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09.07.2001 |
dpa: Wer gewinnt die 88. Tour de France?
Indurain: «Lance Armstrong und Jan Ullrich sind die klaren Favoriten. Armstrong hatte in der Tour de Suisse eine optimale Vorbereitung, Ullrich beim Giro. Ich glaube, sie sind beide in Form. Vielleicht gibt die größere Erfahrung den Ausschlag für Armstrong.»
dpa: Vorausgesetzt, der Texaner gewinnt zum dritten Mal hintereinander, wäre er auf dem Weg zu einem neuen Rekord. Trauen Sie ihm zu, die Tour sechs Mal zu gewinnen und damit Sie, Jacques Anquetil, Eddy Merckx und Bernard Hinault zu überholen?
Indurain: «Ja, das glaube ich. Armstrong kann die Tour sechs Mal gewinnen.»
dpa: Ihr Landsmann Joseba Beloki fährt in einem sehr starken Once- Team und war im Vorjahr Dritter. Kann er die Kreise der Top-Favoriten stören?
Indurain: «Er ist sehr stark, aber ich glaube, er kommt mit dem Druck vielleicht nicht so zurecht.»
dpa: Wo liegen die Unterschiede in den Teams der Favoriten Telekom und US Postal?
Indurain: «Ich schätze sie beide in etwa gleich stark ein. Der einzige Unterschied ist, dass sich Telekom mit Erik Zabel einen Sprinter leistet, der in jedem Jahr seine Etappen gewinnt.»
dpa: Wo wird die Tour entschieden?
Indurain: «Die fünf Etappen in den Alpen und Pyrenäen werden wohl entscheiden. Ich finde die zweite Pyrenäen-Etappe nach Sarran am schwersten.»
dpa: Sie sind vor vier Jahren zurückgetreten und haben genau vor zehn Jahren Ihre erste Tour gewonnen - Was machen Sie jetzt?
Indurain: «Ich bin jetzt nur zwei Tage hier und arbeite mit für die spanische Sportzeitung `Marca`. In den Pyrenäen komme ich wieder. Sonst arbeite ich unter anderem noch für den Weltverband UCI und betreibe zusammen mit dem Ex-Profi Marino Lejarreta acht Läden mit Freizeitbekleidung.»
dpa: Setzen Sie sich noch aufs Rad?
Indurain: «Ich fahre so zwei, drei Stunden täglich, komme aber meistens nicht mehr als zwei Mal die Woche dazu. Meine bisherige Kilometer-Leistung in diesem Jahr kenne ich nicht.»
Andreas Zellmer, dpa