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14.10.2022 | (rsn) – In seiner letzten Rundfahrt der Saison hat Rüdiger Selig die erste Podiumsplatzierung für sein neues Team Lotto Soudal eingefahren. Der 33-Jährige musste sich auf der 4. Etappe der Tour de Langkawi (2.Pro) nur dem Italiener Jakob Mareczko (Alpecin – Deceuninck) geschlagen geben, der sich kurz vor dem Ziel noch am Deutschen vorbeischieben konnte.
___STEADY_PAYWALL___“Ich habe den Sprint perfekt getimed. Ich bin bei 180 Metern losgefahren. Ich dachte, dass links neben mir Mareczko ist, aber es war nur sein Anfahrer. Ich war mir fast sicher, dass es für mich reicht, aber auf den letzten 20 Metern hat sich Mareczko noch an mir vorbeigeekelt“, sagte Selig nach dem Rennen zu radsport-news.com.
Viel fehlte also nicht für den Lotto-Profi, um seinen ersten Sieg seit über vier Jahren einzufahren. Vorwürfe konnte sich Selig nicht machen. “Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich hatte ein perfektes Timing, die Wattzahlen haben gestimmt. Aber es hat dann trotzdem nicht gereicht. Mareczko ist eine kleine Pocketrocket, dadurch aerodynamischer und dann auch einfach schneller“, zeigte sich der 33-Jährige als fairer Sportsmann.
50 Meter vor dem Ziel führte Selig das Feld noch an. | Foto: Lotto Soudal
Positiv stimmte Selig die gute mannschaftliche Zusammenarbeit. Zunächst hielten ihn Thomas De Gendt und Sylvain Moniquet “aus allem Stress raus“, so Selig, der danach von Jarrad Drizners und Carlos Barbero auf den Schlusskilometer gebracht wurde, ehe Reinhardt Janse van Rensburg übernahm. “Ich war nie am Limit, schlecht positioniert oder im Wind. Das war das erste Rennen meiner Karriere überhaupt, bei dem ich erst im Ziel im roten Bereich war. Ich konnte den Sprint komplett erholt fahren, so wie man es sich vorstellt“, lobte Selig seine Helfer.
Nach der guten Vorarbeit (“der Leadout war super") und dem zweiten Platz sieht er beiden wohl noch anstehenden Sprintchancen optimistisch entgegen. “Da machen wir uns noch etwas Hoffnung", meinte Selig.
Selig wird der Sprint mustergültig vobereitet | Foto: Lotto Soudal.
Ob er mit oder ohne Erfolgserlebnis aus Malaysia abreisen wird, die Tour de Langkawi hat es ihm durchaus angetan. “Hier ist alles super organisiert, es gibt viele Zuschauer, ein schönes Abschlussrennen“, sagte Selig, der aber auch betonte, dass es auf den Sprintetappen zwar relativ einfach zugehe, es dafür aber bei Temperaturen von über 30 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit vor allem auf den topographisch anspruchsvollen Etappen richtig hart sei: “Da kann man berghoch nicht einfach spazierenfahren. Es ist hier richtig sportlich, es wird knüppelhart gefahren."
Auf der 4. Etappe allerdings war die dreiköpfige Spitzengruppe problemlos zu kontrollieren. Dafür würde im Finale wieder “umso härter und aggressiver“ gefahren. “Das konnte man auch am Sturz sehen. Vor allem die kleineren Teams bekriegen sich hier ordentlich“, schloss der Sprinter.
Selig begeisterte die Fans am Straßenrand mit einem Wheelie. | Foto: Lotto Soudal