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25.06.2021 | (rsn) - Vor zehn Monaten war die Enttäuschung groß: Obwohl die Tour de France fest in seinem Jahresprogramm stand, wurde Jasha Sütterlin am Ende doch nicht vom Team Sunweb nominiert. Nun aber will er darüber nicht mehr sprechen. Kein Wunder, denn Sütterlin bekommt im zweiten Anlauf seinen Tour-Start bei der Equipe von Iwan Spekenbrink und darf in den kommenden drei Wochen durchaus auch das eine oder andere Mal auf eigene Kappe fahren – mehr kann man sich kaum wünschen.
"In der ersten Woche gehen wir auf die Sprints mit Cees (Bol, Anm. d. Red.), und danach schauen wir dann, was geht", fasste Sütterlin gegenüber radsport-news.com kurz und knapp die Planungen des Team DSM zusammen. Allerdings merkte er natürlich auch an, dass man diese Taktik von Tag zu Tag je nach Strecken- und Rennverlauf noch etwas anpassen müsse. Auch nach Woche eins könnte es schließlich noch zu Sprints kommen, auf der anderen Seite steht hinter der Verfassung des Team-Sprinters aber auch noch ein kleines Fragezeichen.
"Wir wissen nicht genau, wie seine Form jetzt ist, weil er nach dem Höhentrainingslager krank war und rausnehmen musste", so Sütterlin. Trotzdem aber vertraue man voll auf Bol und fahre auf den Flachetappen für ihn. Der DSM-Sprintzug, der im vergangenen Jahr in der ersten Tour-Woche sehr dominant agiert hatte, aber nicht mit einem Sieg belohnt worden war, dürfte also wieder vorne zu sehen sein.
Anders als sonst spielt Nikias Arndt darin diesmal aber keine Rolle. Der Road Captain ist nach seinem starken Giro d'Italia und der Nominierung für die Olympischen Spiele gerade in einer kleinen Rennpause, um sich auf Tokio vorzubereiten. Sütterlin ist der einzige Deutsche im deutschen WorldTeam, ihn aber wird man sicher immer wieder an der Spitze des Rennens sehen. Gerade auf den mittelschweren Etappen will Sütterlin es versuchen, in die Fluchtgruppen zu springen.
DSM wieder unter dem Motto "Attacke" unterwegs
Den Freifahrtschein dafür gibt es vom Team, das insgesamt wieder ähnlich offensiv agieren will, wie 2020, als Marc Hirschi und Sören Kragh Andersen zusammen drei Etappen gewannen. "Bei der Tour de Suisse bin ich ganz gut gefahren, aber ob es für einen Etappensieg reicht ist die andere Frage. Klar ist das immer das Ziel, wenn man zur Tour kommt – und besonders, wenn das Team auch so ausgerichtet ist. Aber für einen Sieg muss die Form auch richtig, richtig gut sein", erklärte Sütterlin.
Wenn er es auf einer Etappe aber mit Andersen in die Gruppe schaffen sollte und der Däne schließlich gewinnt, wäre sein Anteil trotzdem groß. Und Sütterlin hat außerdem auch noch die Zeitfahren, in denen er sich zeigen will.
"Die Zeitfahren werde ich schon Vollgas fahren, denke ich. Im ersten werden das wohl alle tun, aber im zweiten nicht mehr. Und bei mir war die letzte Woche in Grand Tours immer am besten. Da werde ich auf jeden Fall versuchen, ein Ergebnis zu fahren", kündigte er schon einmal mit Weitsicht an.