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20.11.2023 | (rsn) – Es war die erste volle Saison, die der frühere und mehrfache Eliminator-Weltmeister Daniel Federspiel (Felbermayr Simplon Wels) auf der Straße bestritt. Mit 36 Jahren feierte der Oldie sein Debüt bei der Tour of Austria, dem größten Etappenrennen in seiner Heimat und erfüllte sich dabei einen Lebenstraum. Ein Highlight für den Tiroler, der aber vor allem privat einiges zu verarbeiten hatte.
Im März 2020 hatte er ein Radgeschäft mit Cafe in seiner Heimat Imst eröffnet. Lange offen hatte er dieses nicht, denn es folgten die Corona-Krise und danach Lieferengpässe. Im September schloss er schon wieder die Türen seines Radladens, musste später Insolvenz anmelden. Der Tiroler verlor alles, was er sich in seiner erfolgreichen Karriere erarbeitet hatte. "Ich stehe jetzt da wie vor meiner Lehrzeit. Das war alles andere als eine leichte Zeit für mich, denn das Insolvenzverfahren dauerte vom Juni 2021 bis hin in den Oktober dieses Jahres", so Federspiel, der natürlich am Boden zerstört war. "Ohne den Radsport und das Team hätte ich mich verloren", bilanzierte er und gab einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt.
___STEADY_PAYWALL___Vor allem die vielen Einsätze mit seinem Team halfen ihm durch die schwere Zeit. "Mit den ganzen Dingen im Hintergrund war es nicht immer leicht, sich auf den Sport zu fokussieren. Vielleicht wäre daher leistungstechnisch noch etwas mehr drinnen gewesen", so Federspiel, der im Januar 2023 seinen vierten Titel bei den Nationalen Cross-Meisterschaften in Österreich eroberte.
Den vierten Meistertitel im Cyclocross gab es im Januar. | Foto: Reinhard Eisenbauer/RSW
Seine Straßensaison begann dann mit einem Kaltstart in Frankreich, denn erstmals nahm die Mannschaft aus Wels an zwei kleineren Rennen teil, der Le Tour des 100 Communes und dem GP Lilliers. "Die Rennen waren echt am Limit, muss ich sagen. Die jungen Franzosen fahren da um ihre Profiverträge und um ihr Leben. Für die geht es dort um Alles und dementsprechend ist der Fahrstil angepasst. Das ist nichts mehr für mich", erinnerte sich Federspiel, der dann wenig später in Rhodos ein paar entspanntere Rennen vorfand.
Beim 186 Kilometer langen Eintagesrennen auf der griechischen Insel wurde er Dritter, bei der Rundfahrt verpasste er am zweiten Tag die Sprintentscheidung durch einen Sturz. Wie übrigens auch fast alle Teilnehmer des dreitägigen Rennens: "In der Zielkurve war Schotter und plötzlich lagen alle da. Anstatt des Sprints war es eher ein Kampf dann, wer zuerst wieder auf dem Rad saß. Eingefahren sind wir dann alle einzeln, wie an einer Bergankunft."
Federspiel wurde Siebter, ließ dann Platz 12 in Slowenien beim GP Vipava Valley folgen und wurde beim Eröffnungsrennen in Leonding, dem ersten Radligarennen der Saison in Österreich, Fünfter. Beim Kirschblütenrennen, einem der Heimrennen seiner Mannschaft, gewann er den Sprint, wurde aber vom Slowenen Jaka Primozic, der kurz vor dem Finale alle stehen ließ, des Sieges beraubt. "Jaka hat das aber auch Klasse gemacht", musste der Tiroler zugeben.
Beim Kirschblütenrennen gewann Federspiel zwar den Sprint, wurde aber dennoch nur Zweiter. | Foto: Reinhard Eisenbauer/RSW
Ähnlich knapp wurde es dann für ihn beim Prolog der Oberösterreich-Rundfahrt. Noch immer profitierend von seinen Jahren als Mountainbike-Eliminator-Spezialist, wo er kurze Distanzen mit ganz hohen Wattwerten drücken kann, landete er auf Rang fünf. "Am Ende waren nur die Crosser aus Belgien noch stärker, aber es tat schon weh, denn diesen Sieg wollte ich unbedingt", sagte der 36-Jährige.
Wenig später wartete mit der Tour of Austria die zweite große Rundfahrt in der Alpenrepublik. Mit der Teilnahme erfüllte sich Federspiel einen Lebenstraum: "Ich habe das Rennen seit der frühen Kindheit verfolgt und kann mich auch noch an 2013 erinnern, wo ich als Weltmeister Gast der Rundfahrt war und mein aktueller Teamkollege Riccardo Zoidl den Gesamtsieg im Kühtai bei der Bergankunft fixieren konnte."
Die Rundfahrt selbst schloss der alte Debütant auf Platz 57 ab, saugte aber vor allem die Emotionen entlang der Strecke richtig auf: "Ich wollte unbedingt mal dabei sein und die Stimmung war echt der Wahnsinn. Ich bin zwar noch keine Tour de France gefahren, aber ich stelle mir das so ähnlich vor. Wahrscheinlich noch viel größer, aber das in Österreich war schon richtig cool."
Federspiel entscheidet das Duell gegen Tour-Etappensieger Felix Gall (AG2R Citroen) in Salzburg für sich. | Foto: Alex Zauner/CHC
Wenig später konnte er dann sogar noch einen Vergleich mit einem Tour-Etappensieger anstellen, denn beim City Hill Climb in Salzburg siegte er vor Felix Gall (AG2R Citroen Team). Dieser hatte die Königsetappe der diesjährigen Tour gewonnen und stand bei dem innovativen Rennformat, bei dem im Ausscheidungsformat auf einer 900 Meter langen Strecke hinauf zur Salzburger Festung der schnellste Fahrer ermittelt wird, ebenfalls am Start.
Die Rampen in der Burg sind teilweise bis zu 33 Prozent steil. Seit das Event vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, hat Federspiel noch kein Rennen dort verloren: "Wenn es darum geht, das absolute Maximum abzurufen, dann stehen mir nicht mehr viele im Weg. Darum habe ich auch größten Respekt vor Felix, denn ich hätte nicht gedacht, dass er da so mit mir mitkommt."
Und der starke Kletterer aus Osttirol war Federspiel ein fast ebenbürtiger Gegner. "Der ist von unten schon so hart raufgeblasen, dass ich richtig am Limit war. Ich kann aber, wenn es um etwas geht, immer noch richtig drüber gehen und habe wieder mal was ausgepackt, dass ich eigentlich gar nicht drauf habe", lachte Federspiel, der im steilsten Part die entscheidende Lücke auf Gall herausfuhr.
"Ich will aber gar nicht wissen, wie hart so ein Bergtag bei einer Tour ist, wenn der auf 900 Meter schon so antreten kann. Ich glaube die fahren die ganzen Alpen mit diesem Tempo hoch", meinte Federspiel, der vor allem immer noch eine große Freude am Radsport hat. Im nächsten Jahr wird er wieder für die Welser in die Pedale treten.
Mit 36 Jahren kann Federspiel auf nationalem Niveau immer noch mithalten. | Foto: Reinhard Eisenbauer/RSW
"Ich verdanke der ganzen Mannschaft so viel, denn sie standen jetzt zwei Jahre voll hinter mir, haben mir in einer extrem schwierigen Zeit den Rücken gestärkt", erklärte er und fügte noch an: "Es war jetzt das erste Jahr, wo ich mich voll auf den Sport konzentriert habe. Der Sieg auf der Straße fehlt mir noch und ich hoffe, diesen dann im nächsten Jahr holen zu können."
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