Profil lädt zu frühen Angriffen ein

Der bislang schwerste Tag der Vuelta wartet

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Der bislang schwerste Tag der Vuelta wartet"
Die Vuelta-Favoriten um das Rote Trikot von Primoz Roglic (Jumbo - Visma). | Foto: Cor Vos

22.08.2021  |  (rsn) – Zum Abschluss der ersten Vuelta-Woche wartet am Sonntag die bis hierhin wohl härteste Etappe dieser 76. Spanien-Rundfahrt auf das Peloton. Zwischen Puerto-Lumbreras in der Provinz Murcia und der Bergankunft am Alto de Velefique in der Provinz Almeria sind 188 Kilometer mit insgesamt rund 4.500 Höhenmetern zu bewältigen.

Vier kategorisierte Anstiege warten und angesichts der Geschehnisse vom Freitag, als eine 26-köpfige Spitzengruppe den Sieg unter sich ausmachte, was Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) auf Rang zwei der Gesamtwertung katapultierte, muss man wohl auf alles gefasst sein.

"Wir müssen schon am ersten Anstieg bereit sein", sagte der Mann im Roten Trikot des Gesamtführenden, Primoz Roglic (Jumbo – Visma) am Samstag mit Blick auf den Alto de Cuatro Vientos, den Berg der vier Winde. Der 10,5 Kilometer lange Anstieg der 2. Kategorie führt stufenförmig bergan und hat deshalb nur eine Durchschnittssteigung von 3,8 Prozent vorzuweisen, ist vor einer kurzen Zwischenabfahrt aber bereits steil und auch zur Passhöhe hin nochmal schwer.

Da es anschließend nie mehr wirklich flach wird, rechnet Roglic schon hier mit herausfordernden Attacken der Konkurrenz – gerade weil mehrere Teams jeweils mehrfach in den Top 16 vertreten sind:

Movistar mit Enric Mas und Miguel Angel Lopez auf Platz drei und vier, UAE Team Emirates mit Jan Polanc und David De La Cruz auf Platz fünf und 14, Bahrain Victorious mit Jack Haig, Mikel Landa und Gino Mäder auf Platz sieben, zwölf und 17 sowie Ineos Grenadiers mit Egan Bernal, Adam Yates und Richard Carapaz auf Platz sechs, zehn und 16 haben allesamt zwei bis drei Mann, die noch innerhalb von drei Minuten zum Roten Trikot liegen und um eine Spitzenplatzierung in zwei Wochen in Santiago de Compostella kämpfen könnten.

Kann man Jumbo – Visma mit mehreren Aktionen wie am Freitag knacken?

Roglic selbst dürfte am Sonntag wohl nicht früh in die Offensive gehen, denn der Slowene führt und hat vor allem einen großen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz: seine Spritzigkeit. Sollten die Favoriten den 13,2 Kilometer langen Schlussanstieg der 9. Etappe - der vor allem auf seinen ersten fünf Kilometern mit bis zu 15% sehr steil ist und sich danach dann zwischen 6% und 7% einpendelt - gemeinsam angehen, so kann er am Ende mit seinem Punch noch einige Sekunden herausholen – wie schon bei der Mini-Bergankunft in Cullera am Donnerstag.

"Ein Vorsprung kann nie groß genug sein, aber am wichtigsten ist, wie er am Ende des Rennens aussieht", philosophierte Roglic am Samstag und sagte damit wohl: Klar macht es immer Sinn anzugreifen, um Zeit herauszuholen, aber in drei Wochen Vuelta gilt es auch mal Kräfte zu sparen.

Das Szenario vom Freitag in Richtung Balcon de Alicante hat der Konkurrenz trotzdem Hoffnung gemacht. Denn auch wenn Roglic überlegen scheint, so könnten mehrere solche Tage mit Offensivaktionen einiger der mehrfach in den Top 17 vertretenen Teams den Slowenen und Jumbo – Visma irgendwann brechen. "Ich glaube an meine Jungs", sagte Roglic am Samstag auf die Frage, ob sein Team die Vuelta kontrollieren könne.

Bernal "wäre froh, keine Zeit zu verlieren"

"Diese Vuelta ist wirklich schwierig. Auf der Etappe am Freitag hat man gesehen, dass eine große Gruppe die Nase vorn haben kann. Wenn (Richard) Carapaz oder (Adam) Yates das mal passiert, ist das nicht schlecht für uns. Ich finde es gut, dass wir mehrere Karten spielen können", sagte etwa Giro-Sieger Egan Bernal (Ineos Grenadiers).

Der aktuelle Gesamtsechste, der 41 Sekunden Rückstand auf Roglic hat, betonte unlängst, dass er selbst noch nicht in Bestform sei und wiederholte das auch vor der schweren Prüfung am Sonntag:

"Ich wäre froh, wenn ich keine Zeit in der Gesamtwertung verlieren würde", meinte Bernal, der ganz offensichtlich hofft, seinen Rückstand auf Roglic in den ersten zwei Rundfahrtwochen möglichst klein halten zu können, um dann in der schweren Schlusswoche in den Angriffsmodus zu wechseln.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2021Lopez: “Movistar schafft bestimmte Dinge nicht gut“

(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez

18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat

(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb

07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte

(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,

06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen

(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V

06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“

(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He

06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis

(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß

06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost

06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“

Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt

06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab

05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas

(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos

05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel

05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“

(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a

Weitere Radsportnachrichten

08.05.2024Kooij: “Ich hoffe, dass es heute für mich klappt“

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia erhalten die Sprinter heute die dritte Chance in Folge. Auf den 178 Kilometern der 5. Etappe zwischen Genua und Lucca stellt sich den schnellen Männern nur ein Ber

08.05.2024Intermarché - Wanty mit “beruhigender Nachricht“ zu Girmay

(rsn) - Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) ist bei seinen zwei Stürzen auf der 4. Giro-Etappe offenbar glimpflich davon gekommen. Wie sein Team meldete, würden die detaillierten Ergebnisse der i

08.05.2024Buchmann will auch bei der Ungarn-Rundfahrt angreifen

(rsn) – Während die Kollegen beim 107. Giro d’Italia (2.UWT) im Einsatz sind, treten die ursprünglich ebenfalls für die erste Grand Tour des Jahres vorgesehenen Sam Welsford und Emanuel Buchman

08.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

07.05.2024Giro-Posse: UCI verbietet Pogacar die lila Hose zum Rosa Trikot

(rsn) – Tadej Pogacar hat auf der 4. Etappe des Giro d´Italia am Dienstag offenbar der Wechsel seines Kleidungsstücks vor einer Disqualifikation durch die UCI-Jury bewahrt. Die nämlich sah in im

07.05.2024Eine Hommage an ´Super Mario´

(rsn / ProCycling) – Nachdem auf der 4. Etappe der Fokus auf der Westseite lag, richtet sich nun die Aufmerksamkeit auf die Ostseite der Ligurischen Küste. Die Organisatoren hätten die Strecke noc

07.05.2024Das ´kleine Sanremo´ und die Freude, es überlebt zu haben

(rsn) - Die 4. Etappe von Acqui Terme nach Andora hielt ein Finale bereit, das alle an Mailand-Sanremo erinnerte. Manche freuten sich darüber. "Oh, ich kenne hier fast jeden Meter. Es war schön, mal

07.05.2024Ewan kritisiert mangelhafte Teamarbeit bei Jayco - AlUla

(rsn) – Einer war sauer und ließ das auch im Interview nach der Etappe raus. Allerdings nicht in besonderem Maße auf die Streckenführung, weil das vierte Teilstück des Giro d’Italia kurz nach

07.05.2024Bauhaus liefert beim Giro gerne rund um Sanremo ab

(rsn) – Allzu oft lief es in dieser Saison noch nicht rund bei Phil Bauhaus (Bahrain Victorious). Natürlich war da der Etappensieg auf dem dritten Teilstück von Tirreno-Adriatico. Und die 1. Etapp

07.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 4. Etappe des 107. Giro d’Italia gewonnen. Der Italiener setzte sich über 190 Kilometer von Acqui Terme nach Andora im Massensprint knapp vor dem Au

07.05.2024Merlier: “Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin“

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat am vierten Tag des 107. Giro d’Italia nicht nur für den ersten Sieg eines Italieners gesorgt, sondern sich auch das Maglia Ciclamino gesichert, das er b

07.05.2024Milan holt sich “Piccolo Milano-Sanremo“ im Massensprint

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 4. Etappe des 107. Giro d’Italia im hart umkämpften Massensprint gewonnen. Nach 190 Kilometern zwischen Acqui Terme und Andora setzte er sich bei de

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)