Erster Eliteerfolg für Österreichs junges Bahnteam

Wafler saust mit großem Gang zur Silbermedaille

Von Peter Maurer aus Apeldoorn

Foto zu dem Text "Wafler saust mit großem Gang zur Silbermedaille"
Tim Wafler ist Teil einer starken österreichischen Generation. | Foto: Cor Vos

13.01.2024  |  (rsn) – Mit einem vierten Platz im Ausscheidungsrennen begannen die Bahn-Europameisterschaften richtig gut für Tim Wafler. Doch zufrieden ging der junge Wiener am Mittwochabend nicht ins Bett. Er ärgerte sich über die verpasste Medaillenchance. Zwei Tage später folgte aber dann das ersehnte Edelmetall, in seiner Paradedisziplin, dem Scratch.

Der 21-Jährige komplettierte in Apeldoorn seinen Silbersatz, nachdem er 2019 in Gent schon bei den Junioren und 2022 in Anadia in der U23-Klasse Vizeeuropameister wurde. "Zweiter werden kann ich ganz gut, aber ich mag schon auch gerne weiter oben stehen", verriet er radsport-news.com im Gespräch nach seiner Medaillenfahrt.

Starker Bahn-Nachwuchs in der Alpenrepublik

Wafler gehört zu Österreichs junger Generation auf der Bahn, die schon in den letzten Jahren in der U23 für Furore sorgte. So sammelte er 2022 und 2023 zwei Silbermedaillen bei den Nachwuchseuropameisterschaften, sein Teamkollege Maximilian Schmidbauer wurde U23-Titelträger im Punktefahren und an der Seite von Raphael Kokas Madison-Goldmedaillengewinner. Zu den drei Wienern kommt dann noch die Tirolerin Leila Gschwentner, die im Vorjahr in Anadia Bronze in der Einzelverfolgung gewann.

"Es macht echt Spaß zusammen mit dem Team", schilderte Wafler, der viele Trainingslager gemeinsam mit seiner Mannschaft bestritt. Denn seit 2021 haben die Österreicher keine Heimbahn mehr, nachdem das Wiener Velodrom abgerissen wurde. Zahlreiche Wochen verbringen sie im Ausland. Doch die gemeinsame Zeit schweißt auch zusammen und mit dem früheren Vizeweltmeister in Punktefahren und Europameister im Madison, Andreas Graf, verfügen sie über den idealen Trainer, der mit seiner jahrelangen Erfahrung das Team von Jahr zu Jahr weiter an die Weltspitze heranführte.

Über Apeldoorn nach Paris

"Er verkörpert einen guten Spagat zwischen Fahrer und professionellem Coach und hat unser junges Team hochgezogen. Wir pushen uns gegenseitig im Training, haben mittlerweile ein richtig hohes Niveau mit vier starken Fahrern", meinte Wafler, der in Apeldoorn nicht für die beiden für das Team so wichtigen Olympiadisziplinen Madison und Omnium ausgewählt wurde.

Denn in diesen kämpfen die Österreicher noch um ihre Tickets für die Spiele in Paris. "Das ist aber für mich ein Privileg, weil ich eben in Apeldoorn ohne diesen Druck fahren konnte. In den nächsten Wochen wartet ein hartes Programm mit den drei Nations Cups", blickte er schon auf die nächsten Aufgaben voraus. Doch für die Europameisterschaften war ihm etwas anderes bestimmt: "Mein Trainer hat mir gesagt, dass ich Medaillen bei der Elite holen kann und mich bestärkt. Und nun hat es geklappt."

Und selbst eine falsche Anzeige nach dem Rennen konnte den Österreicher nicht verunsichern. Denn zuerst wurde er am Leaderboard erneut als Vierter angezeigt. "Nach der Zieldurchfahrt habe ich meinem Trainer in die Augen geschaut und wir haben uns zugejubelt. Ich war mir die ganze Zeit sicher, dass es die Silbermedaille bist, aber ein wenig Angst bekommst du schon, weil du auf der Bahn mit 200 Puls ja nicht den allerbesten Überblick hast", erklärte der Wiener.

Nach einer Viertelstunde folgte aber die Bestätigung der Jury und Wafler konnte seinen Platz am Podium neben dem nun dreifachen Scratch-Europameister Iuri Leitao einnehmen. Mit dem Portugiesen verbinden ihn nicht nur viele Wettkämpfe, sondern auch eine Freundschaft. "Wir trainieren oft gemeinsam und ich werde in den kommenden Wochen auch bei ihm in Portugal sein. Im Scratch ist er mit seinem Antritt fast unschlagbar", berichtete der frischgebackene Vize-Europameister, der für den Bewerb erstmals auf ein besonderes Setup vertraute: "Wir haben ein 70er-Kettenblatt montiert für den Sprint. Ich bin im Rennen noch nie so einen schweren Gang gefahren, aber am Ende war ich der Stärkste bei den Verfolgern."

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.03.2025Welche Zukunft hat der Bahnradsport nach der Champions League?

(rsn) - Sie sollte den Bahnsport erneuern, verjüngen und moderner machen. Doch schon nach vier der acht vereinbarten Saisonen stellt das Medienunternehmen Warner Bros Discovery die UCI Track Champion

24.03.2025UCI stellt Champions League ein und belebt Bahn-Weltcup neu

(rsn) – Nach vier Jahren wird die UCI Track Champions League schon wieder eingestellt. Das haben die UCI und der die Serie organisierende Partner Warner Bros. Discovery (WBD) Sports, Eigentümer auc

15.03.2025Bräutigam und Teutenberg holen im Madison Silber

(rsn) – Mit einem zweiten Platz überraschten Messane Bräutigam und Lea Lin Teutenberg im Madison-Wettbewerb der Frauen beim einzigen UCI Track Nations Cup in dieser Saison. In Konya in der Türkei

14.03.2025Deutscher Frauenvierer gewinnt Nations Cup in Konya

(rsn) – Nur ein einziger UCI Track Nations Cup findet in diesem Jahr im Bahnradsport statt und der ist an diesem Wochenende im neuen Velodrom von Konya in der Türkei angesetzt. Am ersten Tag feier

20.02.2025Kröger will bei Olympia “nicht nochmal Sechste werden“

(rsn) - Nach den Olympischen Spielen in Paris und den Bahn-Weltmeisterschaften Mitte Oktober im dänischen Ballerup war es um Mieke Kröger still geworden. Bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusde

17.02.2025Kluge erkennt Parallelen im Karriereverlauf von Teutenberg

(rsn) - Zunächst herrschte im Velodrom von Heusden-Zolder noch etwas Verwirrung, als das deutsche Madison-Duo Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg auf dem Bronzerang angezeigt wurde. Doch noch vor der

16.02.2025Zum EM-Finale noch zweimal Silber für German Cycling

(rsn) – Am Schlusstag der Bahn-Europameisterschaften im belgischen Heusden-Zolder gab es für German Cycling noch zwei Mal Silber zu bejubeln. Maximilian Dörnbach wurde im Keirin hinter dem überra

16.02.2025Längere Zeitfahren sorgen für frischen Wind auf der Bahn

(rsn) – Bei den Frauen läutete die Umstellung der beiden Zeitfahrdisziplinen bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder eine neue Ära ein. Seit dieser Saison gibt es keine 500-Meter-Zeit

16.02.2025Ackermann kommt bei Provence-Sturz ohne Frakturen davon

(rsn) - Bei einem Sturz im Finale der 3. Etappe der Tour de la Provence ist Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Wie sein Team meldete, habe sich der 3

16.02.2025Teutenberg liefert im Omnium sein Meisterstück ab

(rsn) – Souverän - anders lässt sich die Leistung von Tim Torn Teutenberg im Mehrkampf der Ausdauerfahrer bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder nicht beschreiben. Der 22-Jährige r

15.02.20252. EM-Gold! Teutenberg krönt sich auch im Omnium

(rsn) - Tim Torn Teutenberg hat seinen zweiten Europameistertitel eingefahren. Nach dem Ausscheidungsrennen gewann der 22-Jährige auch im Omnium. Er setzte sich nach den vier Disziplinen vor Niklas L

15.02.2025Eindrucksvolles Comeback von Keßler in Heusden-Zolder

(rsn) - Sechs Athleten von German Cycling waren vor zwei Wochen in einen schweren Autounfall in Mallorca verwickelt. Am Freitag bei den Europameisterschaften auf der Bahn im belgischen Heusden-Zolder

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)