Sibiu: Schwarzmann und Uhlig auf drei und vier

Bennett lässt Bora jubeln, aber Schachmann nach Sturz raus

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bennett lässt Bora jubeln, aber Schachmann nach Sturz raus"
Sam Bennett (Bora - hansgrohe) hat auf am Schlusstag die erste Halbetappe der Sibiu Tour gewonnen. | Foto: Focus Photo Agency

09.07.2023  |  (rsn) - Freude und Leid waren bei Bora - hansgrohe auf der ersten von zwei Halbetappen am Schlusstag der Sibiu Tour (2.1) eng beisammen. Während Sam Bennett im Sprint nach 97 Kilometer wie bereits zum Auftakt der Stärkste war und sich erneut vor dem Lotto-Dstny-Duo Milan Menten und Michael Schwarzmann durchsetzte, kam sein deutscher Teamkollege Maximilian Schachmann gemeinsam mit Patrick Gamper zu Sturz und musste das Rennen mit Knieproblemen aufgeben.

Bora - hansgrohe hatte auf der hügeligen Etappe nochmals den Plan geschmiedet, durch eine offensive Fahrweise die Gesamtwertung auf den Kopf zu stellen. “In einer Welle haben wir das Feld dann auch auseinandergefahren und wir hatten Max, Gampi und Flo (Lipowitz) in einer Gruppe. Die Jungs haben in der Abfahrt dann alles riskiert und Gampi und Max sind leider gestützt. Gampi ist ok, aber Max musste das Rennen aufgegeben. Er war zwar zuerst auch wieder auf dem Rad, hatte dann aber Knieschmerzen. Wir werden uns das heute noch genauer ansehen", berichtete der Sportliche Leiter Jens Zemke gegenüber radsport-news.com.

Im Sprint wurde schließlich Bennett seiner Favoritenrolle gerecht. Der Ire zog direkt vor der letzten Kurve an Schwarzmann, der seinen Teamkollegen Menten und Henri Uhlig (Alpecin - Deceuninck Development) an seinem Hinterrad hatte, vorbei und brachte den Spurt souverän von vorne ins Ziel.

"Ich bin noch vor der letzten Kurve an die Spitze, weil ich wusste, dass es dann eng und nicht mehr weit ins Ziel ist. Dort konnte ich viel Schwung mitnehmen und meinen zweiten Sieg einfahren", sagte Bennett nach seinem dritten Saisonerfolg.

Für Menten-Anfahrer Schwarzmann auf Platz drei war es die zweite Podiumsplatzierung der Rundfahrt. Entsprechend zufrieden zeigte sich der 32-Jährige gegenüber radsport-news.com. "Rudi (Rüdiger Selig) hat uns wieder perfekt ins Finale gebracht. Wir waren in der perfekten Position, das wusste auch Sam Bennett, der sich schön an uns gehalten hat. Er ist dann berghoch an uns vorbeigesprintet und da waren Milan und ich nicht stark genug", so Schwarzmann.

Uhlig sprintet mit "besserem Gefühl" auf Rang vier

Happy mit Platz vier zeigte sich gegenüber radsport-news.com Sprinttalent Uhlig. Der Vierte der U23-DM vor einer Woche setzte damit seinen Aufwärtstrend fort, nachdem ihm bisher eine Sturzverletzung zugesetzt hatte.

"Das ganze Feld war noch kaputt von den Bergetappen zuvor. Die Abfahrt nach dem ersten Berg, in der auch Schachmann gestürzt ist, war richtig gefährlich. Dadurch entstanden einige Gruppen, die dann in den zweiten Berg des Tages reingingen. Der Anstieg war eigentlich relativ einfach, aber es wurde mit vollem Tempo hochgefahren. Die kurzen Antritte im Anstieg haben meine Beine aber freigemacht", so Uhlig zu radsport-news.com.

Im Finale war der 21-Jährige am Hinterrad des späteren Siegers Bennett. 300 Meter vor dem Ziel eröffnete der Regensburger seinen Sprint und war kurzzeitig mit dem Iren auf einer Höhe. "Allerdings war ich auf der Innenseite, während die anderen die Außenbahn genommen haben. Dadurch habe ich etwas an Momentum verloren und konnte nach der Kurve nicht mehr richtig beschleunigen. Ich hatte gehofft, dass ich Schwarzi (Michael Schwarzmann) noch für Rang drei überholen kann, aber er hat noch mal richtig gut dagegen gehalten", so Uhlig.

Der 21-Jährige konnte das vor der Etappe gesteckte Ziel Top Fünf aber erreichen. "So knapp am Podium vorbeizufahren ist schade, aber mein Gefühl war deutlich besser als die Tage zuvor und mit dem Resultat bin ich auch zufrieden", fügte das Alpecin-Talent an, das noch auf das kurze Abschlusszeitfahren am frühen Abend setzt.

Bike Aid: Eisenbarth musste auf Bürgersteig ausweichen und blieb an Regenrinne eines Hauses hängen

Dagegen verpassten die beiden deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland den Sprung in die Top Ten. Bei Bike Aid wurde Pirmin Eisenbarth, der zum Auftakt noch auf Rang sechs gesprintet war, dieses Mal 29.

"Es lief im Sprint leider nicht so gut wie erhofft. Wir haben während der Etappe schon all-out fahren müssen, als das Feld riss und entsprechend breit war ich. Oli (Mattheis) hat mich nach besten Kräften vorne abgeliefert und ich bin etwa an Position zehn, zwölf in die letzte Kurve vor dem Kopfsteinpflasteranstieg reingefahren", berichtete Eisenbarth gegenüber radsport-news.com.

In der anschließenden Linkskurve in den Anstieg rein wurde die Straße richtig schmal und derBike-Aid-Fahrer wurde abgedrängt. "Ich musste auf den Bürgersteig hochspringen und da der sehr schmal war, bin ich mit der Schulter noch an einer Regenrinne eines Hauses hängen geblieben", so Eisenbarth, dessen "ganzes Momentum" dadurch verpufft war. Als er wieder antreten konnte, fand er sich schon auf Position 20 wieder und ließ es letztlich ausrollen.

Saris Rouvy Sauerland: Der schwere Vortag steckte noch in den Knochen <3>>Bei Saris Rouvy Sauerland war wie am Vortag Julian Borresch Teambester. Wie bei der Bergankunft am Samstag überquerte er auf Platz 53 den Zielstrich.

"Die harte gestrige Etappe steckte unseren jungen Fahrern noch in die Knochen. Auf der Abfahrt nach dem ersten Berg wurde extrem hohes Tempo gefahren, so dass das Feld riss und dadurch Dominik Bauer, Dominik Weiss und Lennart Voege ins Hintertreffen gerieten. Ganz vorne sind nur noch Borresch und (Silas) Köch übrig geblieben und die beiden sind jetzt keine ausgewiesenen Sprinter", erklärte der Sportliche Leiter Wolfgang Oschwald gegenüber radsport-news.com.

Die Rundfahrt wird am frühen Abend mit einem 3,3 Kilometer langen Einzelzeitfahren abgeschlossen. Das Gelbe Trikot hat der Schweizer Matteo Badilatti (Q36.5) inne. Bester Deutscher ist Lipowitz, der mit 26 Sekunden Rückstand auf Platz sechs liegt.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.10.2023Sibiu Tour 2024 schon mit Bergankunft am ersten Tag

(rsn) - Die 14. Sibiu Tour (2.1) wird vom 6. bis zum 9. Juli 2024 ausgetragen und beinhaltet neben einigen Chancen für Sprinter auch wieder ein kurzes Zeitfahren sowie zwei Bergankünfte, eine davon

09.07.2023Sibiu: Bennett fehlt eine Sekunde zum Doppelschlag, Uhlig 7.

(rsn) - Sam Bennett hat zum Abschluss der Sibiu Tour (2.1) auf der zweiten Halbetappe des Tages nur knapp seinen zweiten Sieg innerhalb weniger Stunden verpasst. Der Ire, der am Vormittag im Sprint er

08.07.2023Sibiu Tour: Schachmann feiert ersten Sieg seit über zwei Jahren

(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) hat auf der 3. Etappe der Sibiu Tour (2.1) seinen ersten Sieg seit über zwei Jahren eingefahren. Der 29-Jährige setzte sich nach schweren 202 Kilomet

07.07.2023Sibiu Tour: Van Eetvelt siegt am Balea Lac, Lipowitz Neunter

(rsn) - Die Bergankunft am Balea Lac in über 2000 Metern Höhe am zweiten Tag der Sibiu Tour (2.1) erweis sich als die erwartet harte Prüfung. Am Besten mit dem 24 Kilometer langen und knapp sechs

06.07.2023Bennett gewinnt Sibiu-Auftakt, Schwarzmann wird Dritter

(rsn) - Die deutschen Fahrer und Teams haben in Rumänien zum Auftakt der Sibiu Tour (2.1) Spitzenergebnisse eingefahren. Während der für Bora - hansgrohe fahrende Ire Sam Bennett im Sprint seiner

30.05.2023Bora - hansgrohe einziges WorldTeam bei 13. Sibiu Tour

(rsn) – Mit 27 Teams und damit zwei weniger als im vergangenen Jahr wird die 13. Ausgabe der Sibiu Tour (6. – 9. Juli / 2.1) gestartet. Diesmal hat mit Bora – hansgrohe nur ein WorldTeam gemelde

14.10.202213. Sibiu Tour mit zwei Bergankünften und finalem Zeitfahren

(rsn) – Nachdem die Sibiu Tour (2.1) in den vergangenen Jahren mit einem Prolog in der Altstadt von Sibiu begonnen hat, wird bei der kommenden 13. Auflage der Rundfahrt durch das rumänische Transsy

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)