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25.02.2022 | (rs) - Auf der schweren 5. Etappe der Tour du Rwanda (2.1) mit der berühmten Mur du Kigali und dem einen Kilometer langen Schlussanstieg am Kigali Convention Center konnten die deutschen Teams Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland in der Gesamtwertung Boden gut machen.
Für Bike Aid liegt Kapitän Henok Muluhbrhan endgültig auf Podiumskurs. Der Eritreer erreichte am Freitag neun Sekunden hinter dem ukrainischen Tagessieger Anatoliy Budiak (Terengganu) als Fünfter den Zielstrich und schob sich damit auf Rang drei in der Gesamtwertung vor. Diesen Platz teilt er sich nun mit dem noch als Spitzenreiter in die Etappe gestarteten Spanier Angel Madrazo (Burgos - BH), direkt dahinter folgt mit Jesse Ewart (+0:29) der zweite Bike Aid-Fahrer, der noch Chancen auf das Gesamtpodium hat. Neuer Spitzenreiter ist der Eritreer Natnael Testfatsion (Drone Hopper - Androni Giocattoli), der sich im Zielsrint Budiak geschlagen geben musste.
"Henok hat zwar als Vierter wieder knapp das Podium verpassst, liegt aber weiter aussichtsreich im Rennen", spielte sein Teamkollege Nikodemus Holler gegenüber radsport-news.com auf Mulubrhan jüngste Etappenergebnisse an. Bisher war er nie schlechter als Sechster, aber auch nie besser als Vierter. Und auch für Teamkollege Ewart sei in der Gesamtwertung "noch alles möglich", so Holler, der, nachdem er am Vortag aufgrund eines Defekt einen "unfreiwilligen, halben Ruhetag" hatte, zu Etappenbeginn dafür zuständig war, bei gefährlichen Attacken mitzugehen beziehungsweise gefährliche Gruppen zu verhindern. "Wir wollten dafür sorgen, dass es zum Showdown der Klassement-Fahrer am Schlussanstieg in Kigali kommt", erklärte er.
Das Team Bike Aid um Niko Holler (links) bei der Tour du Rwanda. Foto: Bike Aid
Nachdem schließlich eine vierköpfige Gruppe um den in der Gesamtwertung ungefährlichen Pierre Rolland (B&B Hotels - KTM) nach 30 Kilometern davongezogen war, gesellte sich Bike Aids Geburstagskind Wesley Mol zu Burgos BH an die Spitze, um den Ausreißern keinen allzu großen Vorsprung zu gewähren. Mehr als zwei Minuten konnten sich Rolland & Co nicht herausfahren und 30 Kilometer vor dem Ziel war die Gruppe gestellt.
So rollte das Feld geschlossen zur Mur du Kigali acht Kilometer vor dem Ziel, dort wurde es für Bike Aid kurze Zeit kritisch, da Mulubrhans Funk nicht funktionierte. "Dadurch war die Kommunikation leider etwas eingeschränkt", berichtete Holler. Dennoch schafften es der 22-Jährige und Ewart unter den besten Sechs über den Anstieg, auf der Anfahrt zum elf Prozent steilen Schlussanstieg konnten noch einige weitere Fahrer aufschließen und im Bergauffinale hatte schließlich Budyak das beste Ende für sich. Das gute Abschneiden komplettierten bei Bike Aid Ewart und Adne van Engelen auf den Plätzen neun und 19.
Sauerland-Team: Adamietz und Stockman ekelten sich mit über den Berg
Vor van Engelen landeten die beiden besten Fahrer von Saris Rouvy Sauerland, der zweiten deutschen Mannschaft am Start. Johannes Adamietz belegte mit 29 Sekunden Rückstand Rang 17, drei Sekunden dahinter folgte sein belgischer Teamkollege Michiel Stockman, dessen Zwillingsbruder Abram nicht mehr zur 5. Etappe angetreten war.
"Heute war es ein entspannterer Tag, nachdem gestern ständig wurde. Am Ende ging es die Mauer von Kigali hoch, das ist ein richtiger Klassikeranstieg mit Kopfsteinpflaster und einer 15%-Steigung. Dort haben Jon Knolle und Per Münsterman uns (Adamietz und Stockman) perfekt reinpilotiert und wir konnten uns in der ersten größeren Gruppe mit drübereklen", berichtete Adamietz gegenüber radsport-news.com.
Am letzten Anstieg konnten der 23-Jährige und Teamkollege Stockman dann nicht mit den Besten mithalten. "Ich denke, uns fehlt noch ein bisschen die Rennhärte für ganz vorne. Aber es hat auch nicht ganz viel gefehlt", sagte Adamietz.
Das Team Saris Rouvy Sauerland um Johannes Adamietz (2.v.r.) bei der Tour du Rwanda,. Foto: Mjrka Boensch Bees
Der Lohn für Adamietz` erneut überzeugende Kletterleistung: In der Gesamtwertung ging es um vier Positionen nach oben auf Rang 15. Die Top Ten sind derzeit zwar fast vier Minuten entfernt, doch bei noch zwei sehr schweren Etappen zum Abschluss könnte es Adamietz noch weiter nach vorne spülen.
"Morgen gibt es am Ende mit dem Mont Kigali noch mal einen sehr schweren Anstieg, da werde ich versuchen, alles rauszulassen, um meinen Platz in der Gesamtwertung zu festigen. Dann schauen wir, wie es weitergeht", wollte Adamietz aber nicht zu große Erwartungen wecken.