bei der UAE Tour musste der Deutsche nach einem Sturz vorzeitig aufgeben. Die Corona-Pause nutzte der Bora-Kapitän zur Regeneration und zur Vorbereitung auf die Tour de France. Als letzte Generalprobe vor dem Saisonhöhepunkt stand das Criterium du Dauphiné an, bei dem er an den ersten drei Tagen starke Leistungen zeigte und einen dritten und vierten Etappenrang belegte. Doch am vierten Tag folgte auf einer gefährlichen Abfahrt, der einige Fahrer zum Opfer fielen., ein folgenschwerer Sturz, der ihn zunächst zur Aufgabe zwang und dann auch den Tourstart mit einigen Fragezeichen versah.
Zwar wurde Buchmann für die Tour nominiert, doch von seiner Bestform war er aufgrund des Sturzes einiges entfernt. In der ersten Woche konnte er noch im Dunstkreis der Besten mitfahren, doch spätestens ab der 8. Etappe war klar, dass es nicht für ein Spitzenergebnis reichen würde. Buchmann, fing sich dann auch noch eine Erkältung ein, biss aber dennoch auf die Zähne, stieg nicht vorzeitig vom Rad und stellte sich auf den verbleibenden Etappen noch in den Dienst der Mannschaft.
"Die Wochen nach dem Dauphiné-Sturz, auch die Tour, waren die bittersten meiner Radsportkarriere, das muss man klar so sagen. Wenn man so viel Zeit und Energie auf nur ein Ziel richtet, dann ist das brutal, wenn da ein Sturz dazwischen kommt, den ich ja nicht mal selber beeinflussen konnte", so Buchmann. Danach war eigentlich noch ein Start bei der Vuelta a Espana angedacht, doch nach Rücksprache mit den Verantwortlichen bei Bora - hansgrohe entschied er sich gegen eine Teilnahme, um den Fokus ganz auf die Regeneration und die Saison 2021 zu legen.
Diese wird Buchmann erneut im Dress des Raublinger Rennstalls in Angriff nehmen - in der Hoffnung, dass alles Pech in der Vorsaison aufgebraucht worden ist. Ob der Fokus dann wieder auf die Tour gelegt wird oder eine andere Grand Tour, ließ Buchmann offen. "Trotz allem haben wir bei der Dauphiné gesehen, wo ich stehe und dass ein Podium bei einer Grand Tour möglich ist, wenn alles perfekt läuft. Wir nehmen 2021 also einen neuen Anlauf. Ob es die Tour sein wird steht noch nicht fest. Der Kurs ist 2021 ist sicher nicht optimal für mich"; sagte der 28-Jährige.