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23.05.2022 | (rsn) – Nach seinem Etappensieg bei der letztjährigen Tour de France hat sich Nils Politt am Sonntag einen weiteren sportlichen Traum erfüllt. Der Profi von Bora - hansgrohe gewann erstmals in seiner Karriere sein Heimrennen Rund um Köln. Am Tag nach seinem ersten Saisonsieg sprach radsport-news.com mit dem Kölner.
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Wie haben Sie Ihren ersten Sieg bei Rund um Köln gefeiert?
Politt: Zum Feiern war nicht viel Zeit. Es mussten noch Sachen gepackt werden, da es heute ins Trainingslager geht.
Nils Politt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos
Im vergangenen Jahr haben Sie Ihre erste Tour-Etappe gewonnen, nun das Heimrennen. Was bedeutet Ihnen mehr?
Politt: Es ist en sehr schönes Gefühl, das Heimrennen zu gewinnen. Das bedeutet mir sehr viel, aber mit einer Tour-de-France-Etappe kann man es natürlich nicht gleichstellen. Da hat die Tour-Etappe einen höheren Stellenwert.
Ihr Team war mit Sam Bennett voll auf Sprint ausgerichtet, auch die anderen großen Teams hatten ihre Aufgebote auf die schnellen Männer ausgerichtet. Was machte Sie optimistisch, dass Sie dennoch auf eigene Rechnung würden fahren können?
Bora in der Ãœbermacht | Foto: Cor Vos
Politt: Klar hatten wir mit Sam Bennett und Danny van Poppel sehr gute Sprinter dabei und auch einen sehr guten Lead-Out. Dazu sah es mit Kaden Groves, Dylan Groenewegen und Jasper Philipsen am Start eigentlich stark nach Sprint aus. Aber die Strecke bei Rund um Köln war diesmal deutlich härter als in den letzten Jahren. Gerade mit der Runde am Anfang und dem drei Mal zu befahrenden Agathaberg.
Sie kennen die Strecke in- und auswendig. Ein großer Vorteil?
Politt: Das war auf jeden Fall ein Vorteil. Ich weiß, wo die Berge anfangen und aufhören, wie lange und wie steil sie sind. Gerade beim Agathaberg wussten wir, dass wir vorne reinfahren müssen und haben so auch die Selektion herbeigeführt.
Spielte es Ihnen auch in die Karten, dass mit Nikias Arndt ein weiterer Lokalmatador am Start stand, der ebenfalls wie Sie einem Massensprint aus dem Weg gehen wollte?
Politt: Auf jeden Fall. Er ist auch Kölner, kennt die Strecke sehr gut. Sein DSM-Team hat die ganze Zeit das Rennen schwer gemacht. Das ist uns natürlich entgegen gekommen.
Die Top 3 von Rund um Köln 2021 | Foto: Cor Vos
Am Agathaberg bildete sich die entscheidende 30-Mann-Gruppe, in der Ihr Team mit sechs Mann vertreten war, darunter auch mit Sprinter Bennett…
Politt: Die Situation war natürlich schon zu unserem Vorteil. Wir haben gesagt: Wenn es zum Sprint kommt, dann alles für Sam. Trotzdem hatte ich meine freie Karte, die ich spielen konnte und die ich auch perfekt genutzt habe.
Sie konnten sich schließlich mit Arndt und Ihrem Teamkollegen Danny van Poppel absetzen. Für Bennett, der das Rennen immerhin auch schon zwei Mal gewonnen hat, war das kein Problem?
Politt: Sam wollte das Rennen auch schwermachen, da er aktuell in einer guten Verfassung ist. Dazu hat er mir sogar meine Attacke am Ferrenberg vorbereitet, er ist das Ding ein bisschen für mich angefahren. Darüber war ich sehr froh und das zeigt, wie das Team zusammenhält.
Auf einen Dreiersprint wollten Sie es aber nicht ankommen lassen…
Politt: Nein. Es war für uns klar, dass ich solo ankommen sollte. Wir wollten kein Risiko eingehen, dass ich irgendwie übersprintet werden. Von daher war das Ziel, dass ich alleine ankommen, was auch sehr gut geklappt hat.
Politt jubelt über den Sieg | Foto: Cor Vos
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