Sturz kostete Gelb-Hoffnung, aber nicht das Rennen

Schachmann fährt weiter, Wandahl muss aufgeben

Von Felix Mattis

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Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) duellierte sich vor seinem Sturz mit Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) am Zwischensprint und holte zwei Bonussekunden. | Foto: Cor Vos

15.06.2022  |  (rsn) – Neben Kasper Asgreen vom Team Quick-Step Alpha Vinyl wird auch ein zweiter Däne am Mittwoch nicht mehr zur 4. Etappe der Tour de Suisse antreten, weil er in den Massensturz 4,5 Kilometer vor dem Ziel am Dienstag in Grenchen verwickelt war: Frederik Wandahl von Bora - hansgrohe. "Wenn man ihn anguckt, macht es keinen Sinn mehr", erklärte der Sportliche Leiter des deutschen WorldTeams, Jens Zemke, radsport-news.com vor dem Start des vierten Teilstücks.

Grünes Licht gab hingegen der Deutsche Meister Maximilian Schachmann. "Er ist okay und startet auf jeden Fall", so Zemke. "Wir müssen sehen, wie es ihm während der Etappe geht. Denn er hat schon etliche Wunden und ganz schön was abgekriegt. Aber die Moral ist da und er hat gesagt, dass es ihm nicht so gut geht, sei kein Grund nicht zu performen. Da ist er schon zäh."

Schachmann war am Sonntag mit einem zweiten Platz in Küsnacht stark in die Tour de Suisse gestartet und schien sich auf dem besten Weg in Richtung Top-Form zu befinden. Als es 4,5 Kilometer vor dem Ziel der 3. Etappe in Grenchen aber im Hauptfeld krachte, ging Schachmann mit zu Boden und zog sich neben mehreren Hautabschürfungen auch einige Hämatome zu. Sein Trikot war am Rücken zerrissen.

"Marco (Haller, d. Red.) hat sofort die Lage erkannt und Max sein Rad gegeben, damit wir hoffentlich weiterhin die Option auf die Gesamtwertung mit Max behalten können", erzählte Zemke. Doch auch mit der Hilfe von Anton Palzer schaffte es Schachmann nach dem Sturz nicht mehr, den Anschluss an das auf einen Massensprint zurasende Hauptfeld herzustellen.

Für die Gesamtwertung krachte es 1,5 Kilometer zu früh

Da es vor der 3-Kilometer-Marke zu dem Sturz gekommen war, wurde Schachmann der Rückstand von 51 Sekunden, mit dem er ins Etappenziel rollte, voll für die Gesamtwertung angerechnet, so dass er mit dem Kampf ums Gelbe Trikot nichts mehr zu tun haben dürfte.

Dafür waren über die gesamte Distanz der achttägigen Rundfahrt mit den Hochgebirgsetappen zum Abschluss ohnehin vor allem Aleksandr Vlasov und Sergio Higuita die interessantesten Namen bei Bora – hansgrohe. Trotzdem aber hatte Schachmann vor seinem Sturz am Dienstag am Zwischensprint zwei Bonussekunden gesammelt, um näher an Spitzenreiter Stephen Williams (Bahrain Victorious) heranzurücken.

Rennkilometer sammeln oder Schonung für die Tour?

Für Schachmann wird nun am Mittwoch wichtig sein, genau auf seinen Körper zu hören, da er in zwei Wochen nach Dänemark zum Start der Tour de France reisen will. Einerseits kann der 28-Jährige die harten Rennkilometer der Tour de Suisse für seinen Formaufbau gut gebrauchen und würde auch gerne noch ein Spitzenergebnis in der Schweiz erzielen sowie Valsov und Higuita unterstützen.

Andererseits dürfte Bora - hansgrohe ihn aber auch zur Schonung aus dem Rennen nehmen, wenn eine gute Genesung von den Sturzverletzungen durch ein Fortsetzen der Tour de Suisse zu sehr beeinträchtigt würde - so wie es Quick-Step Alpha Vinyl mit Asgreen gemacht hat. Der allerdings hat neben den Schürfwunden auch eine Schnittwunde am Knie erlitten, die genäht werden musste. 

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