Leidensweg bei Tirreno zu Ende gegangen?

Pinot ist wieder da: “Seit 2020 nicht mehr so gut gefühlt“

Von Felix Mattis

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Bald wieder der Alte? Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) | Foto: Cor Vos

15.03.2022  |  (rsn) – Thibaut Pinot scheint endlich am Ende eines langen Leidensweges angekommen zu sein. Der 31-jährige Franzose vom Team Groupama – FDJ hat am Sonntag die Fernfahrt Tirreno-Adriatico auf dem achten Gesamtrang abgeschlossen und freute sich darüber, wie lange nicht mehr über das Ergebnis eines Radrennens.

Endlich sei er wieder in der Lage, mit den Besten mitzuhalten, so der Rundfahrer, der 2019 bei der Tour de France ebenbürtig mit dem späteren Sieger Egan Bernal zu sein schien, dann aber auf der Königsetappe über den Col de l'Iseran mit sturzbedingten Knieschmerzen unter Tränen aufgeben musste und seitdem vom Pech verfolgt war. 2020 fuhr er noch einmal ein starkes Critérium du Dauphiné, ging bei der Tour de France dann aber unter und kämpfte seither mit immer wieder zurückkehrenden Rückenproblemen.

"Ich habe mich seit dem Critérium du Dauphiné 2020 nicht mehr so gut gefühlt", freute sich Pinot nach Tirreno-Adriatico nun gegenüber der L'Equipe. "Ich gebe meiner Moral momentan neun von zehn Punkten."

Ausschlaggebend war vor allem die Königsetappe der einwöchigen Fernfahrt, die zweimal über den sechs Kilometer langen und 9,9 Prozent steilen Monte Carpegna führte und an dessen Fuß im gleichnamigen Ort Carpegna endete. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gewann dort überlegen mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Mikel Landa (Bahrain Victorious), doch schon in der nächsten Gruppe fand sich auch Pinot wieder. Der Franzose kam 1:49 Minuten nach Pogacar Seite an Seite mit Jai Hindley (Bora – hansgrohe) und Damiano Caruso (Bahrain Victorious) in Carpegna an.

"Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet"

"Bei der ersten Passage des Monte Carpegna habe ich mich umgedreht und gesehen, dass nur noch 20 Fahrer übrig waren. Ich konnte nicht verstehen, warum die anderen abreißen lassen mussten. Dieses gute Gefühl war wieder da", schilderte Pinot anschließend überschwänglich die Momente, als er erkannte, dass er endlich wieder zurück sei. " Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet, dass ich wieder mit den Leadern mitfahren kann, anstatt 15 Minuten dahinter im Gruppetto zu sitzen. Das will ich nicht nochmal durchmachen."

Für Pinot geht es nun zurück ins Training, bevor er im April die französischen Rennen Circuit Sarthe (2.1) und Tour du Jura (1.1) sowie in Österreich und Italien die Tour of the Alps (2.Pro) bestreitet. Der nächste WorldTour-Einsatz ist dann die Tour de Romandie in der Schweiz, bevor eine weitere Wettkampfpause mit Trainingslagern wartet und es im Juni über die Tour de Suisse zur Tour de France geht.

Dort aber war Pinot bislang nicht als Kapitän oder Co-Kapitän für Groupama – FDJ eingeplant, sondern eher als Mann mit einer etwas freieren Helferrolle neben dem sechs Jahre jüngeren David Gaudu, der im Juli aufs Gesamtklassement zielen will.

Wenn es bei Pinot weiter bergauf geht, könnte daraus doch noch eine echte Doppelspitze werden. Doch wie das mit Rückenproblemen so ist: Zu voreilig sollte man wohl nicht damit sein, Pinot wieder als Podiumskandidat für die Grand Tours zu bezeichnen.

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