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08.03.2022 | (rsn) – Die Zeiten, in denen Mailand – Sanremo im Sprint eines - kleineren - Feldes entschieden wurde, liegen schon einige Jahre zurück. Arnaud Démare (Groupama – FDJ) war 2016 der letzte Sprinter, der den italienischen Frühjahrsklassiker für sich entscheiden konnte. Doch seit einiger Zeit sorgt bei Quick-Step Alpha Vinyl die Frage, welcher der beiden Topsprinter des Teams am 19. März in Mailand antreten soll, für Diskussionen.
In einem starken Team mit zahlreichen Optionen wie Julian Alaphilippe, Davide Ballerini, Florian Senechal oder Kasper Asgreen ist kein Platz für zwei klassische Sprinter wie Fabio Jakobsen und Mark Cavendish. Wer wird also in Mailand am Start stehen? "Wir sind uns noch nicht sicher. Wir müssen erst noch ein paar Tage von Tirreno-Adriatico abwarten“, äußerte sich der Sportliche Leiter Tom Steels vor dem Start der 3. Etappe von Paris-Nizza gegenüber Sporza.
Jakobsen, dem der Start bei La Primavera Ende der letzten Saison angeblich schon zugesagt worden war, zeigte sich zuletzt über die Unsicherheit genervt. Der Niederländer ist mit sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer der Saison und schlug am Montag auf der 2. Etappe von Paris-Nizza Wout Van Aert (Jumbo – Visma) im Sprint einer schweren Flachetappe mit viel Wind. “Die letzten Rennen waren nur ein Aperitif, heute war das Vorgericht. Es war schön hier zu gewinnen, aber jetzt ist es Zeit für die Hauptspeise”, spielte der 25-jährige Jakobsen nach seinem Sieg auf Mailand-Sanremo an.
Cavendish weiß, wie man die "Primavera" gewinnt
Der elf Jahre ältere Cavendish ist 2022 zweimal als Erster über den Zielstrich gefahren. Der Brite hat bereits einen Sieg bei Mailand -Sanremo auf seinem Konto: 2009 triumphierte er auf der Via Roma, als zweiter britischer Fahrer nach Tom Simpson. Im Gegensatz zu Jakobsen, der noch nie bei einem Monument am Start stand, hat Cavendish viel Erfahrung und bereits bewiesen, dass er nach fast 300 Kilometern im Sattel noch einen Sprint gewinnen kann.
Doch beide Fahrer haben ein großes Problem. "Die Cipressa und Poggio sind nicht so einfach“, urteilte Steels, dessen Sprinter am Dienstag beide auf eher leichten Hügeletappen unter die Räder kamen. Cavendish konnte auf der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico das Tempo des Feldes in den hügeligen Passagen nicht mitgehen. Er fuhr zwar wieder ins Feld vor, konnte aber nicht mehr in die Entscheidung um den Tagessieg eingreifen und wurde auf Rang 69 gewertet. Auf der 3. Etappe von Paris-Nizza wurde Jakobsen schnell abgehängt und belegte Rang 142.
Aktuell scheinen beide Fahrer eher chancenlos auf den großen Wurf bei der "Primavera". “Aber es wird der Tag kommen, an dem Mailand-Sanremo im Sprint einer vierzig bis fünfzig Fahrer großen Gruppe entschieden wird, zum Beispiel, wenn der Wind stimmt. Man muss damit rechnen, dass man Mailand-Sanremo zehn Mal fahren muss, um als Sprinter die eine Chance zu bekommen“, so Steels, der in seiner Karriere nur einmal am ersten Monument der Saison teilnahm und beim Sieg von Erik Zabel auf Platz 39 landete.