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10.12.2022 | (rsn) – Pieter Weening, Ex-Profi und derzeit Sportlicher Leiter bei BikeExchange – Jayco, wurde am Freitag vom Gericht in Leeuwarden zu einer Strafe von 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit – 40 von ihnen auf Bewährung – verurteilt. Damit fällt die Strafe geringer aus als die von der Anklage geforderten 120 Stunden. Im Dezember letzten Jahres war ein Familienstreit eskaliert. Bei einer Schlägerei mit seinem damaligen Schwager erlitt Weening einen Kieferbruch. Der 41-Jährige bedrohte im späteren Verlauf des Streits den Bruder seiner damaligen Ehefrau mit einer Flasche und einem Messer.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember seien Weening und seine damalige Schwiegerfamilie laut der niederländischen Tageszeitung AD in einen Streit über die Erziehung der Kinder geraten. Sein Schwager habe Weening ins Gesicht geschlagen, woraufhin ein Faustkampf entstanden sei, bei dem der ehemalige Trek-Profi sich den Kiefer gebrochen habe. Er habe dann – zur Selbstverteidigung, wie er selbst behauptete – zu einer Glasflasche gegriffen. Das Gericht sah diese Schilderung als erwiesen an. “Er [Weening; d.Red.] wurde in seinem eigenen Haus angegriffen und hatte keine Chance sich der Situation zu entziehen“, begründete der Richter den Freispruch für diesen Anklagepunkt.
Doch damit endete der Streit nicht. Weening habe anschließend auch seine Ex-Frau, die nicht an der Schlägerei beteiligt gewesen sei, mit der Flasche bedroht. Der Tour-de-France-Etappensieger von 2005 habe gegen 1:00 Uhr nachts die Polizei gerufen, danach aber wieder die Konfrontation mit seinem damaligen Schwager gesucht. Als die Polizei eintraf, habe er um die Dienstwaffe der Polizisten gebeten. “Ich schieße euch alle komplett tot!“, soll der Friese laut dem AD mehrere Male gesagt haben.
Nach einem Besuch im Krankenhaus kehrte der Niederländer zurück in sein Haus, wo er erneut auf seine ehemalige Schwiegerfamilie getroffen sei. Hier habe Weening zu einem Messer gegriffen, um seinen Schwager zu bedrohen. Neben dem Freispruch in einigen Punkten führte der Richter auch als mildernde Umstände an, dass der ehemalige Rabobank-Fahrer nicht den ersten Schlag ausgeteilt und selbst schwere Verletzungen davongetragen habe.
Auch der Schwager wurde für sein Handeln mit einer Strafe belegt; er muss 60 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. “Durch sein Handeln ist die Situation eskaliert“, begründete der Richter.