Kommentar zur Streckenführung der Tour

Hört auch auf die Fahrer, sie haben den Schaden!

Von Joachim Logisch

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Joachim Logisch begleitet für radsport-news.com die Tour de France Foto: RSN

30.06.2021  |  (rsn) - Stürze gehören zur Tour wie das Gelbe Trikot. Laut Bora-hansgrohe-Teamarzt Dr. Christopher Edler fällt ein Teilnehmer im Verlauf einer Frankreich-Rundfahrt statistisch gesehen im Schnitt etwas mehr als zweimal.

Das soll nicht heißen, dass man sich damit zufriedengeben muss! Alle Beteiligten sind dazu aufgerufen, ja verpflichtet, das Risiko so gering wie möglich zu halten. Wenn die Fahrer darauf hinweisen, dass die Strecke zu gefährlich ist, wie vor der 3. Etappe geschehen, müssen die Verantwortlichen darauf eingehen. Denn die Profis haben den Schaden, wenn zu schlecht geplant wurde! Wie Bora-Teamchef Ralph Denk betonte, gibt es alle Gremien schon, um genau das zu besprechen.

Ich will nicht hoffen, dass die UCI bei der Zielanfahrt in Pontivy zu unkritisch war, weil ihr Präsident David Lappartient dort geboren wurde.

Auch die Fahrer sind dazu aufgerufen, in eigenem Interesse nicht alles zu riskieren. Das ist von außen einfach gefordert, weil ja gerade im Radsport gilt: Wer bremst, verliert! Besonders junge Fahrer, denen auch die Erfahrung fehlt, können nicht so abgeklärt und unabhängig sein wie André Greipel, der mit sich rang und dann entschied, im Finale nicht reinzuhalten, weil es ihm zu gefährlich erschien.

Abgesehen davon, dass es sich die wenigsten schlicht nicht leisten können, zurückhaltend zu sein, wenn sie weiter dem Profzirkus angehören wollen.

Vor dem Start der 4. Etappe legte das Peloton einen kurzen Warnstreik ein. Nicht alle waren augenscheinlich damit einverstanden. Das zeigt, dass sich wohl so schnell nichts ändern wird!

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