Neuseeländer Pithie neuer Paris-Nizza-Leader

De Kleijn nach Bummelfahrt im Sprint ganz groß

Von Peter Maurer

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Arvid de Kleijn (Tudor) hat die 2. Etappe von Paris-Nizza gewonnen. | Foto: Cor Vos

04.03.2024  |  (rsn) – Der Schweizer Zweitdivisionär Tudor darf in Montargis nach der 2. Etappe von Paris-Nizza den ersten Saisonerfolg und den wohl größten in der noch jungen Teamgeschichte feiern. Arvid De Kleijn gewann nach einer Fahrzeit von vier Stunden und 40 Minuten den 177 Kilometer langen Tagesabschnitt von Thoiry nach Montagris im Massensprint. Der Niederländer siegte vor dem Neuseeländer Laurence Pithie (Groupama – FDJ), der sich damit überraschend das Gelbe Trikot sicherte.

"Es bedeutet mir viel. Ich war schon knapp dran an einem Sieg auf diesem Niveau. Es ist wunderschön, wenn es dann so klappt. Es war eine tolle Teamleistung, wir blieben alle ruhig und hatten mit Matteo Trentin einen Fahrer im Zug, der genau wusste, was wir zu tun haben", berichtete De Kleijn im ersten Interview nach seinem Sieg und fügte an: "Ich bin perfekt auf der Zielgeraden abgeliefert worden und hatte noch meine zwei Landsleute vor mir. Und die haben einen Topjob gemacht."

De Kleijn sprach damit seine beiden letzten Sprinthelfer Maikel Zijlaard und Rick Pluimers an, 24 und 23 Jahre alt. "Am Sonntag haben wir auf Matteo gesetzt, er hatte einen guten Versuch und wurde Siebter. Heute haben wir alles auf mich gesetzt und es hat sich bezahlt gemacht", freute sich der 29-Jährige. Hinter Pithie landete der Niederländer Dylan Groenewegen (Jayco Alula) auf Rang drei vor seinem Landsmann Danny Van Poppel (Bora – hansgrohe), der auch ohne Zug ganz stark auftrumpfte, dann aber seinen Spurt aber zu früh anzog.

Fünfter wurde der Belgier Gerben Thijssen (Intermarché – Wanty) vor dem Iren Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale). Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) belegte Rang acht vor Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech). Für den bisherigen Träger des Gelben Trikots, den Niederländer Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), sprang nur Rang 17 heraus. Obwohl er mit derselben Zeit wie Pedersen und Pithie in der Gesamtwertung geführt wird, rutschte er aufgrund der schlechteren Summe der Tagesergebnisse an die dritte Stelle zurück.

Hier rückte Pithie mit den Rängen zwei und drei an die Spitze und geht damit in das morgige Teamzeitfahren im Gelben Trikot als letzter Starter mit seiner Mannschaft. Pithie führt auch die Punkte- und die Nachwuchswertung an. Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) musste das Bergtrikot an den Franzosen Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) abtreten.

So lief die 2. Etappe von Paris-Nizza:

177 Kilometer warteten von Thoiry im Westen Paris nach Montargis auf die Fahrer, die sich nach dem hektischen Auftakt am Sonntag einen etwas ruhigeren Tag gönnten. Denn gerade einmal 38 Stundenkilometer betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Bummeletappe. Durch konstanten Gegenwind auf dem Weg in den Süden wagten sich keine Ausreißer aus dem Feld. Die Ausnahme bildeten Rutsch und Burgaudeau, die ihren gestrigen Showdown um das Bergtrikot fortsetzten.

Der Deutsche baute seinen Vorsprung zunächst aus, indem er die erste Bergwertung des Tages gewann, dann aber gut 50 Kilometer später von seinem Kontrahenten auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Zwar hatte die zweite Bergwertung die gleiche Kategorisierung (3.) wie die erste, doch wurden dort doppelte Punkte vergeben.

Burgaudeau beschleunigte mit seinem Teamkollegen Pierre Latour aus dem Feld heraus und sicherte sich sechs Zähler, während Latour dahinter die nächsten Punkte einfuhr. Rutsch wurde Dritter, lag aber dadurch zwei Punkte hinter Burgaudeau. Da bis zum Ziel keine Bergpunkte mehr vergeben wurden, musste er das Gepunktete Trikot in Montargis abgeben.

Das Profil der 2. Etappe von Paris-Nizza | Foto: ASO

Da bis zum Ende der Etappe dies die einzig wirklich spannende und aufregende Situation war - mit Ausnahme von ein paar kleineren Stürzen, die glimpflich ausgingen -, sprach die Jury Burgaudeau sogar die Zusatzwertung des kämpferischsten Fahrers zu.

Beim Zwischensprint des Tages holte sich van Poppel die meisten Punkte vor Pedersen und dessen Teamkollegen Mathias Skjelmose, der sich zwei Bonussekunden gutschreiben lassen konnte. Auch Pedersen holte insgesamt vier Sekunden Zeitgutschrift, womit er in der Gesamtwertung mit Kooij gleichzog. Erst auf den letzten 15 Kilometern zog das Tempo so richtig an und die Sprinter formierten ihre Züge. Den Postabgang auf der Zielgeradee verpasste hingegen Kooij, der auf dem letzten Kilometer außerhalb der vorderen 30 Positionen unterwegs war. So konnte der Niederländer nicht mehr in den Endsprint eingreifen.

Auf den letzten Metern eröffnete van Poppel den Spurt, doch de Kleijn zog locker an seinem Landsmann vorbei und sicherte sich den bislang größten Erfolg seiner Karriere.

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