--> -->
22.05.2022 | (rsn) - Auf der 14. Etappe des Giro d’Italia zertrümmerte Bora - hansgrohe das Peloton regelrecht. Lohn sind Gesamtplatz zwei für Jai Hindley und Rang sieben für Emanuel Buchmann. Bis auf Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) wurden alle Rivalen im Klassement distanziert. Und vor allem präsentiert sich der Raublinger Rennstall als stärkste Bergmannschaft dieses 105. Giro.
Gut, es ist nur eine Momentaufnahme. So ordnete auch Jens Zemke gegenüber radsport-news.com die Aktion vom Samstag ein. “Die langen Berge kommen noch. Das Fahren dort, und hinzu kommt die Höhe, ist noch einmal etwas ganz anderes“, meinte der Sportliche Leiter von Bora - hansgrohe. Aber der Stolz über das Bravourstück im Hügelland ringsum Turin war dem erfahrenen Recken hinter dem Lenkrad doch anzusehen.
Nachdem Kämna seine Arbeit erledigt hatte und sich zurückfallen ließ (rechts), übernahm Kelderman die Tempoarbeit. | Foto: Cor Vos
Bora fuhr das Feld nach Gasparottos Plan auseinander
Ausgeheckt hatte den Plan Bora - hansgrohes neuer sportlicher Leiter Enrico Gasparotto. “Ihm gebührt alle Ehre“, sagte Kollege Zemke. Anfangs waren die Profis sogar skeptisch gewesen ob des tollkühnen Unterfangens. “Dann aber hat man an ihren Gesichtern gesehen, wie sehr sie daran geglaubt haben“, meinte Zemke beglückt. Einen Fahrer, Ex-Mountainbiker Ben Zwiehoff, hatte das Team in die Fluchtgruppe gesteckt. Die anderen, allen voran der junge Italiener Giovanni Aleotti, machten Druck. Später übernahm Ätna-Etappensieger Lennard Kämna, Zwiehoff ließ sich aus der Gruppe zurückfallen und arbeitete auch mit. Ergebnis aller kollektiver Anstrengungen war, dass das Hauptfeld auf eine Gruppe von etwa einem Dutzend Mann reduziert war.
“Es war ein verrücktes Rennen. Wir hatten unseren Plan. Aber dass das so gut funktioniert, konnten wir kaum erwarten. Das ganze Team war so irrwitzig gut“, schüttelte noch auf dem Zielstrich der vom Staub der Straße und dem Schweiß der Anstrengungen gezeichnete Hindley den Kopf.
Ein Extralob verdiente sich Wilco Kelderman. Mehr als eine Stadtrunde lang, also etwa 40 Kilometer, spannte der Niederländer sich vor die Gruppe und verhinderte, dass abgehängte Fahrer wieder aufschließen konnten. Kelderman opferte zudem seine eigenen Chancen im Klassement und warf jedes Watt an Energie für sein Team in die Waagschale. So eine kollektive Gesamtleistung sieht man nicht alle Tage im Radsport.
Das Powerpack aus Raubling wird von den Zuschauer frenetisch angefeuert. | Foto: Cor Vos
Zemke im Begleitwagen unter Strom: “Wir waren alle dehydriert“
Die Effekte, die diese Mannschaftsleistung mit sich brachte, waren sichtbar und enorm. Selbst in den Bora-Begleitwagen konnte man das Geschehene kaum fassen. “Uns hat überrascht, wie viele Fahrer anderer Teams allein waren. Nur Bahrain und Intermarche - Wanty - Gobert hatten noch zwei Mann dabei. Alle anderen waren isoliert, selbst Carapaz“, meinte Zemke. Er war im Begleitwagen derart unter Strom, dass er sogar das Wassertrinken vergaß. “Wir waren alle dehydriert“, sagte er lachend.
Die Bora-Profis waren im Staunen über die eigene Leistung nicht allein. Auch Carapaz, der neue Mann im Rosa Trikot, war verblüfft. “Bora hat uns mit dieser Attacke überrascht. Meine Teamkollegen waren zu weit hinten. Immerhin konnte ich vorn den Anschluss halten“, meinte der Ecuadorianer ehrlich. Streckenweise wirkte er im Rennen frustriert, hektisch gar, was man sonst nicht von ihm kennt.
Am Ende startete Carapaz noch einmal eine Attacke. “Damit haben wir gerechnet. Dass Jai dann aber Carapaz noch mal zurückholt – Chapeau“, meinte Zemke. Der 26-jährige Hindley, der neue Leader im Team, hatte mit seiner enormen Resistenz auf dem Rad selbst die überrascht, die den Plan ausgeheckt hatten.
Kelderman wird vor Carapaz und Nibali Zweiter im Bonussprint. Der Sieger hier wie später im Ziel war Simon Yates, der sich kurz vor dem Ziel absetzen konnte. | Foto: Cor Vos
Der Giro-Zweite von 2020 war am Ende sogar etwas geknickt, dass ihm der Etappensieg nicht glückte. “Nach der Leistung der gesamten Mannschaft wollte ich eigentlich den Sieg holen. Aber Yates war zu stark“, konstatierte der Australier. Das ist Beleg für seinen Siegeswillen. Der macht Hindley, verbunden mit der Kraft in seinen Beinen, zu einem ernsthaften Aspiranten auf das Rosa Trikot in Verona, wo der Giro kommenden Sonntag endet.
Bora drängte sogar Ineos in die Ecke
Die Turin-Etappe war dabei nur ein Zwischenziel, viele Berge müssen noch bezwungen werden. Bora - hansgrohe hat aber mehr als eine Duftmarke gesetzt. “Wir haben heute gezeigt, dass wir nicht einfach so herumspielen“, brachte Hindley es auf den Punkt. Arbeitet die Mannschaft zusammen, können sogar namhaftere Teams wie Ineos in die Ecke gedrängt und aus dem Spiel genommen werden.
Carapaz und Hindley sprinten um Platz zwei. | Foto: Cor Vos
Bisher hatte Bora - hansgrohe vor allem den Anspruch angemeldet, bei großen Rundfahrten mitreden zu wollen. Die Etappe von Santena nach Turin hat gezeigt, dass der Rennstall das Zeug für eine Hauptrolle hat. In der Teamentwicklung stellt dies einen Quantensprung dar.
Jetzt muss das neu erreichte Niveau allerdings Tag für Tag bestätigt werden. Dazu gehören schlaue Pläne im Teambus, die Überzeugung, sie umsetzen zu können und auch die Beine dafür.
(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers
(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –
(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia
(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La
(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g
(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber
(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei
(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re
(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â
(rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im
(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt
(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger
(rsn) – Auch wenn aus gesundheitlichen Gründen in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr viel zusammenlief, kann Pirmin Eisenbarth (Bike Aid) ein durchweg positives Fazit von seiner ersten Straßensa
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ
(rsn) – Nachdem die nordfranzösische Region Lille Mitte November als Austragungsort des Grand Départ 2025 benannt worden war, rechneten alle auch mit Passagen über Kopfsteinpflaster. Umso größe
(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat eine Zwangspause in ihrer Saisonvorbereitung einlegen müssen. Wie sie im ARD-Podcast ´Radio Tour´ bekannt machte und anschließend auch auf Instagram teilte,
(rsn) – Ein gutes halbes Jahr nach der Geburt ihres ersten Kindes wird Chantal van den Broek-Blaak ins Berufsleben als Radsportlerin zurückkehren und am ersten Winter-Trainingslager ihres Teams SD
(rsn) – Die meisten Radprofis der ersten Division haben für die Saison 2024 Planungssicherheit, die WorldTour-Rennställe bereiten sich in ersten Trainingslagern auf das kommende Jahr vor. Allerdin
..(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die
(rsn) – Egal ob Mountainbike, Straße oder Cyclocross, bei den Junioren zählte Jan Christen auf jedem Untergrund zu den weltbesten seiner Zunft. 2022 wurde der Schweizer Weltmeister im Cyclocross
(rsn) – Der Übergang zu den Profis ist Arthur Kluckers (Tudor ProCycling) bestens gelungen. Hilfreich dabei war dem Luxemburger, der 2022 noch für das Kontinental-Team Leopard fuhr, seine Stagiai
(rsn) – Nachdem er bei einer Kontrolle außerhalb des Wettkampfs positiv auf EPO getestet worden war, ist Marco Tulio Suesca vom kolumbianischen Anti-Doping-Tribunal suspendiert worden. Der 29-jähr
(rsn) – Mitte November bereits gab die ASO bekannt, dass die Tour de France 2025 in der nordfranzösischen Region Lille (Hauts-de-France) beginnen wird. Nun präsentierten die Veranstalter auf einer
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ