Bichlmanns Tour du Faso-Tagebuch

Gleichmäßiges Renntempo gegen gnadenloses Dauerattackieren

Von Daniel Bichlmann

Foto zu dem Text "Gleichmäßiges Renntempo gegen gnadenloses Dauerattackieren"
Daniel Bichlmann (re.) mit Teamkollege Dominik Merseburg | Foto: Stefan Brencher

30.10.2021  |  (rsn) - Servus beinand, endlich ging es los! Alle hofften auf einen etwas geregelteren Tagesablauf und wir wurden nicht enttäuscht. Der Start erfolgte pünktlich auf die Sekunde und die Streckenführung war präzise wie man es sich bei manch anderen Rennen wünschen würde.

Wenig verwunderlich gab es die "europäische Interessengemeinschaft“, die auf ein gleichmäßiges Renntempo hoffte und eben den afrikanischen Gegenpart, welcher ein gnadenloses Dauerattackieren bevorzugte. Das sah dann zeitweise so aus, dass praktisch alle Europäer den hintersten Teil des Pelotons belegten, wärend sich vorne diverse afrikanische Mannschaften bekriegten.

So konnte in einer recht angenehmen Reisegeschwindigkeit bis zum Eingang einer 10 Kilometer langen Schlussrunde, welche vier mal befahren werden musste, gerollt werden. Auf der Schlussrunde hingegen fanden sich schlagartig nur mehr europäische Teams in den ersten Rängen wieder. Teils in Erwartung auf einen technisch fordernden Kurs, teils um der Nervosität und möglichen Stürzen zu entgehen.

Auf den letzten vierzig Rennkilometern wurde unter einem feurig heißen Ball am höchsten Punkt des Himmels bei Temperaturen um die vierzig Grad richtig Radrennen gefahren. Irgendwann löste sich eine von vielen Gruppen erfolgreich vom Feld und machte den ersten Tagessieg der Tour du Faso 2021 unter sich aus.

Wir, die zusammengewürfelte Truppe im Trikot von Kibag - Obor, haben uns verständlicherweise noch nicht 100-prozentig gefunden im Rennen - hielten uns aber alle schadlos. Es vereint uns eine gemeinsame Freude an der Sache!

Mit der heutigen Auftaktetappe lassen wir auch das "Hochgebirge“ Burkina Fasos hinter uns. Neben einer Bergwertung (2 km mit ca 3 Prozent Steigung) summierten sich einige andere "Wellen“ insgesamt auf 777 m Höhenunterschied auf 128 Kilometern. Somit wartet also nach der topographisch schwersten Etappe heute - morgen mit 183 km auch der längste Tag im Rennsattel.

Der weitere Tagesablauf war sehr entspannend und erinnerte ein wenig an Urlaub. Außer dass aus den Wasserhähnen eine rot-gelbe Brühe tropft, die nicht gerade zur Körperpflege einlädt, gab es heute wirklich nix zu meckern. So kann es weitergehen!

Mit sportlichen Grüßen
Sportfreund Daniel Bichlmann

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