Pogacar nach Tour-Etappensieg in Gelb

Der König ist zurück auf seinem Thron

Von Peter Maurer

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Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) strahlt nach seinem Sieg auf der 6. Tour-Etappe im Gelben Trikot. | Foto: Cor Vos

07.07.2022  |  (rsn) – Ein platter Hinterreifen als Folge des Massensturzes im Finale der 2. Etappe erwies sich in den ersten sieben Tagen der diesjährigen Tour de France als einziges Problemchen für den Slowenen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der 23-Jährige liegt nach nur sechs Etappen der 109. Frankreich-Rundfahrt voll auf Kurs in Richtung dritter Gesamtsieg und strahlte nach seinem Tagessieg in Longwy als neuer Träger des Maillot Jaune. Kein Zweifel: Der König ist zurück auf seinem Thron.

Und einen viel besseren Moment hätte Pogacar sich kaum auswählen können. Zuvor nämlich hatte er die vermeintlichen Schwierigkeiten wie eine Monsterbrücke in Dänemark, Windetappen entlang des Meeres oder das berüchtigte Pavé von Paris-Roubaix mit fast spielerischer Leichtigkeit gemeistert.

Und in Longwy schloss sich nach 220 Kilometern der längsten Etappe der diesjährigen Tour auch noch ein Kreis. Ausgerechnet am Tag vor der ersten Bergankunft, zu der eine sehr spezielle Verbindung hat, schlüpfte er in Gelb. "Es war eine günstige Gelegenheit und das Team hat an mich geglaubt. Ich bin super happy über den Sieg, aber ich habe nicht damit gerechnet", meinte Pogacar nach dem siebten Tour-Tagessieg seiner Karriere und resümierte zufrieden, dass es für ihn bisher sehr gut gelaufen sei. Unbeschadet ins Gebirge zu kommen, so hieß das Ziel, nun macht er sich sogar mit Vorsprung in Richtung der ersten Bergankunft dieser Tour, die am Freitag an der Super Planche des Belles Filles wartet.

Rückkehr zur Planche des Belles Filles

Vor zwei Jahren bezwang er hier im entscheidenden Zeitfahren Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und nahm am vorletzten Tag seinem Landsmann noch das Gelbe Trikot ab und wurde am darauf folgenden Schlusstag in Paris erster slowwenischer Toursieger.

"Ich mag den Anstieg und habe schöne Erinnerungen daran, aber diesmal wird es noch spezieller", erklärte der junge Slowene und sprach dabei nicht etwa die letzten Kilometer an, die über Schotterpassagen mit Rampen bis zu 24 Steigungsprozenten führen. Denn am Gipfel wird er seine Familie und seine Freundin wiedersehen. Urska Zigart (BikeExchange - Jayco) fährt selbst Radrennen und teilt diese Leidenschaft mit ihrem Freund. Für sie wird die Auffahrt zur Super Planche ein Recon sein, denn als Teilnehmerin der Tour Femmes wird auch sie in wenigen Wochen eine Etappe dort oben beenden.

"Ich kann es kaum abwarten dort zu sein", meinte Pogacar in der Pressekonferenz, was von seinen Kontrahenten schon fast als Warnung gewertet werden kann. Vom Etappensieg in seiner derzeitigen Verfassung kann ihn wahrscheinlich nur eine Ausreißergruppe oder ein Sturz abhalten. "Wir haben ein starkes Team und wir wollen das kontrollieren. Es wäre aber kein Desaster, wenn wir nicht auf Etappensieg fahren können, weil eine Gruppe durchkommt. Versuchen will ich es aber trotzdem", meinte er abschließend.

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